Ein persönlicher Jahresrückblick

Auf nahezu jedem Fernsehsender und in fast jeder Zeitung oder Zeitschrift finden sich traditionell im Dezember diverse Jahresrückblicke. Man lässt die vergangenen Monate Revue passieren, überlegt, was gut – oder weniger gut – war und wagt vielleicht auch einen Blick voraus, welche Dinge im neuen Jahr vor einem liegen.

Ich dachte mir, die großen weltbewegenden Themen, die überlasse ich denen, die sich damit besser auskennen als ich. Womit ich mich auskenne, ist mein ganz persönliches 2013 und ich dachte mir, ein ganz eigener Jahresrückblick kann ja nicht schaden.

Im Folgenden also das Jahr 2013 – wie es für mich war – mal chronologisch, mal statistisch, mal durcheinander, aber immer ganz typisch Sarah. Hilfestellung für diese Liste kam über Gespräche mit Freunden – und dort gestellte interessante Fragen – und über meinen Kalender.

Kinofilme, die mir im Kopf geblieben sind

  • „The Hobbit – The Desolation of Smaug“: Diesen Film habe ich erst vor wenigen Tagen gesehen, in der Originalversion und zum Glück ohne Untertitel (die nerven mich nur und in den Teilen des Films, in denen Elbisch/Orkisch untertitelt wurde, störte mich, dass ich die Mimik der Schauspieler nicht so genau beobachten konnte).
    Der Film war klasse, keine Frage. Aber noch bin ich nicht so ganz warm mit ihm geworden. Versteht mich nicht falsch, ich finde es okay, dass – damit nahtlos an die Filmtrilogie von „Der Herr der Ringe“ angeschlossen werden kann – Figuren hinzugefügt wurden, die genau genommen nicht in dem Buch vorkommen. Ich finde nur, bei den ganzen Änderungen, die Sir Peter da vorgenommen hat, dass ich den dritten Teil dazu sehen müsste, um komplett begeistert zu sein.
    Besonders beeindruckt haben mich ja die Stimmen des Nekromanten und von Smaug. Ich habe ja bereits mal meine Affinität für die Stimme von Benedict Cumberbatch erwähnt, aber was der Mann mit seiner Stimme da gemacht hat… wow. (Und ausgehend von einem Interview mit ihm, bei dem er eine Kostprobe ohne Soundeffekte gab, sind die digitalen Änderungen auch nicht übermäßig hinzugefügt worden. Umso beeindruckender.)
  • „The Fifth Estate“: Der Wikileaks-Film mit besagtem Cumberbatch in der Hauptrolle als Julien Assange hat zwar durchaus gemischte Rezensionen bekommen und im Box Office nur einen Bruchteil der Produktionskosten eingefahren, aber mich hat der Film begeistert. Für das Blog meiner Freunde, die Motion Picture Maniacs, habe ich übrigens über den Film eine Gast-Rezension schreiben dürfen, die in Kürze dann auch hier zu lesen sein wird. Mehr zu meinem Eindruck also dann da.
  • „Frankenstein“ (Aufnahme des Stücks von Danny Boyle aus dem National Theatre in London) und „Doctor Who – The Day of the Doctor“ (beide OV) waren, wenn auch keine typischen Kinofilme doch ganz besondere Kinobesuche. Ich habe noch nie ein Theaterstück im Kino gesehen, noch nie ein englisches Theaterstück überhaupt besucht und normalerweise gucke ich Doctor Who auf DVD. Das Kinoerlebnis war beide Male unbeschreiblich – es ist einfach doch etwas anderes, wenn man mit anderen Fans im Saal sitzt und das entsprechende Erlebnis quasi feiern kann.
  • Weitere Filme, die ich in diesem Jahr gesehen habe umfassten (dank gewonnener Freikarten) u.a.: „Wolverine“, „The Great Gatsby“ und „Seelen“ (alle nicht in OV)

Bücher, die mir im Kopf geblieben sind

Wer mich kennt, weiß, wie viel ich lese und dass mir auch viele Bücher lange im Kopf bleiben, da ich schon im Vorfeld meine Lektüre mit Bedacht auswähle. Von daher kann ich eigentlich sagen: Alle 2013 gelesenen Bücher – ob hier rezensiert oder nicht (Zeitmangel… sorry!) – haben mich auf die ein oder andere Art und Weise berührt.

Hier aber eine kleine Auswahl:

  • „Die Känguru-Chroniken“ und „Das Känguru-Manifest“ von Marc-Uwe Kling haben mich herzlich zum Lachen gebracht.
  • „Frauen und Bücher“ von Stefan Bollman hat mich über mein Verhältnis zum Lesen nachdenken lassen.
  • „Wer Meer hat, braucht weniger“ von Marc Bielefeld ließ mich inmitten der Masterarbeit ein wenig Ruhe finden, von meinem geliebten Meer träumen und tief durchatmen.
  • „Die Wanifen“ von René Anour haben mir gezeigt, dass es doch noch interessante Fantasy-Werke fernab vom Mainstream gibt, wenn man sie nur findet.
  • Daneben habe ich noch Ken Follett, die Tribute von Panem-Reihe, einige eBooks – z.B. Sherlock Holmes, A Study in Pink – Perry Rhodan und diverse Fanfictions gelesen. Neben den Fachtexten und Fachbüchern, versteht sich. Es war ein Lesereiches Jahr. Hoffentlich wird 2014 ähnlich und noch besser.

Dinge, die mir gelungen sind

  • Ich würde hier gerne die Masterarbeit anführen – aber in der Hinsicht bin ich ein wenig abergläubischer als ich das sonst von mir behaupte. Noch warte ich nämlich auf die Note – und somit kann ich nur sagen, dass ich stolz auf mich bin, durchgehalten zu haben.
  • Meinen Führerschein kann ich aber getrost hier nennen – den habe ich nämlich (bei beiden Prüfungen) im ersten Anlauf bekommen. Das dritte Semester – auch wenn es zum Teil noch in 2012 lag – war für mich mit der Fahrschulzeit eigentlich auch das schönste Semester des ganzen Masters. Es war erstaunlich entspannend, mit meinem Fahrlehrer quatschend in „meinem“ roten Golf durch Chemnitz zu fahren. Es war quasi die perfekte Ablenkung vom Unialltag.
  • Und ich habe meinen Umzug gemeistert – das darf man auch nicht vergessen. Gut, kleinere Opfer mussten gebracht werden – mein Fuß ist noch immer mehr grün als hautfarben und momentan kämpfe ich mir einer sehr starken Erkältung, aber insgesamt war der Wechsel von Chemnitz nach Dresden ein voller Erfolg. Übrigens: Mein geliebtes grünes Billy-Regal ist heil geblieben und steht nun an seinem endgültigen Platz.

Dinge, auf die ich gerne verzichtet hätte

  • Februar: Am 19.2. saß mein Fahrlehrer krank in der Prüfung neben mir (ich habe immer noch ein schlechtes Gewissen, dass ich da die Prüfung hatte, und er sich hingeschleppt hat…). Zwei Tage später hatte ich 40 Fieber und die nette Diagnose, dass da „wohl die Grippe-Impfung nicht gegriffen hat“. Primstens.
  • Anfang Dezember: Auf dem Weg aus meiner neuen Wohnung zum Auto, welches vor der Haustür parkte, habe ich die letzte Stufe falsch eingeschätzt. Ergebnis: Zwei Wochen humpeln mit dem Stock meiner Uroma und ein Fuß, dessen natürliche Färbung wohl erst 2014 wieder einsetzen dürfte.
  • Mitte Dezember: Wer mich kennt weiß, dass ich Stress gut aushalte. Was mich meist ein wenig aus der Bahn wirft, ist, wenn dieser Stress ganz plötzlich vorbei ist und jemand in meinem Umfeld krank wird. Das ist für mich fast die Garantie für ein Seuchen-Abo. Nach Monaten der Arbeit an meinem Master und der parallelen Umzugsplanung und der darauf folgenden -durchführung hatte ich wohl keine Chance gegen die Seuche, die meine Mutter sich eingefangen hat. Tja. Hätte ich echt drauf verzichten können.

Was ich an Chemnitz vermissen werde

Ich gebe es zu, manchmal habe ich an dieser Stadt kein gutes Haar gelassen – vor allem dann nicht, wenn ich gestresst war, Dresden besonders vermisst habe und mir manch eine Macke einfach zu sehr auf den Wecker fiel. Aber es gibt Dinge, die werde ich wirklich vermissen, die haben mir Freude bereitet und die Zeit in Chemnitz verschönert:

  • Sara. Einen Hauseingang entfernt von meiner nunmehr „alten“ Wohnung wohnt meine Kommilitonin, Nachbarin, Freundin und Fast-Namensvetterin Sara. Mit ihr und ihrem Hundchen Django spazieren zu gehen, Thalia-Inventur zu machen (minus Hundchen), sie auf dem Campus zu treffen oder zwischen Müllwegbringen und Einkaufen drei Worte zu wechseln war immer schön. Und sie hatte immer einen Hammer wenn ich keinen hatte – was zum Insider-Gag wurde.
  • Kekshaus. Oder Karlshafen, wie Autocorrect es umbenannt hat (auch so ein Insider). In Campusnähe findet man dieses wunderbare Café mit dem wohl besten Himbeereis des ganzen Bundeslandes (oder zumindest der Stadt, denn in Dresden bin ich schon am Suchen). Zusammen mit meinen zwei Spanischkurs-Mädels Elisa und Stefanie bin ich dort sehr gerne und häufig eingekehrt – und wenn ich sie besuche, geht es sicher genau dort hin. Die zwei Mädels fehlen mir ebenfalls schon jetzt.
  • Universitas. So heißt die Buchhandlung am Campus, mit dem wohl nettesten Buchhändlerteam und den süßesten Welpen (oder Jung-Hunde sind’s jetzt wohl eher) der ganzen Uni (Django nicht einbezogen). Die Damen dort sind meine Terry Pratchett-Dealer und schneller als jeder Versandhandel.
  • „Mein“ roter Golf. Also mein Fahrschulauto. Hab ich erwähnt, dass ich ein Faible für rote Autos habe? Jedenfalls wird mir auch das sehr fehlen. Hat mich mehr als bequem von A nach… meist wieder A gebracht (haben Fahrstunden ja so an sich) und mir gezeigt, wie hübsch manch eine Ecke von Chemnitz doch ist. Und es gibt hübsche Ecken – man sollte sich nicht von manch einem Plattenbau täuschen lassen. Aber an sich fehlt mir die ganze Fahrschul-Sache insgesamt. Das stundenlange Quatschen im Auto, das Radiogedudel und das Rätseln, wie verdammt noch mal diese blöde Parklücke jetzt zu bekommen sein soll… Moment. Das Problem fehlt mir eher weniger ^^

Was ich übrigens nicht vermissen werde: Rosinenbrötchen mit Fenchelkörnern. Da bin ich jetzt echt geschädigt. Die haben dort nur Rosinenbrötchen mit Fenchel – und so sehr ich auch Fencheltee liebe, in anderen Nahrungsmitteln hat das Zeug nix zu suchen. Als ich vor ein paar Tagen in Dresden beim Bäcker vorsichtig gefragt habe, ob in den Rosinenbrötchen Fenchel wäre, hat mich die gute Dame hinter dem Tresen angeguckt, als hätte ich auf draußen fliegende Schweine hingewiesen. Scheinbar sind Rosinenbrötchen mit Fenchelkörnern eine Chemnitz betreffende Spezialität. Zugegebenermaßen bin ich froh, dass man in Dresden ganz „langweilig“ nur Rosinen reinpackt.

Ausblick auf 2014

2014 wird ein spannendes Jahr – ich mache mich auf Jobsuche, bekomme dann hoffentlich bald mal meine MA-Note, habe keine Uni mehr, die mich nonstop in Anspruch nimmt und werde mich erst einmal so richtig in Dresden einleben können – und daran gewöhnen müssen, dass ich jetzt wieder Rosinenbrötchen kaufen kann ^^

Zwei Projekte habe ich schon jetzt: Zum einen möchte ich endlich mit meinem iversity-Kurs voran kommen – der hat unter dem Zeitmangel der letzten Wochen erheblich gelitten. Und zum anderen wird 2014 durch mein Weihnachtsgeschenk von mir selbst an mich selbst geprägt – zumindest der Jahresbeginn. Ich habe mir nämlich selbst versprochen, alle Harry Potter Bücher noch einmal hintereinander weg lesen zu dürfen, wenn ich die Masterschreiberei durchhalte. Das habe ich und somit habe ich gestern, exakt 14 Jahre nachdem ich die ersten Seiten von Harrys Geschichte las, erneut „Harry Potter und der Stein der Weisen“ begonnen. Dieses Mal wird das Lesen durch das parallele Schmökern bei Pottermore und Buch-abschließende DVD-Sessions begleitet. Gerne lasse ich Euch an meinen Gedanken zu den mir wohl liebsten Büchern teilhaben – es ist doch was anderes, wenn man sie nach so vielen Jahren erneut liest, ohne Pause lesen kann und Zusatzmaterial und auch die Filme zur Verfügung hat.

Und damit sind wir auch schon am Ende dieses sehr langen Beitrages. Danke an Euch alle, die Ihr hier mitlest und kommentiert. Ich wünsche Euch einen guten Rutsch ins Neue Jahr, ein gesundes und glückliches 2014 und immer ein gutes Buch in Eurer Nähe 😉

2 Gedanken zu “Ein persönlicher Jahresrückblick

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert