Rezension: „Blog Boosting“ (R. Weller, M. Firnkes)

Jeder Blogger dürfte mttlerweile schon einmal dem Wort „Professionalisierung“ begegnet sein. Im Zusammenhang mit Blogs bedeutet das letztlich nichts weiter, als eventuell mit dem eigenen Blog Geld verdienen, oder es zumindest so „professionell“ aufzuziehen, dass bestimmte Prozesse optimiert sind und die Bloggerei vielleicht nicht ganz so chaotisch abläuft, wie das vielleicht in den Anfangszeiten mancher Blogs der Fall ist. Zwar strebe ich persönlich keinen Gewinn mit meinem Blog an, allerdings bewege ich mich auch beruflich in diesem Bereich und insofern hat das Wort „Professionalisierung“ durchaus auch Bedeutung für mich – schließlich möchte ich, so gut es in diesem sich schnell wandelnden Bereich eben geht, auf dem Laufenden bleiben.

Selbstverständlich gibt es auch zu Blogs, Social Media, SEO und den ganzen Themen Bücher, in denen man die wichtigsten Informationen zusammengefasst „an die Hand“ bekommt. Klar, es gibt auch unzählige Webseiten, die Tipps und Tricks verraten, aber ich ziehe es irgendwie doch vor, mich mit einem Fachbuch auseinanderzusetzen und mir Notizen zu machen. Daran merkt man wohl, wie sehr mir das Studium fehlt. Wie dem auch sei: Ich habe mich mal umgesehen, ob ich ein Fachbuch finde, in dem viele Themen, die für Blogger relevant sind, erläutert werden – und ich bin fündig geworden.

Vielen Dank an dieser Stelle an den mitp-Verlag, der mir das Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Das Buch findet Ihr hier auf der Verlagsseite.

Blog Boosting

(Foto: Privat)

Inhalt:

Was muss beim Bloggen eigentlich alles beachtet werden? Diese Frage schwebt sicherlich Hobby-Bloggern wie auch Verantwortlichen für Unternehmens-Blogs im Kopf herum und sie ist leitgebend für das Buch. Auf fur 400 Seiten wird auf verschiedene Aspekte des Bloggens eingegangen, die mehr oder minder relevant für die eigene Arbeit sind: Grundlegende Verhaltensregeln in der Blogosphäre, die Erstellung wertvollen Contents, mögliche Design-Konzepte, das Monitoring von Reichweite, Interaktion und anderen Erfolgsindikatoren, SEO Spezifikationen, Vermarktungs-Möglichkeiten und Monetarisierungsansätze, etc. Der Inhalt des Buches ist breit gefächert und bietet einen Überblick über Themen, die im Laufe des Bloggens relevant werden können.

Jedes Kapitel enthält abgegrenzte Tipps, Hinweise und Beispiele, anhand derer sich das vorgestellte Thema besser nachvollziehen lässt, bzw. geben weiterführende Links die Möglichkeit, sich noch tiefer in die Materie hineinzulesen. Zudem wird im Buch auch über die Chancen und Risiken des Berufsbildes „Blogger“ eingegangen und mit einem Blick in die Zukunft überlegt, welche Trends in Zukunft für die Blogger von heute spannend werden könnten.

Mein Eindruck:

Wenn es um Fachbücher geht, ist für mich eine zugängliche Schreibweise am wichtigsten. „Blog Boosting“ erfüllt dieses Kriterium voll und ganz: Das Buch ist verständlich geschrieben, geläufige Fachbegriffe werden vorausgesetzt, weniger geläufige kurz erklärt. Ich persönlich fand zwar das Kapitel zum Thema „Dos and Don’t’s in der Blogosphäre“ ein wenig überflüssig (schließlich handelt es sich bei den Verhaltensempfehlungen um all das, was der gesunde Menschenverstand vorgeben würde) – dazu stecke ich aber vielleicht auch schon zu sehr in der Blogosphäre drin und weiß, was mir selbst auf den Keks geht, oder welches Verhalten anderer Blogger ich als besonders angenehm empfinde. Alles in allem konnte ich aber bei jedem Kapitel etwas mitnehmen, oder habe sie mir für einen späteren Zeitraum (wenn das Thema für mich relevant werden sollte) markiert.

Besonders interessieren mich ja auch immer „Hinweis-Boxen“ und vom eigentlichen Kapiteltext hervorgehobene oder abgetrennte Tipps. Vor allem die Hinweis-Boxen haben es mir bei diesem Buch angetan: Wie man sich unschwer denken kann, lassen sich auf etwas mehr als 400 Seiten nicht alle Details zum SEO oder zu Design-Konzepten (oder zu den anderen angesprochenen Themen) abdrucken. Dafür gibt es extra Fachliteratur – oder aber die Links, die an entsprechender Stelle in den Hinweisboxen als weiterführende Recherchemöglichkeit angeboten werden. Natürlich hätte man diese Links alle mit einem QR-Code versehen können, so dass man nicht die Links umständlich in den Rechner eingeben muss – insgesamt finde ich es aber toll, dass immer wieder auf weitere Informationen verwiesen wird. Man hat so nicht nur das physische Buch als Nachschlagewerk vor sich, sondern auch Informationsquellen im Internet, die noch dazu laufend aktuell gehalten werden (können). Auch die Tipps, wie man mit einem bestimmten Thema umzugehen hat, fand ich interessant. Weniger ansprechend waren für mich die „Aufgaben“-Boxen, in denen man eine Aufgabe lösen sollte – z.B. die fünf „W-Fragen“ identifizieren. Bei solchen Aufgaben-Blöcken in Fachbüchern fühle ich mich leider immer an langweilige Arbeitshefte aus der Schulzeit erinnert und bin zugegebenermaßen zu faul, die Lösung, die ich mir im Kopf überlege, dann auch noch in das Buch einzutragen. Für diejenigen, die das mögen, sind diese Aufgaben jedoch sicher eine schöne Möglichkeit, das neu erlernte Wissen anzuwenden – ich mache das nur lieber direkt in der Praxis.

Stellenweise mag das Buch vielleicht etwas textlastig wirken, doch gibt es immer wieder an passender Stelle Grafiken und Screenshots, welche die jeweilige Thematik illustrieren. Die anschauliche Sprache lässt zudem auch nicht bebilderte Abschnitte alles andere als langweilig wirken.

Fazit:

„Blog Boosting“ verspricht mit dem Untertitel „Content | Marketing | Design | SEO“ einen Überblick über verschiedene Themengebiete, in denen man sich als Blogger zumindest teilweise – je nach Ausrichtung des Blogs – auskennen sollte. Gut verständlich und übersichtlich werden diese unterschiedlichen Aspekte vorgestellt und mit Tipps und Hinweisen unterfüttert. Man kann sich als Leser also sowohl aus dem Buch wertvolle Tricks heraussuchen, als auch die Verweise auf aktuelle Internetseiten zur weiteren Recherche nutzen. Je nach Vorkenntnissen des Lesers bieten manche Abschnitte einen guten Einstieg in die Materie oder verfestigen bereits bekanntes Wissen. Nicht nur Hobby-Blogger, die ihr eigenes Blog ein wenig effizienter gestalten oder breiter streuen möchten, werden hier wertvolle Tipps finden. Auch diejenigen, die mit der Erstellung oder Führung eines Unternehmens-Blogs beauftragt werden, haben mit „Blog Boosting“ ein gutes Handbuch vorliegen.

4 von 5 Sterne.

Mehr zum Buch:

  • Preis: 24,99 €
  • Broschiert: 448 Seiten
  • Verlag: mitp; Auflage: 2., überarbeitete Auflage 2015 (12. Juni 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3958450229
  • ISBN-13: 978-3958450226
  • Größe und/oder Gewicht: 17,2 x 1,5 x 24,1 cm

 

 

 

2 Gedanken zu “Rezension: „Blog Boosting“ (R. Weller, M. Firnkes)

  1. Ich werde mir das Buch mal angucken. Oder hoffen, dass die Bibo es hat 🙂 Den Schreibstil finde ich bei solchen Büchern sehr wichtig – man darf den Leser nicht überfordern, nicht übervorteilen, sondern irgendwie den Tonfall der Zielgruppe treffen.

    Ironischerweise habe ich den wichtigsten Tipp aus einem Gratis-Buch bekommen – dort wurden Kommentiertypen erläutert. Seitdem überlege ich, bevor ich einen Kommentar schreibe, was ich damit erreichen will, um Impulsreaktionen zu vermeiden 🙂

  2. Vielen Dank für den Hinweis! Aktuell scheint es ja zu diesem Thema nicht übermäßig viel Fachlektüre zu geben, daher macht mich das nun erst recht neugierig!

    Liebe Grüße
    Ascari

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