Freundesfragen: Wie schnell liest Du eigentlich?

Heute ist Mittwoch, laut Kalender (die innere Urlaubsuhr sagt „Frei-Tag“) und da bietet sich doch mal eine Frage aus der Kategorie der Freundesfragen an. Die Montagsfrage kommt aber auch noch, keine Sorge.

Dieses Mal eine etwas ältere Frage, aber sie wird mir häufig genug gestellt, um hier ihre Daseinsberechtigung zu finden:

Wie schnell liest Du eigentlich?

Gute Frage. Einfache Antwort: Kommt darauf an.

Wäre ich fies, würde ich es dabei belassen, aber so bin ich ja nicht. Also. Wovon hängt es ab, wie schnell ich etwas lese?

Zum einen – ganz klar – von der Sprache. Ich spreche ja neben meiner Muttersprache Deutsch auch noch Englisch, Spanisch und Französisch. Letztere beide Sprachen lese ich eher in Form von Magazinen wie „Ecos“ oder „Ecoute“ und das dauert schon eine Weile, weil ich mit Vokabelheft und Wörterbuch dabei bin um interessante Wendungen oder unbekannte Worte für mich festzuhalten.

Lustigerweise ist der Unterschied der Lesegeschwindigkeit zwischen Englisch und Deutsch am frappierendsten: Ich lese schneller, wenn der Text in englischer Sprache vor mir liegt. Warum, das weiß der Geier, ich weiß es nicht. Es wurde mir nur beim siebten Harry Potter bewusst: Auf Englisch habe ich das Buch innerhalb von 48 Stunden verschlungen gehabt – auf Deutsch (und da kannte ich die Story ja schon) hat es um und bei eine Woche gedauert.

Es soll jetzt also nicht heißen, dass ich in meiner Muttersprache langsam lese – um Gottes Willen, da würde mein SuB ja nie abgebaut! – aber es ist irgendwie ein anderer Lesefluss.

Zum anderen hängt die Lesegeschwindigkeit – die ich übrigens nie wirklich gemessen habe, das stresst doch nur – auch von der Textart ab. Ich glaube, es ist verständlich, dass ich für die Pflichttexte der Uni (beispielsweise die geistigen Ergüsse von John Locke oder Habermas oder wie sie nicht alle heißen) wesentlich länger brauche, als das Lesen des neuen Historien-Schinkens von Ken Follett dauert.

Ich habe sogar schon mal probiert, dieses Schnelllesen umzusetzen – mit mäßigem Erfolg. Es funktioniert zwar und ich bin fixer obwohl ich alle Infos aufnehme, aber ich bekomme furchtbare Kopfschmerzen von den eigenartigen Augenbewegungen. Das mache ich also nur, wenn es unbedingt sein muss.

Für diejenigen, die sich jetzt fragen, wie schnell ich denn nun wirklich lese und unbedingt Zahlen wollen: Für 1 Taschenbuch-Seite brauche ich, großzügig geschätzt, 1 Minute und 30 Sekunden (Bücher auf Englisch: ca. 1 Minute). Wenn ich müde bin – oder das Buch anspruchsvoller geschrieben ist, die Handlung nicht sonderlich prickelt, etc. – kann das auch mal schnell mehr werden. Lese ich einen Satz mehr als dreimal, ist es Zeit, ans Schlafen zu denken 😉

 

3 Gedanken zu “Freundesfragen: Wie schnell liest Du eigentlich?

  1. Hm, also ich habe dank meines älteren Bruders schon lesen gelernt, da war ich noch im Kindergarten … seitdem ist das Lesen aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken! Bei einem einfach geschriebenen Taschenbuch komme ich durchaus auf 80 Seiten / Stunde – wobei ich selbst immer wieder erstaunt bin, wie viel man davon dann noch behält! Natürlich, bei „feingeistigerer“ (doofes Wort :/ ) Literatur geht dass dann gleich mal auf 50 Seiten oder so runter …

    Ist aber durchaus immer wieder ein Vorteil, Bücher so schnell lesen zu können. Arbeite ehrenamtlich in einem Buchladen, lese mir da die Neuerscheinungen oftmals innerhalb von wenigen Stunden durch um schnell einen Kurz-Rezension schreiben zu können … und für das Studium ist es natürlich auch kein Nachteil 🙂

    • Ui, ehrenamtlich in einem Buchladen arbeiten, das wäre der absolute Traum ^^ Oder Alptraum – je nach dem, ob ich nach meinem Empfinden oder dem Platz im Portemonnaie gehe 😉 Wie bist Du denn dazu gekommen, wenn ich fragen darf?

      Mich würde es ja mal interessieren, ob es einen Zusammenhang zwischen frühem Lesenlernen und schnellem Lesen gibt. Ich vermute ja einen – habe nämlich selbst auch schon weit vor der Einschulung gelesen, zum Leidwesen meiner Lehrerin, die damit nicht umgehen konnte.

      🙂

      • Hi estel,
        tja, Traum oder Alptraum .. das stimmt wohl (hab oft das Gefühl, ich bin mein bester Kunde … oder so)! Jetzt im August und im September hab ich mir selbst ein absolutes „Bücher-Kauf-Verbot“ auferlegt … die halbe Zeit ist schon um *freu*

        Bin in einem Team, dass eine kleine „Sparten-Buchhandlung“ mit aufbaut! Geht um christliche Literatur, Lebenshilfe, Theologische Bücher aber auch ein kleiner Teil Romane, Erzählungen und Biographien 🙂

        Und was den Zusammenhang „früh-lesen“ und Lesegeschwindigkeit angeht – wäre eine interessante Frage ob es dazu Studien gibt …

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