Buch einmal anders: Fotobuch von Saal Digital (Testbericht)

Ich liebe Bücher in jeder Form aufgrund der Geschichten, die sie erzählen. Deshalb mag ich auch die Fotografie, denn mit Bildern kann man ebenso gut Geschichten erzählen. Neben dem Lesen ist die Fotografie deshalb ein sehr großes Hobby von mir. Da ich weiß, dass viele von Euch auch Spaß am Fotografieren haben, geht es heute also mal um ein Buch der etwas anderen Art. Denn ich habe die Möglichkeit gehabt, einen für mich bisher unbekannten Anbieter von Fotoprodukten zu testen – Saal Digital.

Für das Ausprobieren des Fotobuchangebots und die ehrliche Kritik hierzu habe ich einen Gutschein über 40€ erhalten.

Vorbereitung – die Technik:

Damit Ihr ungefähr einschätzen könnt, inwieweit meine Aussagen hier auf Eure Fotos übertragbar sind, ein kurzer Abriss der technischen Gegebenheiten: Ich habe eine Canon EOS 400D (zumeist mit dem handlichen Kit-Objektiv), also ein schon etwas älteres Modell. Mein Computer ist ebenfalls nicht mehr taufrisch, aber die Software läuft auch auf einem vier Jahre alten Windows 7 Laptop.

Fragt bitte einfach nach, wenn Ihr weitere Angaben benötigt.

Umlaufendes Cover, auch hier fällt der Barcode kaum auf. (Foto: Privat)

Auswahl und Gestaltung des Fotobuches:

Mein Ziel war es, meine schönsten und auch spektakulärsten Aufnahmen verschiedener Vogelarten der Nordsee in dem Fotobuch festzuhalten. Die Aufnahmen habe ich in den vergangenen Urlauben in Büsum und auf Helgoland gemacht.

Da ich diese Fotos im Querformat geschossen habe, fiel meine Wahl schnell auf das Fotobuch im DIN A4 Format quer mit Lay-Flat-Bindung. Das bedeutet, dass die Seiten, beim Aufklappen des Buches komplett eben liegen und man auch den Bildteil, der ohne diese Art der Buchbindung in der Falz verborgen wäre, sehen kann. Da ich wattierte Umschläge so gar nicht mag, wählte ich den nicht wattierten, glänzenden Einband. Und da es mir wichtig ist, dass man die Fotos ohne störende Lichtreflexe betrachten kann, war die Entscheidung für das matte Fotopapier eine leichte.

Bereits im Vorfeld hatte ich einen Ordner erstellt, in dem ich die – in meinen Augen – schönsten Fotografien einsortiert hatte. Das Einlesen der Fotos lief ohne Ladeverzögerung in der Software, so dass ich entspannt an der Gestaltung des Buches arbeiten konnte und keine nervigen Abstürze hatte oder Wartezeiten überbrücken musste.

A propos Gestaltung: Es gibt viele Möglichkeiten, das Fotobuch ganz nach den eigenen Vorstellungen aussehen zu lassen. Es gibt verschiedene Hintergründe, Layouts, automatische Vorschläge, wie die Fotos am besten anzuordnen sind – die Optionen sind sehr vielfältig und sicher findet da jeder etwas, das seinem Geschmack entspricht.

Bei jedem eingefügten Bild wird zudem angezeigt, welche Qualität das jeweilige Foto hat. Um herauszufinden, wie unterschiedlich diese Qualität dann im Buch wirkt, habe ich Fotos so eingefügt, dass sie sowohl als „gut“ als auch „sehr gut“ eingeschätzt wurden.

Mein Fall war das alles nicht, da ich den Fokus auf das Motiv selbst lenken wollte und alles andere eine unnötige Ablenkung geworden wäre. Da ich mich nicht zwischen manchen Aufnahmen entscheiden konnte bzw. wollte, habe ich ein paar zusätzliche Seiten eingefügt und kam zum Schluss auf 48 Seiten und einen Gesamptpreis von 50,40€.

Der Service:

Über die Schnelligkeit, mit der das Fotobuch produziert wurde, kann man nun wirklich nicht meckern. Ich habe die Bestellung abends um kurz nach 8 Uhr aufgegeben und bereits am nächsten Tag um kurz nach 11 Uhr hatte ich die Versandbestätigung im E-Mail-Postfach und zwei Tage später war das Fotobuch im Briefkasten.

Der einzige Punkt, der mir etwas Spanisch vorkam, war eine E-Mail, die ich am kurz darauf folgenden Pfingstmontag um Mitternacht (laut Uhrzeitangabe) im Postfach hatte. Die Erinnerung, dass mein Fotobuch nun angekommen – und damit der Bericht möglich ist – fand ich doch etwas aufdringlich.

