Verlage und Blogger – aus Bloggersicht

Vielleicht habt Ihr auch schon die sehr interessanten Interviews bei Wolkenweiss (Teil 1 der Interviewreihe hier) gelesen, in denen Verlagsmenschen zum Thema Bloggerrelations zu Wort kommen. In den Interviews geht es um die Bedeutung der Blogger für die Verlagsarbeit, gute und schlechte Erfahrungen und natürlich um Aktionen bei denen ganz eng mit Bloggern zusammengearbeitet wird.

Ich finde diese Interviewreihe sehr spannend und möchte sie als Anlass nehmen, mal aus meiner ganz persönlichen Bloggersicht zu erzählen, wie die vielen unterschiedlichen Aktionen bei mir ankommen. Da ich definitiv den Rahmen eines Kommentars unter den Interviews sprengen würde, dachte ich mir, ist ein eigener Beitrag ganz praktisch. Und vielleicht ist das auch für Verlage ganz interessant. Ich würde mich freuen, wenn andere Blogger diese „Rückmeldung“ ebenfalls aufgreifen und ihre Sicht der Dinge beschreiben.

Vielleicht vorab, wie ich die Angebote der Verlage nutze:

Mir ist es wichtig, gute Geschichten zu entdecken. Da spielt der jeweilige Verlag erst einmal eine Nebenrolle. Ich habe natürlich Verlage, von deren Programm mehr im Regal steht und von anderen steht da weniger – insgesamt bin ich in dieser Hinsicht aber nicht auf einzelne Verlagshäuser fokussiert.

Ganz wichtig ist mir auch, dass mein Lesepensum nicht in Stress ausartet. Ich lese in verschiedensten Genres und habe auch einen entsprechend großen SuB, möchte mir aber Buchgewinne oder Rezensionsexemplare nicht versagen. Deshalb entscheide ich ganz klar, ob ich in den kommenden Wochen Zeit für ein Buch oder eine Buchaktion habe – oder eben nicht.

Ich bin bei einigen Verlagen in deren Bloggerliste, verfolge die Aktivitäten auf Twitter, Instagram und Facebook und klicke mich am Wochenende auch gerne mal durch Newsletter. Umgekehrt verlinke ich Verlage auch gerne, wenn ich eines ihrer Bücher lese oder rezensiert habe und ich freue mich immer, wenn ich auf solche Verlinkungen auch eine Antwort erhalte. Das kann ein „Like“, ein Twitter-Herzchen oder ein Retweet sein, eine lustige Antwort oder ein einfaches „Danke“ – diese Rückmeldungen sind für mich auch nicht irgendwelche Kleinigkeiten. Mein persönliches Highlight war im vergangenen Jahr folgendes: Der Knaus Verlag bezeichnete mich als Lieblingsblog – womit ich überhaupt nicht gerechnet hatte. Diese Form des Feedbacks hat mich natürlich ganz besonders gefreut.

KNAUS

Ein ganz besonderer Tweet. (Screenshot: Privat)

Verschiedene Gewinnspiele – LovelyBooks und co.

Zu Beginn meiner Bloggerei war ich Studentin und habe eigentlich mehr per Zufall die vielen Buchgewinnspiele entdeckt, die durch Verlage und Autore veranstaltet werden. Gerade auf LovelyBooks oder auf den Facebook-Fanseiten kann man täglich an neuen Gewinnspielen teilnehmen, verschiedenste Bücher gewinnen und sich so neuen Lesestoff besorgen. Ich gebe zu, ein Teil meines Stapels ungelesener Bücher ist auf diese Gewinnspiele zurückzuführen und man könnte schnell den Eindruck bekommen, dass ich zu denen gehöre, die es nur auf kostenfreie Bücher abgesehen hat. Richtig ist, dass ich als Studentin – und später in der Arbeitslosigkeit – froh war, wenn ich vielleicht ein Exemplar eines neuen Buches bekommen konnte, ohne das Einkaufsgeld der ganzen Woche auf den Tisch zu legen. Und natürlich ist es verlockend, den Bloggerstatus zu nutzen, um gratis Bücher zu bekommen.

