Rezension: Rezension: „Die Stadt der Träumenden Bücher 2“ (Walter Moers & Florian Biege)

Bei manchen Rezensionen habe ich ein sehr schlechtes Gewissen, denn es dauert manchmal ewig, bis ich sie hochlade – obwohl sie im Kopf ganz klar geplant sind und eventuell sogar als Rohversion vorhanden sind. Dies ist so eine Rezension. Ende 2017 „erreichte“ mich das Rezensionsexemplar, mein Nachbar nahm das Paket an und ich musste bis Anfang Januar warten. Und irgendwie kam dann immer etwas dazwischen. Asche auf mein Haupt und tausendmal Sorry, lieber Knaus Verlag. Ich gelobe Besserung!

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar und Eure Engelsgeduld!

(Foto: S. Schückel)

Worum geht es?

Im zweiten Teil des Comics zu „Die Stadt der Träumenden Bücher“ begleiten wir Hildegunst von Mythenmetz weiter durch das Labyrinth unter Buchhaim. Das Abenteuer geht direkt bei den Buchlingen weiter und endet schließlich dort, wo auch die Buchvorlage endet. Für diejenigen, die diese noch nicht kennen, verrate ich an dieser Stelle besser nichts zum Schluss.

Mein Eindruck:

Zu den zeichnerischen Elementen habe ich bereits in der Rezension von Band eins viel gesagt. Dennoch: Ich muss noch einmal hervorheben, mit wie viel Liebe zum Detail hier vorgegangen wurde. Jedes einzelne Panel enthält allerlei Details – auch jene, die vielleicht in einem Nebensatz in der Buchvorlage gefallen sein mögen. Bei einem ersten Lesen mag der Hintergrund eines Comics zwar nicht sofort ins Auge fallen, doch wird die Detailverliebtheit auch bei diesem Teil der Comicadaption sofort deutlich.

Und auch die Geschichte weiß wieder zu überzeugen. Wie Ihr Euch denken könnt, liebe ich die Buchvorlage und eigentlich fand ich den Gedanken, Teile der Geschichte für die Dramaturgie der Comicadaption zu kürzen, gruselig und irgendwie auch abwegig. Doch schon Teil eins der Comics hat mich mit diesem Gedanken versöhnt, da a) der Meister persönlich an der Geschichte herumgewerkelt hat und b) die fehlenden Teile der Geschichte im Comic nicht wirklich fehlen. Also eigentlich schon, aber irgendwie funktioniert es – wisst Ihr was ich meine? Jedenfalls hätte ich zwar gerne mehr vom Schattenkönig gesehen, aber trotz allem passte es. Und der Buchling-Moment (Ihr wisst schon, welchen ich meine – ich verrate hier lieber nicht zu viel) hat mich auch in der bebilderten Version dieser tollen Erzählung sehr berührt.

(Foto: S. Schückel)

Das Highlight des Comics ist allerdings wohl nicht in der eigentlichen Handlung bzw. den wieder so liebevoll gestalteten Bildern zu finden. Vielmehr findet es sich nach dem Ende der Geschichte, die mich irgendwie auch auf weitere Comicadaptionen der zamonischen Bücher hoffen ließ. Ich spreche natürlich vom Making-Of. Ist man beim Lesen schon (wieder) beeindruckt von den Details und der ganzen Machart der Darstellungen, wird durch das Making-Of erst wirklich deutlich, wie viel Aufwand in diesen beiden Comicteilen steckt. Auch hier möchte ich nicht zu viel vorweg nehmen, aber allein die Figuren, die für die Bilder erstellt wurden (der Schattenkönig!), lässt erahnen, wie wichtig es Moers und allen Beteiligten war, die Umsetzung genau richtig und für die Geschichte angemessen hinzubekommen. Für Fans ist dieses Making-Of ein wahres Geschenk, denn der Blick hinter die Kulissen ist wohl genau das, was wir uns – die wir alle auf „Das Schloss der träumenden Bücher“ warten – absolut wünschen.

Fazit:

Beide Comics zusammen sind definitiv für jeden Fan geeignet und auch Neueinsteiger werden sich dank der liebevollen Umsetzung schnell im Zamonien-Universum wohlfühlen. Die liebevolle und aufwändige Machart lässt die Comics zu einer Hommage an Zamonien-Fans werden und tröstet über so manchen Cliffhanger der Bücher hinweg.

5 von 5 Sternen.

Mehr zum Buch:*

  • Gebundene Ausgabe: 128 Seiten
  • Verlag und weitere Informationen: Knaus Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3813505022
  • ISBN-13: 978-3813505023

 

 

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