Buchpaket einmal andersherum – oder: Tue Gutes und rede darüber

Für letzteres (siehe Überschrift) bin ich ja manchmal eher weniger zu haben – das wirkt für mich dann oft so, als wolle man/ich nur ein Schulterklopfen erzwingen. Fishing for compliments, sozusagen. Wieso also dennoch so ein Posting? Weil ich einige sich ähnelnde Anfragen bekommen habe, die zwei für mich zusammengehörende Dinge fragten:

  • Warum machst Du keine Buchverlosungen?
  • Was passiert mit den Büchern, die Dir nicht so gut gefielen, oder für die kein Platz mehr ist?

Zu Frage eins:

Ich hatte das hier, glaube ich, schon einmal erwähnt: Ich finde Buchverlosungen generell toll (schließlich bin ich ein wahres Glückskind, was das anbelangt), aber ich bin halt auch skeptisch. Gerade bei solchen großen Aktionen, wie dem Welttag des Buches und der dazugehörigen Bloggeraktion, fürchte ich, dass es so manch einen gibt, der nur auf Teufel komm‘ raus die Gewinnspiele mitmacht. Das sorgt zwar für viele Klicks in der Statistik des Blogs – aber für die Statistik schreibe ich hier nicht und ich möchte, dass Bücher aus meinem Besitz an Menschen gehen, denen es um das Buch an sich geht, und nicht um das bloße Gewinnen. (Ich mag den Gewinnmoment auch sehr – aber ich nehme grundsätzlich nur an Gewinnspielen teil, bei denen mir etwas am Buchgewinn liegt. Nur so, als kleiner Exkurs.)

Zu Frage zwei:

Diese Antwort knüpft da an, wo obige Antwort endet. Ich möchte nunmal, dass die Menschen, zu denen die Bücher kommen, sich darüber freuen. Manchmal kommen sie deshalb zu Familienmitgliedern oder Freunden – wenn ich aber weiß, dass die Bücher jetzt nicht direkt den jeweiligen Geschmack treffen werden, dann wird angefangen, in dem Karton eines alten Buchpaketes zu sammeln. Ist der voll – so wie heute – dann ist der Weg zu „meiner“ Außenstelle der Stadtbiblothek Dresden nicht weit.

Heute war der junge Mann – er kennt mich noch nicht – recht entgeistert, als er mich mit dem Paket ankommen sah. Dabei war es eigentlich gar nicht so groß. Darin: 12 Bücher, davon einige Exemplare doppelt, da meine Mutter und ich beim Kelleraufräumen noch Schenkexemplare des vorletzten Welttages gefunden haben. (Eigentlich, laut meiner Statistik, hätten die schon längst in einer Bibliothek sein sollen – da sieht man mal wieder, was Unistress anrichtet.)

Zurück zu dem netten Bibo-Mitarbeiter: Er fragte, ob ich Bücher zurückbringen möchte, und ich verneinte. Da er deswegen etwas sparsam guckte, fing ich an zu erklären, dass ich nun schon zum zweiten Mal in Folge Buchschenker beim Welttag war, und zudem Buchbloggerin, die manchmal einfach die Großzügigkeit von Verlagen und Autoren weiterreichen möchte. Und so kann ich das hoffentlich an möglichst viele Menschen, schließlich ist die Stadtbibliothek immer gut besucht und nur weil mir etwas vielleicht nicht so gefiel, muss das ja nicht allen so gehen.

Die Reaktion war ein breites Grinsen und ein schnelles Auspacken des Kartons – ganz so, wie ich es von mir kenne, wenn Buchpost kommt. Er war erstaunt, wie gut die Bücher allesamt aussehen, aber gut, er kann ja nicht wissen, dass bei mir auch die ältesten Schätze nur daran zu erkennen sind, dass die Seiten sich langsam gelblicher verfärbt haben.

Jedenfalls war er – ebenso wie sein staunend danebensitzender Kollege – sehr glücklich über die Spende und das große Dankeschön ist für mich Grund genug auch weiterhin beim Umsortieren das ein oder andere Buch abzugeben.

Hier nun eine kleine Collage der verschenkten Bücher:

collage

Einige der Bücher hatte ich doppelt hier, oder sogar noch mehr davon, weshalb die Bibo z.B. zwei Exemplare von „About a Boy“ bekam. (Foto: Privat)

 

Und was macht Ihr so, wenn Eure Regale zu eng werden, oder vielleicht mal ein Buch dabei war, das nicht Euren Geschmack getroffen hat?

 

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