Rezension „Die Beichte einer Nacht“ (Marianne Philips, Übersetzung Eva Schweikart)

Rezensionsexemplar Im vergangenen Jahr hatte ich das große Glück, Werke von Autor*innen zu lesen, die „wiederentdeckt“, d. h. neu übersetzt bzw. neu herausgegeben wurden. Dazu soll irgendwann auch endlich noch der ein oder andere Blogpost folgen. Und da ich irgendwo mal anfangen muss, beginne ich bei dem Titel, den ich zuletzt gelesen habe: „Die Beichte…

Vom Erwachsenwerden – Rezension „Hard Land“ (Benedict Wells)

(Rezensionsexemplar)TW: Krankheit, Tod In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb. S. 11 Ich weiß, dass man Bücher nicht am ersten Satz messen sollte. Oder am – gefühlsmäßig unerreichbaren – Lieblingsbuch. Was aber, wenn die aktuelle Lektüre eben vom Autor des Lieblingsbuches stammt? Und was, wenn dessen erste Sätze stets die Sogwirkung aller…

Rezension „Kindheit“ von Tove Ditlevsen (Übersetzung Ursel Allenstein)

Auf Instagram schrieb ich, dass meine liebste Buchhändlerin, Maria-Christina Piwowarski, meinen literarischen Horizont stetig erweitert. Als sie in Kooperation mit dem Aufbau Verlag eine Leserunde zur Kopenhagen-Trilogie der dänischen Schriftstellerin Tove Ditlevsen ankündigte, war mir klar, dass sich mein literarischer Horizont abermals erweitern würde. Die Kopenhagen-Trilogie ist das zentrale Werk Ditlevsens, so die Webseite des…

Rezension „Kat Menschiks und des Diplom-Biologen Doctor Rerum Medicinalium Mark Beneckes Illustrirtes Thierleben“

Wenn mich jemand fragt, welches wohl meine schwierigste Eigenschaft ist, dann ist es wohl meine Neugier. Positiv wie negativ – eine unbändige Neugier vor allem in Bezug für Wissen zieht sich durch mein gesamtes Leben. Es gibt drei Faktoren, die dafür maßgeblich verantwortlich sind: Meine Eltern, die besagte Neugier immer förderten, das frühe Lesenlernen (welches…

Rezension „Zugvögel“ von Charlotte McConaghy (übersetzt von Tanja Handels)

Bei diesem Bucheindruck (vielen Dank an S. Fischer für das Rezensionsexemplar) muss ich zunächst ein wenig ausholen: Wenn ich Bücher lese, die am Meer spielen, ist das in gewisser Weise riskant. Das Meer bedeutet mir sehr viel und nur wenige Bücher schaffen es, diese Mischung aus Sehnsucht, Ehrfurcht und ja, in gewisser Weise auch Liebe…

Antigone – in dreifachem Gewand (Rezension)

In letzter Zeit hat es mich recht häufig nach Griechenland verschlagen – ins antike Griechenland, um genau zu sein. Dank meiner Bloggerkollegin Mallefitz habe ich mich in Sophokles‘ thebanische Trilogie – „König Ödipus“, „Antigone“ und „Ödipus auf Kolonos“ – verliebt. Was mit den Theateradaptionen von Bodo Wartke begann, mündete in der stundenlangen Lektüre der Reclamhefte.…

Rezension: „Der Freund“ von Sigrid Nunez (Übersetzung: Anette Grube)

Dieses Buch ist ganz plötzlich bei mir eingezogen – in gewisser Weise ist es genauso überraschend in meinen Besitz gekommen wie die Protagonistin der Geschichte einen Hund bekam. Nahezu aus heiterem Himmel. Während in der Geschichte der beste Freund der Protagonistin Selbstmord beging und ihr Apollo, eine Dänische Dogge (bei uns heißt diese Art Deutsche…