Deshalb mag es vielleicht unlogisch – oder gar unglaubwürdig – klingen, wenn ich sage, dass ich gerne für Bücher bezahle. Teilweise habe ich im vergangenen Jahr meine Bücher doppelt gekauft, da ich zu ungeduldig war, nicht auf die Lieferung warten mochte („Career of Evil“ in der britischen Version hat schier ewig gebraucht…) und fix das eBook kaufte. Ich habe als Studentin der Medienbranche oft genug unbezahlt gearbeitet um zu wissen, das gute Ideen gut bezahlt werden sollten und Autoren leben nunmal vom Buchkauf. Deshalb bemühe ich mich auch, wenn Geschichten mich überzeugen konnten, mit meinen Rezensionen zu weiteren Buchkäufen anzuregen. Dafür setze ich – sehr gerne! – meine Freizeit ein und habe deshalb auch kein schlechtes Gewissen, wenn ich zeitweise doch auf den Bloggerstatus zurückgreife und ein Rezensionsexemplar erfrage.

Es wird ja durchaus auch diskutiert, ob Verlage vielleicht zu viele Bücher verschenken. Ich denke, die Schwierigkeit liegt darin, den Mittelweg zu finden: Einerseits möchte man ja Anreize schaffen, das Buch fernab der Gewinnspiele zu kaufen – andererseits gibt es über LovelyBooks, Vorablesen.de und die Fanpages (auch von verlosenden Bloggern) so viele Möglichkeiten, gratis an ein Buch zu gelanden, dass es schnell nach „zu viel“ aussieht. Gerade, wenn man auf mehreren Plattformen unterwegs ist und sich in der Filterbubble der Buchbranche befindet gibt es wohl kaum einen Tag ohne eine neue Gewinnspielmöglichkeit. Ich persönlich finde übrigens die Gewinnspiele besonders reizvoll, bei denen nicht ein einfaches „Like“ oder ein rasch dahingetipptes „Will auch!“ ausreicht, um mitzumachen. Je mehr Mühe man sich bei einem Gewinnspiel geben muss, desto mehr freue ich mich dann schlussendlich auch über einen Gewinn. Und ich behalte das Buch – auch ohne Gewinn – wesentlich besser im Kopf. Beispielsweise für meine Wunschliste…

Rezensionsexemplare – Bloggerportal, Einzelanfragen, ungefragte Zusendungen…

Jeder Verlag handhabt – das kann man bei Wolkenweiss wunderbar in den Interviews sehen – „seine“ Blogger unterschiedlich und doch irgendwie ähnlich. Das ist auch aus Bloggersicht erkennbar: Vor einem knappen Jahr ging das Bloggerportal der Random House Verlagsgruppe online, über das Blogger sich bis zu zehn Titel gleichzeitig anfordern können. Der Carlsen Verlag hat eine Bloggerkartei, die aktuell geschlossen ist. Auch andere Verlage haben solche Listen, oder man fragt einfach ganz direkt und höflich per E-Mail an, ob man diesen oder jenen Titel rezensieren dürfte.

Ich selbst kann von keinem großen Unterschied zwischen dem Bloggerportal, der Bloggerkartei oder Einzelanfragen berichten. Der Stress hinter den Kulissen sieht sicher anders aus, aber ich fühle mich – wenn ich Rezensionsexemplare in Anspruch nehme – immer gut betreut. Das liegt vielleicht auch daran, dass etwaige Probleme (wie z.B. Verzögerungen, die es beim Bloggerportal auch schon gab) mit einer freundlichen Frage auf Twitter ganz schnell gelöst wurden.

Keinerlei Erfahrung habe ich bisher mit ungefragt zugesendeten Rezensionsexemplaren gemacht und bin ehrlich gesagt auch ein wenig froh darüber. Durch meine Brieffreundin Betti – ihr Blog heißt Luckyside – und auf Instagram konnte ich in den vergangenen Wochen sehen, dass wohl Überraschungspost in den Briefkästen zu finden war: Es gab Leseexemplare von Büchern deren Erscheinungsdatum ein paar Wochen in der Zukunft lag. Und genau da wäre für mich der Punkt, an dem ich ein schlechtes Bauchgefühl bekommen würde. Zum einen wäre es natürlich toll, liebevoll zusammengestellte Überraschungspakete zu bekommen – zum anderen würde es aber auch meine innere Leselaune aus dem Konzept bringen. Zwar habe ich selten eine Liste mit Büchern, die in den nächsten Wochen gelesen werden sollen, ich würde aber durch derartige Bücher irgendwie das Gefühl haben, dieses Buch als nächstes lesen zu sollen. Der Eindruck ist natürlich rein subjektiv und ich möchte den Verlagen auch nicht unterstellen, die Blogger emotional unter Druck setzen zu wollen. Vielmehr glaube ich, dass sie ihnen eine Freude machen wollen, was sicher auch häufig gelingt.

Dennoch würde ich es bevorzugen, man fragt die Blogger vorab, ob in den kommenden x-beliebigen Wochen denn Zeit und Muße zum Lesen ist – so eine winzige Umfrage kann ja per Link online schnell umgesetzt werden. Damit geht natürlich der Überraschungseffekt ein wenig verloren – aus Verlagssicht wäre eine „gesichterte“ Verfügbarkeit der Blogger aber sicher auch nicht zu verachten. Was übrigens – meines Wissens nach – nirgends ersichtlich war: Was passiert, wenn man das Buch nicht innerhalb der gewünschten Frist rezensiert?

Bloggerportal

Bloggerportal der Verlagsgruppe Random House (Screenshot: Privat)

… Probleme mit Verrissen?

Rezensionsexemplaren hängt ja irgendwie immer der Verdacht an, dass der rezensierende Blogger dafür bitteschön eine gute Rezension veröffentlichen soll. Guckt man sich nun auf meinem Blog um, könnte sich dieser Eindruck verstärken, denn viele der rezensierten Bücher haben gute Bewertungen von mir bekommen. Der Eindruck ist jedoch komplett falsch. Ich bin lediglich eine Leserin – und Bloggerin – die ihren Lesegeschmack sehr gut kennt und anhand der Klappentexte oder Leseproben einschätzen kann, ob ein Buch gefällt oder nicht. Auch sind mir private Empfehlungen von anderen Bloggern, deren Geschmack meinem ähnelt, sehr wichtig – und genau das ist ja das schöne an der Vernetzung von Bloggern!

Bisher hatte ich nie den Fall, dass ich Rezensionsexemplare schlecht bewertet habe. Ich glaube jedoch nicht, dass Verlage es übel nehmen, wenn man ein Buch schlecht bewertet und seine Meinung begründen kann. Viele Verlage weisen auch extra darauf hin, dass schlechte Bewertungen vollkommen akzeptabel sind. Vielmehr, denke ich, ist es wichtig, sich an grundlegende Spielregeln zu halten. Gibt es Rezensionsfristen? Gibt es die Bitte um Beleglinks? Wenn man diese Dinge – welche die Verlage vorab kommunizieren! – nicht beachtet, muss man sich natürlich nicht wundern, wenn keine weiteren Rezensionsexemplare verschenkt werden. Umgekehrt habe ich bisher nur positive Rückmeldungen erlebt, wenn ich mich per Mail oder Direktnachricht der sozialen Netzwerke für Verzögerungen entschuldigt habe. In Verlagshäusern sitzen schließlich Menschen, die Verständnis zeigen, wenn etwas dazwischen kommt oder oder eben auch keines haben, wenn vereinbarte Absprachen kommentarlos nicht eingehalten werden. Das ist übrigens genau der Punkt, der aus meiner Sicht eine Schwachstelle in der Kommunikation bei ungefragt zugesendeten Rezensionsexemplaren darstellen kann. Wenn man als Blogger nicht weiß, was bei nicht erfolgter Rezension passiert, ist das natürlich auch unschön.

Sonderaktionen – z.B. Bloggertreffen

Welcher Blogger möchte nicht mal in ein Verlagshaus eingeladen werden? Wer ist nicht neugierig, welche Personen hinter den Social Media Accounts sitzen?

Mir jedenfalls geht es so, weshalb ich mich jedes Jahr auf die Leipziger Buchmesse und diverse Bloggeraktionen freue. Nicht nur ist das die ideale Möglichkeit, „Kollegen“ zu treffen, sondern auch denjenigen Danke zu sagen, die mit uns tagtäglich über verschiedenste Kanäle – und oft außerhalb gängiger Bürozeiten – kommunizieren. Umgekehrt ist es auch eine schöne Gelegenheit, direkt die Wertschätzung der Verlage zu erfahren. Ein Lob in Bezug auf eine besondere Rezension oder ein „Ach, Du schreibst da!“ sind unglaublich viel wert.   Übrigens: Allein schon aus logistischen Gründen (begrenzter Füllraum vom Rucksack bzw. Belastbarkeit der Rücken- und Armmuskulatur) muss es nicht immer das „Dankespaket“ in Form einer prall gefüllten Tasche sein. Ich hoffe, das wirkt nicht undankbar – aber auch hier finde ich ist weniger manchmal einfach mehr.

Ganz toll finde ich in diesem Zusammenhang solche Aktionen wie kürzlich das #HutUP vom Atlantik Verlag. Klar war ich auch ein wenig neidisch, dass ich nicht in die Verlagsräume gucken konnte, aber dank der sozialen Medien konnte ja doch irgendwie jeder dabei sein. Und auch hier fällt mir auf, dass ich mir das Buch, „Der Hut des Präsidenten“, gemerkt habe – und das war schließlich das Ziel der Aktion. Ich bin also gespannt, was die Verlage vielleicht auch an witzigen Ideen mit auf die Leipziger Buchmesse bringen.

Und nun?

Bisher hatte ich immer das Gefühl, als Blogger den Verlagen auf Augenhöhe zu begegnen und ich hoffe natürlich, dass das auch weiterhin der Fall sein wird. Vielleicht konnte ich für die mitlesenden Verlage ja einen kleinen Einblick geben, wie die Zusammenarbeit aus Bloggersicht so aussieht. Umgekehrt finde ich die Verlagssicht, die bei den Interviews auf Wolkenweiss deutlich wird, sehr spannend und hoffe, es folgen noch weitere dieser Art!

Und vielleicht melden sich ja noch weitere Blogger zu Wort? Ob bei Wolkenweiss, hier in den Kommentaren oder mit einem ähnlichen Beitrag – ich bin gespannt auf Eure Meinung!

15 Gedanken zu “Verlage und Blogger – aus Bloggersicht

  1. Liebe Sarah,

    zunächst einmal muss ich mich bei dir ganz herzlich für deine Erwähnungen bedanken. Es freut mich sehr, dass dir die Interviews den Anlass gegeben haben, auch mal über die „andere Seite“ zu berichten. Ich kann sehr viele deiner Punkte genau so unterschreiben. Auch den Aspekt der kostenlosen Rezensionsexemplare kann ich gut nachvollziehen. Gerade als Student, oder eben als arbeitslose Person, hat man nicht das nötige Kleingeld, um sich teure Hardcover leisten zu können (und seien wir mal ehrlich, die meisten neuen Bücher sind eh gebunden…). Aber in den Interviews wird glaube ich auch klar, dass die Verlage das ziemlich gut einschätzen können. Ob jemand aussschließlich für kostenlose Bücher bloggt oder sein Herzblut in die geschriebenen Zeilen steckt. Das Thema mit den ungefragten Exemplaren sehe ich ähnlich kritisch. Bisher wurden mir meist nur Bücher zugeschickt, die mich auch wirklich interessiert haben. Allerdings empfinde ich es nicht als Pflicht, ungefragte Exemplare zu rezensieren. Denn wenn mich das Buch schon nicht interessiert, wird meine Rezension dazu bestimmt nicht positiv ausfallen. Daher melde ich das dann auch immer dem Verlag und verlose/verschenke das Exemplar nach Absprache.

