#Potternacht: Eine magische Mitternachtspremiere

… oder: Der Versuch sie zu beschreiben.

Ich weiß zugegebenermaßen gar nicht, wie ich die Potternacht im Carlsen Verlag am besten beschreiben soll, oder wo mein Bericht beginnen könnte. Ich fange also mit dem an, was am wichtigsten ist:

Dankeschön

Bevor ich mich in Erinnerungen und Beschreibungen und der üblichen Potterhysterie verliere, möchte ich mich ganz herzlich beim gesamten Carlsen Verlag bedanken. Bei all denjenigen, die dieses Erlebnis so einzigartig und liebevoll gestaltet haben – von den in Häuserfarben angestrahlten Säulen über die Besen an den Kerzen bis hin zur Bar mit den Zaubertränken und den Leckereien oben auf der Empore. Aber ich möchte auch denen Danke sagen, die mit so viel Liebe zum Detail an der deutschen Übersetzung und der Gestaltung des Buches gearbeitet haben. Wie wir vor Ort erfahren konnten, wurde über jede Farbintensität, Mattierung oder Lackierung ausführlich diskutiert und das fertige Exemplar ist nur dank jedes einzelnen so wunderschön geworden.

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(Foto: Privat)

Willkommen in Hogwarts

Nach Hogwarts reist man mit dem Zug und Jule und ich sind passenderweise mit dem Zug nach Hamburg gefahren. Lustigerweise klingelte kurz vor Abfahrt des Zuges in Dresden hinter uns ein Handy – und Jule und ich haben einen halben Herzinfarkt gehabt, denn der Klingelton war ausgerechnet „Hedwig’s Theme“ aus dem Soundtrack der Harry Potter-Filme.

Auch die Gestaltung des Lichtwerks beim Carlsen Verlag, in dem die Potternacht stattfand, passte zu diesem Eindruck. Als wir (damit es nicht zu chaotisch wird) in kleinen Grüppchen das Lichtwerk betraten, wurde erst einmal geguckt, ob unser Name auch auf der Schülerliste steht – jedenfalls, wenn die Eulenpost wie bei mir nicht angekommen war. Dann nahm man sich fix eine Pergamentrolle mit den wichtigsten Hausregeln und wurde vom Sprechenden Hut (gehalten von der lieben Ramona) einem Haus zugeordnet. Dann hatte man Gelegenheit, die Große Halle richtig in Augenschein zu nehmen.

Aufgrund der Schülerzahl gab es keine Haustische, aber Haussäulen, die – wie oben bereits erwähnt – passend farblich angeleuchtet wurden. Wer mochte – und mutig genug war – konnte sich für das Trimagische Turnier bewerben oder direkt zur Bar gehen, um sich mit einem Zaubertrank (Vielsafttrank in grün, Amortentia mit Farbverlauf) zu stärken. Rundherum luden die Gemeinschaftsräume zum Verweilen ein – Sofas und Sessel und allerlei Potterdeko weckten den Wunsch, die Lesenacht möge noch viel länger dauern. Auf der Empore konnte man die kulinarischen Fähigkeiten der Hauselfen testen – und die waren wirklich begabt! Ebenfalls auf der Empore gab es auch die Twitterwall, eine Fotoecke und einen Tisch, an dem nach Mitternacht die Entstehung des Buches – inklusive aller Planungsschritte – erklärt wurden.

Magisches Programm

Als alle, die geduldig vor den Türen der Großen Halle – des Lichtwerks – gewartet hatten, endlich drin waren ging es auch schon los: Wir wurden von einer wunderbaren Moderatorin begrüßt, deren Namen ich in meiner Begeisterung komplett vergessen habe (Entschuldigung!) und die dann auch direkt die Verlagschefin Renate Herre auf die Bühne. Bei ihrer Rede hatte ich permanent Gänsehaut und musste doch öfters mal blinzeln, denn die Geschichte, die Wirkung von Harry und all die dazugehörigen Superlative lassen mich immer wieder erstaunen – und dankbar dafür sein, dass ich mit ihm aufwachsen durfte. Mir wurde mit einem Schlag bewusst, dass dies die – vermutlich – letzte Mitternachtspremiere sein würde. Und dass mein 9-Jähriges Selbst, das 1999 die ersten zwei Bücher geschenkt bekam, niemals glauben würde, jemals eine Mitternachtspremiere im Carlsen Verlag erleben zu dürfen. Für mich ging also wahrlich ein Kindheitstraum in Erfüllung.

Direkt im Anschluss ging auch schon das Trimagische Turnier los und ich war zugegebenermaßen doch erleichtert, mein Wissen über Harry Potter nicht vor versammelter Mannschaft unter Beweis stellen zu müssen. Ich kenne die Bücher zwar in- und auswendig – wenn es dann aber darauf ankommt vor anderen Potterheads und unter Zeitdruck die richtigen Fakten abzurufen… da wäre ein Blackout vermutlich vorprogrammiert gewesen. Hut ab also vor dem Champion von Slytherin, die tatsächlich den Sieg einfuhr und damit auch das erste Exemplar von „Harry Potter und das verwunschene Kind“ an diesem Abend erhalten sollte. Ich muss an dieser Stelle übrigens auch erwähnen, dass mein Haus den coolsten Schlachtspruch hatte: „Win, Win, Slytherin!“

Und dann war plötzlich Mitternacht

Es ist erstaunlich, wie schnell die Zeit verfliegen kann, wenn man Spaß hat. Deshalb nahte Mitternacht auch viel zu früh (und das sage ich als jemand, der sonst fast nie so lange aufbleibt). Kurz vor Mitternacht wurde dann der Epilog aus „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ vorgelesen und ich war vermutlich nicht die einzige, die den letzten Satz – „Alles war gut.“ – leise mitsprach.

Eigentlich bin ich ja jemand, der das etwas alberne Herunterzählen der letzten zehn Sekunden nicht mag – an Silvester kann mich dazu auch niemand überreden. Doch hier, in dieser wirklich magischen Atmosphäre schlug mein Herz plötzlich schneller und ich zählte mit allen anderen mit. Dann: Ein Konfettiregen aus Goldglitter, Jubel, und der erste Blick auf „Harry Potter und das verwunschene Kind“.

Verzückt und gespannt lauschten wir alle dem ersten Kapitel und obwohl ich es ja eigentlich schon kannte, war das ein ganz wunderbares Erlebnis – auch wenn die allererste Szene nun wirklich sehr kurz ist und wir sicher alle noch länger zugehört hätten. Um selbst weiterzulesen, reihten wir uns nun alle in die Schlange ein, um unser persönliches Exemplar abzuholen – das Siegerhaus Slytherin natürlich ganz vorne. Ich nutzte – wie so manch anderer dann auch – gleich die Gelegenheit und die Anwesenheit der Übersetzer und lies Klaus Fritz und Anja Hansen-Schmidt mein Exemplar signieren. Und sammelte natürlich auch noch ein wenig Goldglitter ein.

Während so manch einer dann nach dem Gruppenfoto in die Nacht verschwand, um die Nacht im Hotel durchzulesen, blieben Jule, Susi und ich noch ein wenig und machten auf der Empore lustige Fotos und staunten darüber, was für Arbeitsschritte alles in diesem Buch steckten. Noch einmal: Hut ab, lieber Carlsen Verlag, dass Ihr in so kurzer Zeit ein so wunderbares Buch auf den deutschen Markt gebracht habt!

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(Foto: Privat)

Das Ende?

Die achte Geschichte ist ja sozusagen der Abschluss der sieben Bücher und irgendwie stellt sich das gleiche Gefühl ein, wie damals nach Erscheinen des siebten Bandes und man fragt sich, ob man sich nun endgültig von Harry und seiner Welt verabschieden muss. Damals habe ich Rotz und Wasser geheult, als die Buchreihe meiner Kindheit und Jugend ausgelesen war. Heute weiß ich: Da kommt noch mehr. Ob mit Newt Scamander in „Fantastic Beasts and Where to Find Them“, ob über neue Hintergrundinformationen auf Pottermore…

No story lives unless someone wants to listen. The stories we love best do live in us forever. So whether you come back by page or by the big screen, Hogwarts will always be there to welcome you home.

(Joanne K. Rowling)

Wir Potterheads werden Hogwarts nie wirklich verlassen. Und für einen Abend durften wir alle gemeinsam dort sein.

Alle Tweets und Retweets von mir könnt Ihr hier auf Storify noch einmal nachlesen.

6 Gedanken zu “#Potternacht: Eine magische Mitternachtspremiere

  1. Es war soooooo soooo toll!!! 🙂
    Ich habe die Visitenkarten eben rausgeholt und „stalke“ euch jetzt 😉
    Spaß beiseite, ihr wart alle drei sehr sehr nett und sympatisch! Vielleicht sieht man sich ja mal wieder. Geht ihr zufällig zur LoveLetter Convention??

    Liebe Grüße
    Yvonne

    • Liebe Yvonne – genau das war der Plan! Stalke uns ruhig und wenn Du ab und zu kommentierst, ist das noch besser 😀

      Zur LoveLetter Convention fahre ich leider nicht – Jule und Susi, soweit ich weiß, auch nicht – aber in Leipzig zur Buchmesse sind wir wieder da. Dank festem Job plane ich aktuell mit allen 4 Tagen – das wird ein Spaß 😀

      Hach, es war so toll Euch zu treffen!!! Das müssen wir irgendwie mal wieder hinbekommen 🙂 Solltet Ihr also mal nach Dresden kommen oder so… Stadtführung gibt’s gratis 😉
      Liebe Grüße
      Sarah

      • Nach Leipzig möchte ich nächstes Jahr auch endlich wieder. Also mit viel Glück könnten wir uns da sehen!! Und vielleicht schaff ich es ja auch mal nach Dresden. Vor ein paar Jahren habe ich in der Nähe von Cottbus gewohnt, da wär das einfacher gewesen haha 🙂

        Liebe Grüße
        Yvonne

  2. Pingback: Rezensions-Update: „Harry Potter und das verwunschene Kind“ (J.K. Rowling, John Tiffany & Jack Thorne) | Studierenichtdeinleben

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