Rezension: Meter pro Sekunde (Stine Pilgaard)

In vielen Diskussionen über Frauenfiguren in der Literatur lese oder höre ich, dass „starke Frauenfiguren“ gefordert werden. Diese Formulierung wollte in meinem Kopf nie so richtig passen, weil ich als Frau eben nicht immer stark bin. Im Gegenteil: Ich bin manchmal hoch verdammt schwach. Das macht mich aber nicht sofort zur metaphorischen „damsel in distress“,…

Rezension: „Junge mit schwarzem Hahn“ (Stefanie vor Schulte)

Rezensionsexemplar Gerade Debütautor*innen haben es, wenn man sich den Buchmarkt ansieht, in Pandemiezeiten nicht leicht. Noch sind sie nicht bekannt und es gibt nur wenige Möglichkeiten, sich über Veranstaltungen dem Publikum vorzustellen. Deshalb habe ich bei der Vorstellung neuer Verlagsprogramme immer auch ein Auge auf die Debüts. Nicht nur sind diese ohnehin spannend – neue…

Rezension: „Die Kinder hören Pink Floyd“ (Alexander Gorkow)

Rezensionsexemplar Lange Zeit habe ich mich nicht getraut, über meinen Musikgeschmack zu sprechen. Der lässt sich eigentlich mit „Hauptsache, es ist melodisch“ zusammenfassen, da ich sehr unterschiedliche Stücke höre und gerne auch Neues kennenlerne. Wenn man in der Schule jedoch immer nur ausgelacht wird, egal welche Musik man aktuell hört, dann hält man sich irgendwann…

Vom Erwachsenwerden – Rezension „Hard Land“ (Benedict Wells)

(Rezensionsexemplar)TW: Krankheit, Tod In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb. S. 11 Ich weiß, dass man Bücher nicht am ersten Satz messen sollte. Oder am – gefühlsmäßig unerreichbaren – Lieblingsbuch. Was aber, wenn die aktuelle Lektüre eben vom Autor des Lieblingsbuches stammt? Und was, wenn dessen erste Sätze stets die Sogwirkung aller…

Rezension „Zugvögel“ von Charlotte McConaghy (übersetzt von Tanja Handels)

Bei diesem Bucheindruck (vielen Dank an S. Fischer für das Rezensionsexemplar) muss ich zunächst ein wenig ausholen: Wenn ich Bücher lese, die am Meer spielen, ist das in gewisser Weise riskant. Das Meer bedeutet mir sehr viel und nur wenige Bücher schaffen es, diese Mischung aus Sehnsucht, Ehrfurcht und ja, in gewisser Weise auch Liebe…

Rezension: „Der Freund“ von Sigrid Nunez (Übersetzung: Anette Grube)

Dieses Buch ist ganz plötzlich bei mir eingezogen – in gewisser Weise ist es genauso überraschend in meinen Besitz gekommen wie die Protagonistin der Geschichte einen Hund bekam. Nahezu aus heiterem Himmel. Während in der Geschichte der beste Freund der Protagonistin Selbstmord beging und ihr Apollo, eine Dänische Dogge (bei uns heißt diese Art Deutsche…