    Am Anfang habe ich mich mit Verissen auch sehr schwer getan, schließlich hat man immer im Hinterkopf, dass der Verlagsmitarbeiter das später lesen wird – deswegen war mir auch die Frage nach den negativen Rezensionen wichtig. Aber wie du siehst, hat das überhaupt keine Auswirkungen! Das wird auch nochmal in einem der kommenden Interviews sehr deutlich geschildert. Auf der Buchmesse habe ich einige Verlagsmenschen kennengelernt, die man sonst nur virtuell kennt und es war einfach unglaublich bereichernd, weswegen ich Blogger/Verlagstreffen immer total super finde.

    Ich danke dir für deine Mühe, die in diesem Beitrag steckt!

    Ganz liebe Grüße,
    Deborah

    • Liebe Deborah,

      erst einmal: Sehr gerne! Und Dir vielen Dank für den ausführlichen Kommentar!

      Mir hat es Spaß gemacht, einfach mal darüber nachzudenken, was es so an Aktionen seitens der Verlage gibt und auch für mich persönlich ein Fazit zu ziehen. Als ich mit demm Bloggen anfing hatte ich ja auch schon Blogbeiträge gesehen, bei denen es um unverhofft zugeschickte Bücher ging – und zu dem Zeitpunkt fand ich das durchaus erstrebenswert. Im Laufe der Zeit habe ich dann aber gemerkt, dass ich mit meinem Leseverhalten so sprunghaft bin, dass das eigentlich kaum zum richtigen Zeitpunkt kommen könnte. Ich denke, viele Blogger machen so eine oder andere Entwicklungen durch und ich finde es unheimlich spannend, die Lesegewohnheiten anderer zu beobachten (auch wenn das irgendwie grusliger klingt als es gemeint ist). Und klar – auch die Verlage kennen ihre „Pappenheimer“ und können die Blogosphäre recht gut einschätzen, nicht zuletzt wohl auch durch den regen Austausch auf Messen, Bloggertreffen und täglich über das Netz.

      Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf die kommenden Interviews! Und vielleicht sehen wir uns in Leipzig? 😉

      Ganz liebe Grüße zurück
      Sarah

  2. Hallo und guten Abend!
    Beim Thema „Rezensionsexemplare“ kann ich dir nur zustimmen. Man sollte die Bücher so beurteilen, wie man sie wirklich fand. Und ich bin auch eine Leserin, die ihren Geschmack ganz gut kennt. Wenn ich Bücher beim Bloggerportal anfrage, dann gehe ich nach meinen Interessen, das ist auch ein Grund, warum ich dieses System so mag.
    Ich brauche keinen Thriller oder Horror oder Erotik anfragen, weil ich weiß, dass mir das nicht gefällt.
    Aber gut, ich hab auch schon mal Rezi Exemplare mit 2 Sternen bewertet.
    Aber unangefragte Bücher würden mich eher abschrecken: Was tun, wenn das nicht mein Genre ist? Ich hab sowas lieber selbst in der Hand.
    Ups, langer Kommentar! 😀
    Schönen Abend noch,
    Emily

    • Liebe Emily,

      vielen Dank für Deinen Kommentar! Ich freue mich, dass Du ein ähnlich glückliches Händchen für Rezensionsexemplare hast wie ich. 😀 Sicher hat man durch die Rezensionsexemplare auch mehr Möglichkeiten sich mal an unbekannte Autoren, nicht für den eigenen Lesegeschmack typische Genres oder einfach an etwas ganz „Experimentelles“ heranzuwagen – aber ich glaube, auch damit können (und müssen) die Verlage leben. Im besten Fall gefällt es – und wenn nicht, war es den Versuch auch wert, schließlich guckt man als Büchermensch doch mal über den eigenen Tellerrand hinaus.