Das matte Papier hat eine angenehme Haptik und lässt die Fotos dennoch gestochen scharf aussehen. (Foto: Privat)

Das Fotobuch:

Nun zum eigentlichen Schwerpunkt des Tests. Das Fotobuch wurde im Pappkarton und in gleich zwei weiteren Hüllen geliefert (der Teil in mir, der die Plastikvermüllung des Planeten verabscheut, hat sich gegruselt!) und kam somit wohlbehalten bei mir an.

Der erste Eindruck war sehr positiv: Das glänzende Cover (Fujifilm Crystal Archive Album Fotopapier), welches ich mit einem umlaufenden Foto bedrucken ließ, wirkt sehr hochwertig und auch die Qualität in „gut“ lässt das Foto sehr stimmungsvoll aussehen.

Auch „die inneren Werte“ konnten mich überzeugen. Der Druck auf mattem Fotopapier lässt die Farben sehr intensiv strahlen und steht somit dem um 5€ teureren glänzenden Fotopapier in nichts nach. Es handelt sich hierbei übrigens um Fujifilm Crystal Archive Album Glossy Papier mit einer Grammatur von 368 g/m². Diese Angabe fand ich übrigens erst im Durchlaufen des Konfigurators in der Software. Nutzerfreundlicher wäre es, würden die Details zum Fotopapier bereits auf der entsprechenden Seite im Internet zu finden sein. Dank der Stärke des Papiers – es sind immer zwei Seiten miteinander verklebt – funktioniert auch die Lay-Flat-Bindung sehr gut, am besten jedoch auf den mittig gelegenen Seiten.

Verwundert hat mich, dass es bei dem Fotobuch kein Vorsatzpapier gibt. Schon auf der Innenseite des Covers ist die erste Fotografie abgebildet. Es gibt zwischen den Seiten, in der Falz bzw. an den Rändern der ersten und letzten Fotografien im Buch, die mit dem Umschlag verklebt sind, keinerlei Klebereste und auch sonst stören keine Kratzer oder andere Gebrauchsspuren den Eindruck. Das Fotobuch wirkt insgesamt sehr robust und wenig anfällig für schnelle Anzeichen der Abnutzung.

Der Druck der Fotos bildet diese gestochen scharf ab, was besonders gut am Gefieder der Vögel erkennbar ist. Ein paar der Fotografien wirken etwas dunkler als erwartet. Am Bildschirm wirkten alle Aufnahmen gleich hell. Da die Dunkelheit im Druck nicht bei allen der Fall ist, kann das auch ein Fehler auf meiner Seite gewesen sein. Ansonsten entspricht die Farbwirkung meinen Erwartungen und konnte mich überzeugen.

Fazit:

Saal Digital gehört mit Sicherheit nicht zu den günstigsten Fotobuch-Anbietern. Gute 50€ für ein Fotobuch mit 48 Seiten im A4 Format sind sicherlich eine Investition über die man erst einmal nachdenkt, die sich jedoch lohnt, möchte man ganz besondere Aufnahmen festhalten. Für „alltägliche“ Schnappschüsse gibt es günstigere Anbieter, die zwar nicht so schnelle Lieferzeiten aufweisen, dafür aber mehr Seiten für ähnliches – oder weniger – Geld bieten.

Wer nicht unbedingt eine Farb-Lebensdauer von 200 Jahren benötigt, die beim Hochglanz-Papier beworben wird, kann den Aufpreis von 5€ einsparen. Oder in das Weglassen des Barcodes investieren. Ich habe diesen Aufpreis ebenfalls nicht eingesehen und stattdessen ein Foto platziert, bei dem die kleine Grafik nicht besonders auffällt. Warum zwei Barcodes sein müssen, habe ich allerdings nicht verstanden.

Aufpassen sollte man stets in Bezug auf die Helligkeit der Fotografien, denn selbst die Qualitätserkennung der Software warnt nicht davor, wenn ein Bild etwas zu dunkel geraten ist und auf dem Bildschirm heller wirkt. A propos Software: Die läuft zwar einwandfrei auch auf einem älteren Rechner, hat jedoch Verbesserungspotential bei der Nutzerfreundlichkeit. So wäre es schön, wenn die Vorschau der Bilder dahingehend anpassen könnte, wie viele Vorschaubilder angezeigt werden, und es wäre ebenfalls hilfreich, wenn der Button „Projekt laden“ beim Start der Software nicht winzig klein am unteren Rand zu finden wäre.

Alles in allem haben mich Software, Service und nicht zuletzt das fertige Endprodukt überzeugt und ich werde Saal Digital auch für künftige – besondere – Fotoalben in Erwägung ziehen.

Und wenn Ihr jetzt Fragen zum Test oder dem Fotobuch habt, lasst es mich wissen. 🙂

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert