25 Jahre – 25 Bücher #5

Nun ist es soweit: Hier kommt der letzte Teil meiner Bücher-Rückschau mit den Plätzen 21 bis 25. Damit befinden wir uns beinahe in der Gegenwart und ich bin jetzt schon gespannt, was die kommenden Monate und Jahre so an wunderbarem Lesestoff mit sich bringen werden.

Eine Erklärung, was das hier für eine Liste ist, erspare ich Euch jetzt einfach und verweise dafür auf die Teile eins, zwei, drei und vier, die das jeweils am Anfang kurz zusammenfassen.

Ich hoffe, Euch hat das Lesen genauso Spaß gemacht, wie mir das Aussuchen der Bücher und das Beschreiben ihrer jeweiligen Geschichte und Bedeutung für mich.

21. „Die Stadt der Träumenden Bücher“ von Walter Moers (2012)

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(Foto: Privat)

Dieses Buch ist für mich ein Herzens-Buch. Ich hatte zuvor immer nur von Moers und Zamonien gehört, aber keines der Bücher gelesen. Dann gewann ich „Das Labyrinth der Träumenden Bücher“ und wünschte mir natürlich den Vorgänger zum Geburtstag. Schon auf den ersten Seiten verliebte ich mich in die wunderbar fantasievolle, lustige und manchmal herrlich absurde Schreibweise von Moers, in sein Zamonien mit all den wunderbaren Geschichten und ich wusste schnell, dass diese Bücher süchtig machen würden.

Wieder einmal ist das eine Buchreihe, bei der ich mich in Geduld üben muss. Ich scheine ein Faible für Buchreihen zu haben, deren Fortsetzungsbände erst nach Jahren erscheinen und ich freue mich schon jetzt wie ein kleines Kind auf Oktober, wenn „Das Schloss der Träumenden Bücher“ endlich erscheint. Dann werde ich alle Bände noch einmal lesen. Bis dahin steht bald „Der Schrecksenmeister“ auf dem Programm – und ich versuche nach und nach die anderen Zamonien-Bücher als Hardcover zu ergattern.

 

 

 

 

22. „Winter of the World“ von Ken Follett (2012)

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(Foto: Privat)

Anekdote Nummer 1: Meine Vorliebe für Ken Follett-Geschichten hat mir bei einer ebenfalls bücherverrückten Freundin den Spitznamen „Barbie“ eingebracht.

Anekdote Nummer 2: Als „Winter of the World“ erschien, gab es eine Aktion, bei der die Leser Geschichten ihrer Familie aus dem zweiten Weltkrieg erzählen sollten. Einige dieser Berichte sollten ausgewählt und mit einer Familiengeschichte Ken Folletts in einem Charity-E-Book veröffentlicht werden. Ich entschied mich, einfach mal mitzumachen, um wenigstens einige Erzählungen vom Krieg meiner Uroma irgendwie festzuhalten. Womit ich nicht rechnete, war eine Benachrichtigung, dass eben dieser Beitrag zu denen gehören sollte, die für das E-Book ausgewählt wurden. Ich glaube, meine Uromi hätte sich gefreut, dass ihre Erlebnisse nicht in Vergessenheit geraten.

„Winter of the World“ ist deshalb für mich nicht nur ein sehr eindringliches Buch über die Schrecken des zweiten Weltkriegs und ein Buch eines meiner Lieblingsautoren – es ist durch das E-Book auch die Möglichkeit, mich an die starke Frau zu erinnern, die meine Uromi war.

An dieser Stelle sei ein wenig Werbung erlaubt: Das Charity-E-Book gibt es unter anderem hier zu erwerben. Der Erlös kommt Angehörigen von Soldaten zugute.

 

23. „Hundert Namen“ von Cecilia Ahern (2013)

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(Foto: Privat)

Auch bei diesem Buch gab es eine besondere Aktion zum Erscheinungstermin: Man konnte die letzte Seite „gewinnen“. Genauer gesagt, war der Gewinn die Veröffentlichung eines kurzen Briefes auf der letzten Seite des Buches. Der Inhalt dieses Briefes war frei wählbar, nur die Zeichenanzahl war ein wenig begrenzt.

Dazu muss ich erwähnen, dass die Bücher von Cecilia Ahern in meiner Familie eine kleine Tradition haben. Meine Mutter liest die Bücher nämlich unheimlich gerne und mein Vater sorgt immer dafür, dass er die jeweilige Neuerscheinung auf dem Heimweg mitbringt (es ist schon praktisch einen Buchladen auf dem Arbeitsweg zu haben).

 

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(Foto: Privat)

Ich nutzte die Gelegenheit und bewarb mich mit einem Brief an meine Eltern – die ja beide das Buch in der Hand halten würden – in dem ihnen einfach einmal schrieb, dass ich sie lieb habe (siehe Foto).

Mein Glück, tatsächlich gewonnen zu haben, konnte ich kaum fassen. Und meine Eltern waren – was selten ist – ebenfalls sprachlos. Ich glaube, diese Überraschung ist mir definitiv gelungen.

 

 

 

 

24. „Meine kurze Geschichte“ von Stephen Hawking (2014)

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(Foto: Privat)

Momentan wird viel über den Film „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ gesprochen (ich persönlich bin eher Verfechter des Films „Hawking – Die Suche nach dem Anfang der Zeit“). Was ich absolut verstehen kann, denn Stephen Hawking ist eine sehr faszinierende Persönlichkeit. Eine meiner besten Freundinnen wusste, dass ich seine Arbeit sehr schätze und schenkte mir „Meine kurze Geschichte“ zu Weihnachten.

Von der ersten Seite an war ich begeistert. Mit sehr feinem Humor und herrlich amüsanten Spitzfindigkeiten erzählt Hawking aus seinem Leben, von seiner Krankheit und seiner Arbeit. Erklärungen, wie man sich welche Abläufe im Universum vorzustellen hat wechseln sich mit Geschichten von herrlich abstrus wirkenden Wissenschaftler-Wetten ab. Ich weiß immer noch nicht, wovon ich stärker beeindruckt bin: Von der herausragenden Art und Weise, die Geheimnisse des Universums nicht nur zu entschlüsseln, sondern auch seine Erkenntnisse allgemein verständlich zu formulieren – oder von der schieren Lebensfreude, die auf jeder Seite spürbar ist.

Ohne Zweifel ist Stephen Hawking für mich eine der inspirierendsten Persönlichkeiten unserer Zeit. Seine „kurze Geschichte“ kann ich nur jedem ans Herz legen.

 

 

 

25. „Das Haus der vergessenen Bücher“ von Christopher Morley (2014)

(Foto: Privat)

(Foto: Privat)

Last, but not least ein Buch, das ich erst im letzten Jahr entdecken durfte. Es ist nicht nur eine wunderbare Geschichte über einen Buchladen, in den man am liebsten selbst einziehen möchte. Es ist zudem auch eine Liebesgeschichte, ein Krimi und natürlich eine Hommage an das Lesen.

Es ist damit einer dieser „Bibliophilenpornos“, die irgendwie immer öfter in den Regalen von Buchhandlungen zu sehen sind (nicht, dass ich mich beschwere – im Gegenteil!) und doch… „Das Haus der vergessenen Bücher“ erschien vor fast 100 Jahren und zeigt, wie zeitlos Literatur im Allgemeinen und die Liebe zum Lesen im Speziellen sein kann.

Für mich ist dieses Buch ein wahrer Schatz an Zitaten, Lebensweisheiten und natürlich an Bücherliebe und dazu steht es noch stellvertretend für all die wunderbaren Leserunden, die ich in den letzten Jahren mitmachen durfte. Ein wenig, verbindet dieses Buch in meiner Erinnerung also viele meiner Leidenschaften: Lesen, Bloggen und der Austausch mit anderen Büchermenschen.

 

So. Nun ist es geschafft. 25 Bücher aus 25 Jahren sind ausgewählt und ihre – meine – Geschichten dazu sind erzählt. Ich bin erstaunt, wie schwer mir die Auswahl letztlich fiel und wie viele Erinnerungen in meinen Bücherregalen stehen. Ich bin gespannt, was Ihr jetzt zu dieser Auswahl – nun, da Ihr sie komplett kennt – sagt. Gerne dürft Ihr diese Idee auch für Eure Blogs verwenden. Ich würde mich nur sehr über einen Link hierher freuen, damit ich Eure ganz persönlichen Listen nicht verpasse.

4 Gedanken zu “25 Jahre – 25 Bücher #5

  1. Zamonien ist eine faszinierende Welt! Beim „Schrecksenmeister“ gehen die Meinungen ja ziemlich auseinander. Ich mochte das Buch damals sehr (nicht zuletzt wegens seines Protagonisten 😉 ) – aber klar: Mit „Die Stadt der träumenden Bücher“ kann wohl kein anderes Buch von Walter Moers so schnell mithalten.

    Danke für die Erwähnung des Hawking-Buchs! Ich hatte früher nie viel Interesse an Hawking – für mich war das einfach immer nur ein berühmter Wissenschaftler. der gerne in diversen Sitcoms aufs Korn genommen wird. Bei mir kam die Faszination für diesen Menschen wirklich erst durch den Film und daher wollte ich mich in Zukunft auch einmal näher mit dem beschäftigen, was Stephen Hawking so geschrieben hat. „Meine kurze Geschichte“ scheint da ein guter Einstieg zu sein.

    Und was das Cecilia-Ahern-Buch betrifft: Glückwunsch! Eine wirklich liebe Geste von dir und ich vermute, deine Eltern werden das Buch hüten wie ihre Augäpfel. (Meine Mama wäre beim Lesen vermutlich wie so oft in Tränen ausgebrochen 😀 ).

    • Na dann bin ich ja mal umso gespannter, welchen Eindruck der „Schrecksenmeister“ bei mir hinterlässt! Ich werde berichten 😉

      Ich freue mich, dass ich Dich auf den Geschmack beim Hawking-Buch bringen konnte. Mir gefiel vor allem die Mischung aus privaten Erzählungen und Erklärungen zu seiner Arbeit sehr gut – so kann man sich, denke ich, auch am besten an die Thematik rantasten. Und lass mich raten – Du hast sicher „The Big Bang Theory“ geguckt? 😉

      Und: Dankeschön! Ja, meine Eltern waren sehr gerührt – und ich auch, hatte ich doch nie gedacht, dass ich tatsächlich mit dem Brief abgedruckt werde ^^

      Ein schönes Lesewochenende wünsche ich Dir 🙂

  2. Eine hochinteressante Leseliste, ich fürchte mit soviel Literarischem kann ich da nicht dienen, habe aber einst einen kurzen Überblick über mein frühes Leserleben verfasst: http://gerds-buecherregal.blogspot.de/search/label/B%C3%BCcherliste. 🙂

    Teil drei wären dann die Stephen King / Eric van Lustbader Jahre gewesen und „Der Herr der Ringe“, den ich ganz passender Weise zu meiner BW Zeit gelesen habe (von wegen „Sie trugen seltsame Gewänder und irrten Ziellos umher“, fast schon wie die Ring Party).

    Und Glückwunsch zum Briefabdruck, da wird man richtig neidsch (auch auf dein Talent Briefe zu Verfassen), überhaupt, ein richtiges „Aww“ Moment das.

    • Vielen Dank für den Kommentar (die Komplimente!) und den Link. Den werde ich mir morgen in Ruhe am PC ansehen 🙂

      Ich finde es immer spannend zu lesen, welche Bücher bei anderen einen besonderen Eindruck hinterlassen haben. Dass meine Liste besonders literarisch ist, finde ich übrigens gar nicht so – aber ich weiß ja auch, wie viele Bücher dazwischen waren, die man eher der reinen Unterhaltung zuordnen kann. Wobei das eine das andere natürlich nicht ausschließen muss und ich beim Lesen sowieso immer die Unterhaltung anstrebe 😉

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