      Ich glaube Deborah/Wolkenweiss hat es in ihrem Kommentar ganz gut erläutert, wie man mit unangefragten und nicht so ganz perfekt passenden Exemplaren umgehen kann (Danke dafür!). Das ist natürlich auch eine Option, aber so wirklich ideal ist es für den Verlag natürlich nicht – auch wenn es mit Sicherheit einkalkuliert ist. Dann doch lieber so etwas wie das Portal 🙂

      Dir auch noch einen schönen Abend!

      Liebe Grüße
      Sarah

      • Man könnte ja auch die Verlage fragen, ob man ein ungefragtes Buch auf seinem Blog gegen eine Rezi vergeben kann oder so. An Leute, die interessiert sind… 🙂

  3. Huhu liebe Sarah 🙂
    Ein sehr schöner Beitrag und eine sehr interessante Sicht. Ich glaube, ich sehe es ähnlich wie du. Lieber Frage ich an oder werde vorher gefragt, bevor ich ein Buch lesen darf/muss. Ich würde mich zwar riesig über ein Überraschungspaket freuen, aber würde mich dann selbst unter Druck setzen, weil ich am Ende den Verlag nicht enttäuschen wollen würde. Ähnlich ist es bei den Rezensionen. Wenn mir das Buch nicht gefällt, dann merke ich selbst, wie ich versuche positive Punkte zu finden, aber dann merke ich schnell, dass auch das nicht auf Zwang geht. Wenn mir das Buch nicht gefällt, dann gefällt es mir nicht. Dann kann der Verlag nichts dafür und vielleicht nicht einmal unbedingt der Autor, weil die Geschmäcker eben so unterschiedlich ist.
    Aber das macht es in der Buchbranche ja so spannend. Da gibt es Bücher, die werden gehypt und von so vielen Lesern für super empfunden und dann liest man es selbst und es ist plötzlich gar nicht so toll. Warum? Vielleicht hatte man schlussendlich einfach zu hohe Erwartungen auf Grund des Hypes oder es war wirklich nicht so toll….
    Es gibt da so viele Faktoren…
    Und die „Zusammenarbeit“ mit Verlagen ist immer spannend und auf eine besodnere Art und Weise witzig und unterhaltsam.
    Liebe Grüße
    Jule

    • Liebe Jule,

      auch Dir danke für Deinen Kommentar 🙂 Jaja, die Hypes – das ist schon ein Fall für sich und manchmal kann man wirklich überrascht werden, sowohl in die eine Richtung als auch in die andere.

      Den Zwiespalt mit den Rezensionen kenne ich zu gut – manchmal denkt man, man sei überkritisch, dann wieder, dass man doch nicht alles gut finden könne… und schlussendlich (so ist es bei mir) fällt dann doch die Entscheidung, „frei Schnauze“ zu rezensieren. Und das ist ja auch das, was die Verlage an uns schätzen: Ehrliche Meinungen sind immer noch am wertvollsten was Bücher und Geschichten anbelangt.

      Und absolut: Ich bin immer wieder glücklich, ein kleiner Teil der Buchwelt zu sein und so auch außerhalb von Büchern spannende Geschichten zu erleben!

      Liebe Grüße
      Sarah

  4. Liebe Sarah,

    einen wirklich tollen Artikel hast du da verfasst! Es ist total spannend zu lesen, wie du die Zusammenarbeit mit Verlagen siehst und ich kann dir eigentlich in allen Punkten zustimmen. Ich selbst arbeite nicht so häufig mit Verlagen zusammen. Das liegt einerseits an meiner geringen Blogreichweite, so dass eigentlich die großen Verlage gar nicht auf die Idee kommen, mich in ihre Kartei aufzunehmen oder Anfragen zu schicken. Andererseits frage ich aber auch größtenteils keine Rezensionsexemplare an. Mein SuB bietet zu einem viel Lesestoff für locker 2 Jahre (bei meiner Lesegeschwindigkeit xD) und zum anderen fehlt mir oftmals die Zeit oder Lust bestimmte Bücher zu lesen. Daher käme ich genau wie du mit unangefragten Rezensionsexemplaren wohl nicht zurecht.

    Ich nehme jedoch gern an Bloggeraktionen (z.B. zuletzt von dtv organisiert zu „Witch hunter“ von Virginia Boecker) teil, wenn ich einschätzen kann, dass ich das Buch zeitnah nach Erhalt lesen kann und möchte. Zu dem frage ich ab und an beim Bloggerportal ein Hörbuch an oder auch ein Printbuch wenn ich großes Interesse habe.

    Ich frage mich ebenso wie du manchmal, ob die Flut an Aktionen, Gewinnspielen und Leserunden für Verlage nicht kontraproduktiv ist, aber ich denke der Werbeeffekt, der dadurch erzeugt wird, gleicht das aus. Es ist aus meiner Sicht unheimlich wichtig Bücher zu kaufen, denn ich unterstütze gern Autoren und Verlage. Deshalb könnte ich es mir auch nicht vorstellen von Rezensionsexemplaren „zu leben“ und hätte nicht einmal ein Problem damit, wenn es solche überhaupt nicht gäbe. Ich schreibe aus Lust und Laune meinen Blog und teile super gern meine Lesemeinungen mit anderen. Umso mehr freue ich mich auch über Feedback von Verlagen, Autoren und Bloglesern.

    Liebe Grüße,
    Diana

    • Liebe Diana,

      besser spät als nie: Vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich finde es spannend, wie ähnlich sich die Bilder manchmal gleichen – auch mein SuB reicht eine ganze Weile übrigens 😉

      Wer weiß, was die Buchmesse noch an Aktionen bringt, ich für meinen Teil beobachte weiter und freue mich auch auf neue Ideen der Verlage 🙂

      Liebe Grüße
      Sarah

  5. So, jetzt komme ich endlich auch dazu deinen tollen Artikel zu kommentieren.

    Du sprichst mir aus der Seele!! Ich habe schon mehrfach begonnen einen Beitrag zu dem Thema zu schreiben, habe ihn dann aber immer wieder verworfen. Mal schauen, ob ich dadurch jetzt einen Anstoß bekommen habe und die richtigen Worte finde.

    Ich finde es sehr gelungen, wie du die Beziehung zwischen Verlag und Blogger darstellst. Auch ich bekomme einige Rezensionsexemplare, frage freundlich nach und wenn ein Verlag mir welche zusendet, dann aus dem Grunde, weil er meine Arbeit schätzt, mein Blog und meine Art zu schreiben gefällt. In letzter Zeit wird es – wohl gemerkt meist von Außenstehenden – anders dargestellt. Auch ich habe während des Studiums begonnen zu bloggen, hatte wenig Geld und habe mich natürlich auch über kostenlose Bücher gefreut. Ich kaufe aber auch Bücher und hey, wenn ich könnte, dann würde ich mein ganzes Geld liebend gern für Bücher ausgeben!

