Vor einigen Tagen hatte ich es schon mal vorsichtig angedeutet, jetzt kommt der versprochene Blogpost zu Simon Beckett, der Leipziger Buchmesse und warum ich mich wie ein kleines Kind auf den 15. März freue.
Eine meiner besten Freundinnen ging vor ein paar Wochen das Programm der Leipziger Buchmesse durch und hat das entdeckt, was mir beim Schreiben von allerlei Bewerbungen fast entgangen wäre: Simon Beckett kommt nach Leipzig, wird dort aus seinem neuen Thriller „Der Hof“ (im Original „Stone Bruises“) lesen und auch signieren.
Als Leseratte ist es natürlich immer etwas Besonderes, wenn einer der Lieblingsautoren „zum Greifen nah“ ist, umso mehr, wenn besagter Autor eigentlich in einem ganz anderen Land lebt. Für mich hebt sich aber der Besuch von Simon Beckett sogar von dieser Stufe des Besonderen noch ein stückweit ab.
Um zu erklären, weshalb das so ist, muss ich ein wenig ausholen:
Meinen ersten Beckett, „Die Chemie des Todes“, habe ich auf dem Wühltisch vom Haus des Buches hier in Dresden gefunden, als ich eine Freistunde an der Uni zum Bummeln genutzt habe. Schon nach dem Lesen der ersten Seiten auf dem Rückweg zur Uni (der nun wirklich nicht lang ist), war mir klar, dass ich von diesem Autor noch ganz viel lesen möchte. Besonders diese kühle, klare und sehr präzise Schreibweise haben mich beeindruckt und ich war überglücklich, wenige Monate später bei uns am Campus „Kalte Asche“ auf einem Buchmarkt für vergünstigte Bücher zu finden. „Leichenblässe“ habe ich dann, ohne Rücksicht auf das Budget, direkt aus dem Laden geholt und bei „Verwesung“ habe ich gar nicht erst die Übersetzung abwarten können, sondern hatte direkt „The Calling of the Grave“ geordert.
Dann wurde, wenige Monate nach Erscheinen von „Verwesung“, vom Rowohlt-Verlag ein Kurzgeschichten-Wettbewerb ausgeschrieben. Die Aufgabe war, das Ende von „Verwesung“ aufzugreifen und auf maximal zwei DIN A4 Seiten zu beschreiben, wie die Handlung weiter verlaufen könnte. Ich glaube es ist kein Spoiler, wenn ich sage, dass am Ende von „Verwesung“ ein Telefonanruf steht, und man nicht weiß, von wem dieser stammt.
An dem Nachmittag, als ich meine Version der Geschichte schrieb, hatte ich einen Gedankenblitz und ich wusste sofort, wie ich die weitere Handlung aussehen lassen würde. Was ich an diesem Nachmittag nicht ahnte, war, dass der Rowohlt-Verlag meine Geschichte unter die Top 10 der eingereichten Kurzgeschichten wählen würde. Die Top 10 wurden an Simon Beckett geschickt, der daraufhin die Top 3 küren sollte. Ich weiß noch, dass ich wie erstarrt vor meinem Laptop saß, als mein Name für Platz 1 verkündet wurde.
[Wer möchte, kann die deutsche Übersetzung meiner Kurzgeschichte hier auf der Simon Beckett-Webseite des Rowohlt Verlages lesen (klickt dafür rechts auf den Reiter „Top 3 Geschichten“). Ich hatte sie auf Wunsch der Facebook-Fans übersetzt – mir gefällt mein englischsprachiges Original allerdings doch ein wenig besser.]
Seit diesem – durchaus positiven – Schockmoment wollte ich mich bei ihm persönlich dafür und für seine lieben Worte über meine Geschichte bedanken. Und sie mir von ihm signieren lassen.
Deshalb habe ich, kaum dass meine Freundin mir von seinem Deutschlandbesuch erzählt hatte, angefangen ein Fotobuch zu planen, in dem anstelle von Fotos meine Geschichte zu finden ist.
Im Anschluss findet Ihr nun ein paar Fotos von meinem fertigen „Werk“ – ich finde das Büchlein ist richtig gut geworden! Einziger Knackpunkt: Der Text ist ein wenig unscharf geworden, da ich Powerpoint-Folien als Fotos eingefügt habe. Direkt Textfelder zu nutzen ging im benötigten Umfang leider nicht. Aber wirklich störend ist diese leichte Unschärfe nicht – man muss schon Adleraugen haben, um das zu sehen. Hab ich nicht – also passts 😉
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