Rezensionsexemplar Gerade Debütautor*innen haben es, wenn man sich den Buchmarkt ansieht, in Pandemiezeiten nicht leicht. Noch sind sie nicht bekannt und es gibt nur wenige Möglichkeiten, sich über Veranstaltungen dem Publikum vorzustellen. Deshalb habe ich bei der Vorstellung neuer Verlagsprogramme immer auch ein Auge auf die Debüts. Nicht nur sind diese ohnehin spannend – neue…
Erzählung
Von der Liebe zur Sprache – Rezension: „Miroloi“ (Karen Köhler)
Rezensionsexemplar Ich weiß noch, wie ich im Urlaub im August im Herzensort stand und dort im Buchladen Karen Köhlers „Miroloi“ zum ersten Mal in der Hand hielt. Mit diesem Satz beginnt der Entwurf einer Rezension, die seit gleich zwei Jahren überfällig ist. Mir fällt es nicht leicht, das zuzugeben, denn eigentlich habe ich sehr hohe…
Rezension: „Die Kinder hören Pink Floyd“ (Alexander Gorkow)
Rezensionsexemplar Lange Zeit habe ich mich nicht getraut, über meinen Musikgeschmack zu sprechen. Der lässt sich eigentlich mit „Hauptsache, es ist melodisch“ zusammenfassen, da ich sehr unterschiedliche Stücke höre und gerne auch Neues kennenlerne. Wenn man in der Schule jedoch immer nur ausgelacht wird, egal welche Musik man aktuell hört, dann hält man sich irgendwann…
Rezension „Die Beichte einer Nacht“ (Marianne Philips, Übersetzung Eva Schweikart)
Rezensionsexemplar Im vergangenen Jahr hatte ich das große Glück, Werke von Autor*innen zu lesen, die „wiederentdeckt“, d. h. neu übersetzt bzw. neu herausgegeben wurden. Dazu soll irgendwann auch endlich noch der ein oder andere Blogpost folgen. Und da ich irgendwo mal anfangen muss, beginne ich bei dem Titel, den ich zuletzt gelesen habe: „Die Beichte…
Vom Erwachsenwerden – Rezension „Hard Land“ (Benedict Wells)
(Rezensionsexemplar)TW: Krankheit, Tod In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb. S. 11 Ich weiß, dass man Bücher nicht am ersten Satz messen sollte. Oder am – gefühlsmäßig unerreichbaren – Lieblingsbuch. Was aber, wenn die aktuelle Lektüre eben vom Autor des Lieblingsbuches stammt? Und was, wenn dessen erste Sätze stets die Sogwirkung aller…
Rezension „Zugvögel“ von Charlotte McConaghy (übersetzt von Tanja Handels)
Bei diesem Bucheindruck (vielen Dank an S. Fischer für das Rezensionsexemplar) muss ich zunächst ein wenig ausholen: Wenn ich Bücher lese, die am Meer spielen, ist das in gewisser Weise riskant. Das Meer bedeutet mir sehr viel und nur wenige Bücher schaffen es, diese Mischung aus Sehnsucht, Ehrfurcht und ja, in gewisser Weise auch Liebe…
Rezension: „Der Freund“ von Sigrid Nunez (Übersetzung: Anette Grube)
Dieses Buch ist ganz plötzlich bei mir eingezogen – in gewisser Weise ist es genauso überraschend in meinen Besitz gekommen wie die Protagonistin der Geschichte einen Hund bekam. Nahezu aus heiterem Himmel. Während in der Geschichte der beste Freund der Protagonistin Selbstmord beging und ihr Apollo, eine Dänische Dogge (bei uns heißt diese Art Deutsche…
Rezension „Fake“ (Frank Rudkoffsky)
Ein Kind ändert alles – auch in der Beziehung von Sophia und Jan. Alte Träume müssen auf Eis gelegt – wenn nicht gar begraben – werden und auch im beruflichen Leben der beiden stehen Entscheidungen an, die ohne Kind vielleicht anders gefallen wären. Das war es jedoch nicht, was mein Interesse an „Fake“ von Frank…
Rezension: „Schäfchen im Trockenen“ (Anke Stelling)
[Rezensionsexemplar, vielen Dank an den Verbrecher Verlag!] Kennt Ihr dieses Gefühl, wenn Ihr ein Buch besprechen wollt, das für Preise nominiert ist – oder gar gewonnen hat – und Ihr Angst habt, dem Buch nicht gerecht werden zu können? Oder es völlig falsch verstanden zu haben? So geht es mir gerade mit „Schäfchen im Trockenen“…
Rezension: „Die Liebe im Ernstfall“ (Daniela Krien)
Kann man ein Buch mögen, dessen Figuren beim Lesen ausschließlich unsympathisch sind? Ich bin ja von Natur aus eher jemand, der analytisch denkt und um zu erklären, was dieses Buch bei mir beim Lesen ausgelöst hat, muss ich ein wenig ausholen. Es gibt in der Kommunikationswissenschaft – „meinem“ beruflichen Spielfeld – die Theorie der kognitiven…