    Dass Blogger im Gegenzug nur positive Rezensionen schreiben, ist völliger Blödsinn. Gerade in dieser Woche habe ich noch mit einem Verlagsmitarbeiter ein Gespräch darüber geführt, wie wichtig eine authentische Meinung ist, um glaubwürdig zu erscheinen, was sich wiederum auf die Qualität des Blogs auswirkt. Verlage möchten, dass man ehrlich ist! Sonst ist die Enttäuschung beim Leser hinterher groß und der Autor / die Autorin wird eher abgelehnt, als wenn Erwartungshaltung und Ergebnis übereinstimmen. Und ich finde es richtig unverschämt, dass es Leute gibt, die behaupten, dass man Bücher nur wegen des kostenlos zu Verfügung stellens durch Verlage positiv bewertet. Wie du schon auch sagst: ich kenne meinen Geschmack. Seit ich blogge sogar noch besser als vorher. Ich weiß auf welche Empfehlungen ich blind vertrauen kann und auf welchen Blogs ich gute Tipps finde. Manchmal bin ich mutig und lese ein Buch, das nicht meinem Genre entspricht und werde positiv überrascht (gerade geschehen), was umso toller ist und manchmal eben auch enttäuscht. Aber lesen ist ja auch nach wie vor Geschmackssache und nur weil ich ein Buch nicht mag, heißt es nicht, dass es anderen Lesern nicht gefällt. Ich bin schließlich nicht das Maß der Dinge.

    So viel Freude das Bloggen auch macht. Es ist viel Arbeit. Nicht umsonst dauert es seine Zeit, bis man sich etabliert hat und nicht umsonst verschwinden so viele Blogs schnell wieder. Und wie gesagt, es ist schön, wenn diese Arbeit dann auch gewürdigt wird.

    *Blutdruck wieder runter fahr*

    Ich hoffe, dass dein Artikel auch von denjenigen gelesen wird, die vorschnell über uns Blogger und die Zusammenarbeit mit Verlagen urteilen und dadurch auch ein falsches Bild in die Öffentlichkeit tragen.

    Viele liebe Grüße
    Nanni

    • Liebe Nanni,

      vielen Dank für Deine lieben Worte und bitte entschuldige die späte Rückmeldung. Irgendwie ist bei mir alles gerade recht chaotisch.
      Ich hoffe auch ein wenig, dass alle mal wieder ein bisschen runter kommen, wenn es um die Zusammenarbeit mit Verlagen oder das Bloggen über Bücher allgemein geht. Dieses „gegenseitig aufeinander einhacken“ hat mittlerweile einen längeren Bart als Gandalf und nervt gewaltig…

      Lassen wir uns davon also nicht die Laune verderben 🙂

      Liebe Grüße
      Sarah

  6. Hallo Sarah,

    ich habe die Interviewreihe bisher noch gar nicht so wahrgenommen, bis auf ein Interview. Aber ich muss sagen, dass dein Beitrag aus der anderen Sicht auch sehr schön ist. Es gibt mal den Blick frei, den „nur Blogger“ haben, aber einsehen können ihn jetzt alle.
    Negative Erfahrungen habe ich bisher noch nicht gemacht, wenn es um Rezensionsexemplare geht. Kommunikation ist alles. Eine knappe Mail an den oder die Ansprechpartner/in sind oft schon ausreichend, wenn man mal merkt, es dauert länger.

    Verlage wissen sehr gut, dass Blogs privat geführt sind und die Zeit dementsprechend investiert ist. Das wird auch oft anerkannt und nicht weniger oft erwähnt. Ich glaube, dass diese Zusammenarbeiten sowohl für den Blogger, als auch besonders für den Verlag sehr wertvoll sind. Gerade, wenn man liest, wie zurückhaltend die Verlage vor 2-3 Jahren noch waren. Da hat sich viel getan und ich bin mir ziemlich sicher, da verändert sich nocht mehr in Zukunft.

    Liebe Grüße
    Henrik

    • Hallo Henrik,

      bitte entschuldige die späte Antwort. Ich gebe Dir vollkommen recht – wir sind alle Menschen und jeder kennt das, dass mal keine Zeit ist oder etwas anderes dazwischen kommt. Und wenn es nur ist, dass die Leselaune woanders hin geht, auch das wird verstanden. Schließlich sollte man sich nicht dazu zwingen Fantasy zu lesen, wenn einem gerade nach einem Thriller ist und umgekehrt. Da macht Zeit und Vertrauen viel wett – man muss halt offen kommunizieren, das die Rezension noch dauert.

      Danke für Deine Worte!

      Liebe Grüße
      Sarah

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert