Rezension: „Die Wanifen“ (René Anour)

So, vor einiger Zeit habe ich ja geschrieben, dass ich an der Leserunde bei Lovelybooks zu „Die Wanifen“ ein Buch gewonnen habe. Das Printbuch hat sich durch einiges Hin und Her auf dem Weg zu mir ein wenig verzögert, aber der Verlag war so freundlich, und hat den Printbuch-Gewinnern auf Wunsch ein eBook zukommen lassen.

Nun war ich gar nicht böse, dass sich das alles zeitlich ein wenig verschoben hat, bin ich doch am Lernen für die letzte Klausur und am Schreiben der Masterarbeit. Und wenn ich ca. 8 Stunden gelernt oder geschrieben habe, ist mein Gehirn meist zu matschig für viele Kapitel. Leider.

Mittlerweile ist das Printbuch – inkl. gewonnenem Geistzeichen (mehr dazu weiter unten) – angekommen und die letzten Kapitel wurden im „toter Baum“-Buch geschmökert. Dabei habe ich – wie soll es auch anders sein – komplett vergessen, dass da ein weiterer Leserundenabschnitt beginnt. Das Buch war einfach zu spannend. Da ich keine Notizen zu dem vorletzten Abschnitt gemacht habe, findet Ihr also unter den letzten Postings auch nur den Beitrag zum Finale der Geschichte. Sorry.

Nun aber zur Rezension:

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(Foto: Privat)

Inhalt:

Ainwa gehört dem Volk der Ata an, das in grauer Vorzeit in den Alpen (oder einer alpenähnlichen Region) lebt. Was sie bis zu ihrem achtzehnten Geburtstag nicht ahnt: Sie ist eine Wanife. Eine jener mächtigen Wesen, die sich sowohl in der realen Welt, als auch in der der Geister bewegen können. Seit vielen, vielen Jahren gab es keine Wanifen mehr im Volk der Ata – alle verschwinden durch das böse Wirken des Kelpi. Der Kelpi ist ein mächtiger Geist, der alle Wanifen ihres Volkes tötet. Und so muss Ainwa fliehen. Ihr Stiefbruder Gorman versucht sie zu beschützen, doch im Kampf mit dem Kelpi muss er einen hohen Preis zahlen. Und Ainwa muss schnell Hilfe finden und sich ihrer Kräfte besinnen, wenn sie Gorman retten will.

Mein Eindruck:

Am Anfang war ich zugegebenermaßen ein wenig skeptisch, was die Geschichte anbelangt. Man wird recht schnell ins Geschehen hinein geworfen und muss sich dann – ähnlich wie Ainwa – erst einmal zurecht finden. René Anour vermag es aber, durch Rückblenden und sehr lebendig wirkende Charaktere, nach und nach alles zu erklären und die Rätsel zu lösen. Besonders gefiel mir, dass die Rückblenden den Lesefluss überhaupt nicht gestört haben – im Gegenteil: Der Wechsel zwischen aktueller und vergangener Handlung hat sehr gut gepasst und die Spannung immer weiter aufgebaut. Zum Schluss konnte ich, wie bereits erwähnt, nicht mehr mit dem Lesen aufhören.

Ich habe mich wirklich wohl gefühlt in dieser Welt, die so erfrischend anders ist, als das, was momentan die Fantasy-Buchregale dominiert. Ainwa ist eine starke Persönlichkeit, die letztlich nie so wirklich das Klischee der hilflosen jungen Frau erfüllt. Und auch die Geister sind weder komplett böse, noch gehören sie komplett zu den Guten. Jede der Figuren im Buch ist in herrlich vielfältigen Schattierungen gezeichnet, so dass man als Leser nicht von Anfang an weiß, in welche Schublade man sie jetzt einsortieren soll.

Fazit:

Eine absolute Leseempfehlung geht an all diejenigen, die fernab der Massenware mal wieder gute, spannende, faszinierende Fantasy lesen möchten. Der einzige Makel, den ich wirklich hervorheben könnte, ist das Cover. Das ist nicht so wirklich mein Fall. Sollte es Euch auch so gehen, lasst Euch bitte nicht abschrecken. Für mich gehört „Die Wanifen“ eindeutig zu den Büchern, die ich gerne mal wieder lesen werde. Fünf von fünf Sternen!

Herzlichen Dank an dieser Stelle an den bookshouse Verlag und ganz besonders an René Anour für die super Leserunde. Und bitte, bitte schreib‘ eine Fortsetzung 😉

"Die Wanifen"

(Foto: Privat)

So – und für die Neugierigen jetzt noch kurz die Erklärung zum Geistzeichen: Jeder Geist hat ein Geistzeichen, diese erscheinen unter Umständen auf dem Arm eines Wanifen. René hat bei den Printbuchgewinnern einen kleinen Test durchgeführt und bei mir kam der Alb als Geistzeichen raus. Ich bin damit sehr zufrieden – er ist vielleicht nicht der Geist, der immer mit dem Guten in Verbindung gebracht wird, aber er ist ja auch nicht böse. Und niedlich sieht er schon irgendwie aus, auf dem Zeichen, nicht wahr?

Weiteres zum Buch:

  • Broschiert: 440 Seiten
  • Verlag: At Bookshouse Ltd. (22. Juni 2013)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 9963724787
  • ISBN-13: 978-9963724789

8 Gedanken zu “Rezension: „Die Wanifen“ (René Anour)

  1. Das klingt wirklich gut – und anders! Vielen Dank für die Rezension, das Buch ist damit definitiv auf meiner Wunschliste gelandet!

    Und ich finde es ehrlich gesagt auch ganz erfrischend, das es keine Fortsetzung gibt – gerade im Fantasybereich, wo die Autoren (oder die Verlage? 😉 ) doch alles nur noch in vielen Bänden erzählen können.

    • Das stimmt – Bücher ohne Fortsetzung sind mittlerweile eine Seltenheit. In diesem Fall finde ich, ein zweiter Band würde gut funktionieren (sofern der Autor eine zündende Idee für die übergreifende Handlung hat), weil noch sehr viel erzählt werden kann. Band zwei würde mich also freuen – ein zwanghaftes Auswälzen in Richtung einer Trilogie muss dann aber vermutlich nicht sein (es sei denn, die zündende Idee ist wirklich explosiv). Dann lieber nur ein Buch 🙂

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