Logbuch: Eins. Umzug.

Wenn ihr diese Zeilen hier lest (oha, dramatischer geht kaum, oder?), ist es mir endlich gelungen, mein Blog von der WordPress.com-URL wegzuziehen. 

Schriftgrafik, schwarz auf weiß:

"Logbuch"

"Eins: Umzug"

Der Umzug war mehr als nötig, denn die Einstellungen bei einem WordPress.com-Blog sind wirklich sehr gering. Ich habe also nach mittlerweile 13 Jahren etwas getan, von dem ich in all den Jahren nicht wusste, ob der Zeitpunkt je kommen würde: Ich habe beschlossen auch in Zukunft zu bloggen.

Ja, im Ernst. Eine gewisse Unsicherheit, ob und wie das Bloggen bestand haben könnte war immer der Grund, weshalb ich nie selbst gehostet habe. Erst war ich an der Uni, woher sollte ich also wissen, wie lange ich die Zeit für die Bloggerei haben würde. Dann war ich beruflich in anstrengenden Jobs unterwegs und wusste ebenfalls nicht, wie lange mein Zeitbudget das Bloggen hergeben würde. Tja. Nun bin ich selbständig und ich sage es mal so: Nie hatte ich weniger Zeit. Aber nie war ich freier in meinen Entscheidungen. Und wenn man sich ohnehin eine weitere URL sichern kann, ohne, dass der Tarif teurer wird – warum nicht?

Und – wer hätte das erwartet – die URL war sogar noch frei. Wow. Jetzt sind wir alle mal kurz überrascht, dass dieser sperrige Name, der eigentlich eine Art Jugendsünde ist – noch frei war.

Wieso der geblieben ist, fragt ihr euch? Ja, ich habe mich das auch ernsthaft gefragt.

Neuer Name? Nein, danke.

Man könnte jetzt meinen, dass ich, da ich selbständig bin und noch dazu so viel Fachwissen im Hintergrund habe, einen neuen Namen wählen würde. Vielleicht einen der zur Selbständigkeit passt. Oder zumindest einen, bei dem man sich nicht einen halben Zungenbrecher merken muss, um die URL einzutippen.

Mag sein. Für mich stand aber sehr schnell fest: Der Name bleibt. Und dafür gibt es genau zwei Gründe.

  1. Der Name ist mittlerweile so vielen Leuten bekannt, dass ich ehrlich gesagt keine Lust habe, für mich privat eine Art Rebranding-Kampagne zu erarbeiten. Da lese ich lieber.
  2. Benedict Wells. Bei einer Lesung vor vielen Jahren hier in Dresden erkannte er den Blognamen sofort wieder. Tja, wenn der Lieblingsautor den Seitennamen kennt, kann man leider nix machen. Ist dann halt so.

Und für alle, die sich jetzt fragen, wie zur Hölle ich vor 13 Jahren überhaupt auf diesen Namen gekommen bin, hier ist:

Die Studierenichtdeinleben-Origins-Story:

Ich begann 2011 mein Masterstudium in Chemnitz und wollte über das dortige Studierendenleben bloggen. Und ein paar Jahre davor gab es den IKEA-Slogan „Wohnst du noch oder lebst du schon?“. Man nehme also die Studentin mit einem Faible für Werbesprüche, setze ihr die Idee des Bloggens über die Unizeit als Floh ins Ohr und schwupps, da ist der sehr schräge Blogname. 

Dass das Studi-Leben in Chemnitz sich am besten durch den Weg von meiner Wohnung zur Uni beschreiben lässt, lernte ich erst, nachdem ich den Namen ausgesucht hatte: Auf dem 15-minütigen Fußweg gab es drei Bestattungsinstitute, den städtischen Friedhof und ein Krematorium.

Ihr wundert euch nun also vermutlich nicht, dass ich mehr Zeit mit dem Lesen von Büchern verbrachte als geplant.

(Und ja, die Ironie des Wortes „Leben“ in der URL ist mir durchaus bewusst, wenn ich das so schreibe 😅)

Nun denn: Da sind wir nun – und jetzt?

Ihr blickt hier auf das digitale Umzugschaos. Es fehlen Fotos, manche Verlinkungen funktionieren vielleicht nicht, einige Beiträge werden in Zukunft definitiv verschwinden, andere möchte ich nachtragen…

Es steckt ein Berg Arbeit in dieser Seite. Ein weiterer Berg Arbeit steckt in dem Umzug wie er bisher abgelaufen ist und ja, Spoiler, es muss noch einiges getan werden, bis ich mit dieser Seite zufrieden bin. Bis sie frischer aussieht als sie vielleicht gerade ist. Bis sie wieder so funktioniert, wie ich das möchte.

Ich könnte jetzt warten und im Hintergrund werkeln und hoffen, dass Google mich dann noch mag, wenn ich alles wieder online stelle. Oder ich könnte sagen: Herzlich willkommen im digitalen Katastrophen-Tourismus. Macht es Euch gemütlich, hier wird im Schneckentempo gearbeitet (weil selbständig und meine Kund*innen gehen nunmal vor), aber es wird. Bis dahin erfreut Euch am Chaos und leistet mir in der Umzugsverzweiflung gerne Gesellschaft!

Bis dahin freue ich mich auf Eure Gedanken zum digitalen Umzug und der Origins-Story 😅

Sarah 

2 Gedanken zu “Logbuch: Eins. Umzug.

  1. Äusserst sympathisch, liebe Sarah! Viel Erfolg beim Umzug weiterhin, wie lange er auch dauern möge! Ich fühle mit!
    Liebe Grüsse
    Eliane aka @mintundmalve (leider ohne fancy Namensfindungsstory 😉)

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