Heute bin ich beim Lesesessel Geplauder sehr nachdenklich gestimmt und schon gespannt darauf, wie Eure Reaktionen auf diesen Beitrag aussehen werden.
In den vergangenen Wochen und Monaten habe ich so manches Mal beim Durchscrollen der Timeline auf Twitter oder im Reader hier auf WordPress überlegt, ob wir Buchblogger den Bezug zur Realität nicht ein wenig verloren haben. Vorab eines: Es sei natürlich jedem selbst überlassen, wie viele Bücher er in welcher Geschwindigkeit liest, oder auf den Stapel ungelesener Bücher befördert – aber so manch eine Tendenz finde ich dennoch ein wenig befremdlich.
Hamsterkäufe für nicht-existente Pausenzeiten
Jedes Buch, egal wie dick oder dünn es auch sein mag, ist in Papier gefasste – oder in Bits und Bytes digitalisierte – Arbeitszeit der Autoren. Außerdem enthalten sie die Arbeitszeit von Agenten, Lektoren und dem ganzen Team im Verlag (bei Selfpublishern: Die ganze Arbeit der One-Man/Woman-Show), das dafür sorgt, das so ein Buch auch schick aussieht und uns nicht halbherzig präsentiert wird.
Und dann laufen wir in einen Laden, oder füllen den digitalen Warenkorb mit gleich zehn oder noch mehr Büchern auf einmal? Diese Bücher horten wir dann, geloben, sie im Urlaub, am Wochenende, im Bus zur Arbeit zu lesen – um dann, gefühlt nur kurze Zeit später, zum nächsten Hamsterkauf aufzubrechen? Und gleichzeitig jammern wir über den Lesestress?
Wir twittern aus der Buchhandlung, dass wir schon wieder nicht an den neuesten Neuerscheinungen vorbei konnten, während die Neuerscheinungen des letzten Frühjahrs, Herbstes… und der Jahre davor im Schrank ungelesen einstauben. Wir posten Bilder auf Instagram, in denen wir mit unserem Regal ungelesener Bücher prahlen, als wäre es eine Kunst, Bücher schneller zu kaufen, als wir sie lesen können. Wir schreiben Blogposts über Challenges zum SuB-Abbau und Buchkaufverboten – und finden doch immer wieder Lücken in den selbst gesetzten Fastenzeit-Regeln. Wir teilen Memes in denen es um immer neue Buchkäufe und immer höhere Stapel ungelesener Lektüre geht. Und hinter allem, unterschwellig: Wir hypen die Maßlosigkeit und vergessen, was Bücher wert sind und wie viel Arbeit in ihnen steckt.
Wo bleibt der Genuss?
Ich erinnere mich an gemütliche Streifzüge durch die Bibliothek, oder durch eine Buchhandlung, als ich ein Kind war. Meine Eltern sagten mir dann, ich solle mir etwas aussuchen. In der Bibliothek durfte ich mir drei oder manchmal sogar vier Bücher aussuchen – im Buchladen eines. Genüsslich und mit bedacht abwägend, wohin mich meine nächste Lesereise führen sollte, streifte ich durch die Regale, nahm mal hier und mal da eines heraus, besah mir Cover und Klappentext, überlegte, ob ich eine Reihe beginnen, weiterführen oder doch lieber zu einem Einzelband greifen sollte.
Heute, als Buchblogger, sehe ich mir schon im Winter die Vorschauen des kommenden Frühjahrs auf den Verlagshomepages oder im Bloggerverteiler an und höre die Stimme meiner Mutter, wenn wir im Buchladen standen: „Kind, nur eines.“
Meist gelingt mir der Spagat zwischen dem Ausnutzen meines Privilegs – und es ist ein Privileg, als Blogger ernst genommen zu werden – und meiner guten Erziehung und ich frage tatsächlich nur ein Buch an. Maximal zwei, wenn ich mich so gar nicht entscheiden kann. Und dann lege ich die Vorschauen anderer Verlage beiseite, schließe die Tabs im Browser und ermahne mich, nicht gierig zu sein.
Auch hier, versuche ich, der Maßlosigkeit Einhalt zu gebieten. Ich könnte so viel mehr Leseexemplare anfragen. Und nun, da ich einen geregelten Job habe, könnte ich auch öfter in Buchhandlungen gehen. Und ja, ich mache auch gerne Gewinnspiele mit und natürlich treibt das meinen SuB in die Höhe. Ich bin also beim besten Willen kein Engel oder ein leuchtendes Vorbild oder trage eine weiße Weste – aber ich habe immer im Hinterkopf, dass Bücher ein Genussmittel sind. Ich kaufe ja auch keine 25 Tafeln Schokolade auf einmal – selbst wenn meine Lieblingssorte im Angebot ist. Ich trinke auch keine fünf Liter Kaffee oder Wein am Tag, selbst wenn das Zeut gut schmeckt.
Und ebenso wenig kaufe – oder erfrage – ich zig Bücher auf einmal. Von einem gewonnenen Buchpaket mit drei Büchern bin ich völlig überfordert (wenn auch überglücklich). Und ich lese sie auch nicht so, wie andere Leute Brot essen. Ich genieße. Ich lasse mir die Formulierungen bewusst durch den Kopf gehen, hinterfrage den Autor, überlege, welche Wendungen er für mich vorbereitet hat und lasse mich gerne überraschen. Und dann nehme ich mir bewusst die Zeit, die nächste Lesereise zu planen – schließlich steige ich auch nicht direkt aus dem Zug, der mich von der Nordsee zurück bringt in den Flieger nach Mallorca, ohne meinen Koffer umzupacken.
Dankbarkeit für das was ist
Zwei Dinge haben mich zu diesem Blogpost bewogen. Das eine war eine Aussage eines LovelyBooks-Mitglieds auf der Leipziger Buchmesse 2016, das andere Tweets von Bloggern zu Weihnachten.
Auf der LBM16 bekamen wir vom LovelyBooks-Team eine Goodiebag mit zwei Büchern geschenkt. Während ich mich riesig über die Bücher freute, hörte ich, wie eine andere Beschenkte meckerte, dass es in diesem Jahr ja nur zwei Bücher sein würden – im vergangenen Jahr (also auf der LBM15) habe es ganze sechs Bücher gegeben. Ganz ehrlich? Ich wurde in beiden Jahren beschenkt. 2015 war ich völlig überwältigt – und auch überfordert – von dem Buchsegen. In diesem Jahr war ich immer noch überwältigt (wenn auch weniger überfordert) und ebenso glücklich.
Für mich hätte es auch einfach nur der Brief getan, der in der Goodiebag mit drin lag, und in dem sich das Team für eine tolle Zeit in der Community bedankte. Für mich kommt es nicht auf die Menge geschenkter Bücher an – noch nicht einmal darauf, ob Bücher geschenkt werden – sondern darauf, dass die persönliche Note in der Online-Welt der Büchermenschen gewürdigt wird. Klar freue ich mich über kostenfreie Bücher – aber ich freue mich viel mehr über ein liebes Wort oder eine nette Geste. Deshalb fand ich die Aussage dieses Community-Mitglieds sehr merkwürdig.
Einen weiteren Moment, in dem ich mich fragte, ob sich manche Büchermenschen überhaupt bewusst sind, was Dankbarkeit bedeutet, erlebte ich an Weihnachten. Ich scrollte – beseelt von einem wunderschönen Abend mit meinen Lieben, vom ersten Weihnachten mit meiner Nichte – durch die Timeline und stieß auf Gejammer. Da wurde allen Ernstes darüber gemeckert, dass kein einziges Buch unter dem Baum lag. In gleich mehreren Tweets wurde immer wieder darauf herumgeritten, dass das ja wohl das schlimmste überhaupt sei und ich stellte mir abermals die Frage, ob wir Büchermenschen den Bezug zur Realität verlieren.
Ja, ich bekam an diesem Weihnachten drei Bücher geschenkt, aber darum geht es mir nicht, denn es hätte auch keines sein können. Wisst Ihr was ich sah, als wir um den Baum herum saßen? Ich sah meine Eltern, die stolz auf ihre Familie blickten, auf ihre beiden Töchter, die beide zu ganz brauchbaren Menschen herangewachsen waren, auf ihren Schwiegersohn, der die ältere auf Händen trägt und auf ihr Enkelchen, das mit neugierigen Augen und immer einem Lächeln auf den Lippen die Welt erkundet. Ich sah meine Nichte, für die ich alles tun würde und dachte an Familien, die dieses Weihnachten nicht mit einer Person mehr – sondern mit weniger Familienmitgliedern oder Freunden durchleben mussten. Und ich fragte mich abermals, ob die Bedeutung des Wortes Dankbarkeit so völlig unklar ist.
Können wir nicht dankbar sein, dass wir jederzeit Zugang zum Kulturgut Buch haben – statt zu jammern, dass mal kein Buch unter dem Christbaum lag?
Können wir nicht dankbar sein, dass wir die Qual der Wahl haben – statt alles an uns raffen zu wollen, was gratis oder günstig oder einfach nur verfügbar ist?
Können wir nicht dankbar sein, dass wir genug Freizeit haben, um uns der Muße des Lesens hinzugeben?
Können wir nicht dankbar für unsere Privilegien sein, ohne diese in Maßlosigkeit ausarten zu lassen?
Können wir nicht einfach mal dankbar sein?
Ein schöner, wahrer Beitrag. Zunächst wollte ich kommentieren, dass die Gier durch den gefühlt immer schnelleren und größeren Output der Verlage befeuert wird oder dass sich bei den Lovelybooks-Lesertreffen immer der Großteil wie die Aasgeier aufführt. Aber eigentlich hast du alles Wesentliche gesagt. Und daher sag ich nun nur: Danke.
Liebe Kathrin,
ich sage Danke!
Liebe Grüße
Sarah
Das, was du schreibst, ist mir auch schon des Öfteren aufgefallen. Es werden sich Ziele von soundso vielen Büchern gesetzt, die man pro Jahr lesen will. Und am besten immer mehr als im Vorjahr. Büchern muss man aber Raum und Zeit geben. Dem einen mehr, dem anderen weniger. Aber lesen ist kein Wettbewerb und erst recht ist es keine Schande, wenn man statt 100 nur 20 Bücher gelesen hat. Ich selbst habe zum Ende des letzten Jahres für mich entschieden, mich von zwanghaften Trends freizumachen. Ich lese, was ich will, solange ich will. An Büchern mangelt es mir jedenfalls nicht und gekauft werden maximal 3 auf einmal. Da habe ich dann lange genug zu tun. 😉
Liebe Auroria,
Exakt. Diejenigen, die bei einem Lesewettbewerb verlieren sind die Leser, weil ihnen viel vom Buch entgeht, und die Autoren, weil die Wirkung, die sie mit ihrem Buch erreichen wollen, sich nicht komplett entfalten kann und letztlich verpufft.
Soll jeder halten wie er will, aber ich lese lieber ein Buch und genieße es, als 10 in der gleichen Zeit zu verschlingen. Ich koche ja auch lieber selbst als bei McDonalds zu essen.
Danke für Deinen Kommentar!
Liebe Grüße
Sarag
Ein interessanter Artikel – so ganz kann ich diese Beobachtungen aber nicht immer ganz nachvollziehen. So ging es mir bereits beim Tweet von Herrn Booknerd, der ja in eine ähnliche Richtung zielte. Ich bin mit meinem Kauf- und Leseverhalten glücklich und finde Challenges in der Regel doof, wenn andere aber ein anderes Kauf- und Leseverhalten haben oder sich gerne Herausforderungen stellen, dann stört mich das nicht. Vielleicht habe ich auch zu wenig Zeit, um da immer hinzuschauen und zu gucken, was andere machen.
Liebe Grüße
Mara
Liebe Mara,
ach das ist doch das schöne an der Buchwelt: Jeder macht andere Beobachtungen, wir alle denken über viele Dinge komplett anders aber wir tauschen uns aus. Deshalb Danke für Deinen Kommentar, auch wenn Du es nicht so nachvollziehen kannst. Mag vielleicht auch dran liegen, dass Du ja einen höheren Buchkonsum hast als viele – aber wie eingangs im Beitrag erwähnt, ist das ja auch okay.
Ich hab halt nur meine 5 Cents zu dem dazugegeben, was mir auf Twitter und Instagram unweigerlich in den letzten Wochen immer öfter aufgestoßen ist. Jemand anderem fällt dann wieder etwas anderes auf und schreibt darüber.
In diesem Sinne: Frohes Bloggen weiterhin 🙂
Liebe Grüße
Sarah
Omg mit dem letzten Absatz über dein Weihnachten hast du mich fast zum heulen gebracht^^. Wundervoll geschrieben und du hast sooo recht. Dieses Jahr war bei uns alles Nebensache, es gab gar keine Geschenke, weil das Schicksal gerade bei uns in der Familie einen auf miesen Verräter macht und ich einfach nur dankbar war, meine Familie zu haben und hoffe, sie auch genauso nächstes Jahr zu haben..da braucht es keine Bücher unterm Baum. Und ja, auch mein SuB ist nicht gerade klein, aber ich gehe auch lieber seltener aber bewusst in die Buchhandlung und wenn ich da bin, geh ich maximal mit zwei Heim. Anfragen tu ich auch maximal 2 auf einmal, allein schon weil ich mir sonst zu viel Druck machen würde und eben dann der Genuss und das vollkommene Verlieren im Buch weg wäre. Und das macht das Buchnerdleben doch gerade so schön. Sich vollkommen in verschiedenen Buchwelten zu verlieren, ganz bewusst und ohne Stress.
Liebe Franzi,
zunächst einmal: Ich drücke alle Daumen, dass Du noch viele wunderbare Weihnachten in Deiner Familie haben kannst. Wenn es etwas hilft: Ich war immer ein Glückskind und schicke mal eine kleine Portion davon rüber. Das hat bisher immer funktioniert.
Und ja: Der Druck von Rezensionsexemplaren ist uns wohl allen bekannt und auch wenn man anfangs, wenn man die ersten erhält, total euphorisch ist, lasst die Faszination der Vorabexemplare meist schnell nach wenn dann der Druck zu hoch wird. Ich glaube, wir müssen lernen, zu filtern was wir wirklich unbedingt haben wollen und was wir vielleicht nur gerne hätten. Und wenn wir von ersterem auch nur einen Bruchteil bekommen, sind wir eigentlich schon ziemlich reich, nicht wahr?
Fühl Dich mal umarmt.
Viele Grüße
Sarah
Hihi danke dir, das pack ich mir mal ein für die nächsten Monate :). Das hilft bestimmt :). Jaa ganz genau, am Anfang war ich da auch viel aufgeregtet, jetzt wähle ich mit bedacht aus, welche ich wirklich anfragen möchte und das mach ich eigentlich auch nor quasi pro Jahreszeit quasi mal und auch nur von zwei/drei Verlagen, wenn überhaupt. In den Buchladen geh ich sogar meist ohne Wunsch, und lass mich da einfach von meinerm aktuellen Gefühl leiten und der Beratung der Mitarbeiter :). Genau, ein einziges Buch macht uns ja schon reicher 🙂
glg Franzi
Ahoi!
Bei vielem sprichst du mir aus der Seele. Ich bin derzeit auch sehr „buchsatt“, sprich, ich habe alle Bücher, die ich mir aktuell wünsche und bin bis über beide Ohren zufrieden. Ich kuschel mich regelmößig mit anderen Büchern ins Bett, und meine Liste mit Wünschen aus den Neuerscheinungen ist bemerkenswert kurz. Und ich möchte, dass es so bleibt, 2016 hatte ich mal eine Überforderung sondergleichen…
Die Aussage der Teilnehmerin der LBM16 finde ich erschreckend. Die Bücher werden von Verlagen oder eben LovelyBooks verschenkt, um den BloggerInnen eine Freude zu machen, man hat kein Anrecht darauf.
Und Weihnachten…weißt du, nicht alle haben das Glück, so eine tolle Familie zu haben und Bücher sind da oft eine Zuflucht. Dann sind da vielleicht keine Bücher, sondern Geschenke, die des Schenkens Willen ausgesucht wurden weil man das an Weihnachten halt so macht, nicht um Freude zu machen. Verstehst du, was ich meine? Es ist schwer zu erklären.
Ich weiß was du meinst, und im großen und ganzen stehe ich auf deiner Seite. Nur was Weihnachten angeht nicht. Das ist ein derartig emotional aufgeladenes Fest, mit einer krampfhaften und fast krankhaften Fokussierung auf Familie, dass ich mir kein Urteil erlauben möchte, was Menschen warum darüber twittern.
Alles Liebe, und auf ein genießerisches Buchjahr 🙂
Mareike
Liebe Mareike,
Ich glaube, ich weiß was Du meinst, auch wenn ich selbst bisher nicht in der Situation war. Worauf ich hinaus wollte, war die Tatsache, dass der Wert des Geschenkes daran festgemacht wurde, dass es ein Buch war. Wenn man kein Buchgeschenk erhält, bleiben einem ja dennoch die bisher vorhandenen Bücher als Flucht vor der Verwandtschaft. Und wenn natürlich nur „pro forma“ geschenkt wird, ohne einen netten Gedanken dahinter, kann mans eigentlich auch gleich lassen. Vielleicht kann ich es so formulieren: Mir geht es bei Weihnachten mehr um Dankbarkeit für das, was man hat (ob Familie, Freunde, Gesundheit oder einfach nur unsere Privilegien in der westlichen Gesellschaft) und nicht darum, was man zu dem Fest nicht erhalten hat.
Ich drücke Dir jedenfalls die Daumen, dass 2017 Dich buchtechnisch nicht wieder überfordert 🙂
Liebe Grüße
Sarah
Bei den letzten Zeilen habe ich richtige Gänsehaut gekriegt! Generell ein sehr schön geschriebener Beitrag, der mich sehr nachdenklich werden lassen hat <3
Schon immer war das Prinzip des Rezensionsexemplars ein vollkommenes Privileg für mich, und das ist es immer noch. Bei SuBs bin ich nicht mehr so oft erschüttert (auch wenn es mich schaudert, wenn Leute von 50+ Bücher-SuBs reden, das ist doch nicht mehr schön 🙁 ), aber wenn darunter dann mehr als eine Handvoll Rezensionsexemplare sind, dann erstaunt mich das doch – der Verlag legt doch vollkommenes Vertrauen in meine Hände, indem er mir ein kostenloses Exemplar schickt, und dem will ich doch gerecht werden und nicht einfach Bücher umsonst "sammeln".
Ich habe außerdem schmunzeln müssen, denn dieselbe Erfahrung habe ich in meiner Kindheit auch gemacht – "du darfst dir EIN Buch aussuchen". Und dann wurde gesucht und gesucht und abgewogen <3
Ich will damit gar nicht leugnen, dass ich nicht auch zehn ungelesene Bücher hier liegen habe. (Wenn auch das zum Ausnahmezustand gehört.) Und ich verschlinge Bücher manchmal, anstatt sie zu lesen. Aber ich bin definitiv auch für Entschleunigung beim Lesen.
Vielen Dank für den Beitrag!
Alles Liebe,
Isabella
Liebe Isabella,
vielen Dank für Deine lieben Worte!
Jeder muss selbst wissen, wie viel er auf dem SuB haben mag oder nicht – und wenn man bspw. Buchpakete gewinnt kann der schnell in die Höhe schnellen, und man muss erstmal überlegen, was man mit den Büchern macht. Ich habe lange Zeit alle solche Bücher behalten, weil ich ein schlechtes Gewissen hatte, sie wegzugeben. Schließlich hatte ich sie ja gewonnen. Viele Bücher aus Buchpaketen fand ich auch toll und standen auf der Wunschliste (oder eher „wenn mal Geld ist“-Liste). Einige aber eben nicht. Was tun? Behalten hat zu schlechtem Gewissen geführt wegen des „Lies mich!“-Drucks und Weggeben konnte ich wie gesagt auch lange nicht. Mittlerweile gebe ich die Bücher an einen guten Freund weiter. Er kämpft mit Depressionen und Bücher helfen ihm – also werden sie in gute Hände gegeben. Ich denke, das ist dann auch im Sinne der Buchpaket-Verschenkenden. Nicht alle Bücher eines großen Pakets können immer gefallen, das ist ja auch klar.
Was mich jedoch fuchsig macht ist, wenn so völlig lapidar mit SuB-Zahlen um sich geworfen wird, als wäre es eine Kunst möglichst schnell möglichst viele Bücher anzuhäufen… Schön, dass Du mich verstehst.
Vielen lieben Dank für Deinen Kommentar und den Einblick in Deine Lesewelt!
Liebe Grüße
Sarah
Liebe Sarah,
ein sehr interessanter (und obendrauf wunderbar geschriebener!) Beitrag, der wirklich zum Nachdenken anregt!
Zwar bin ich ja noch nicht allzu lange in der (Buch-)Bloggerszene unterwegs und habe deshalb diesbezüglich (zum Glück?) noch nicht so viele Erfahrungen/Beobachtungen dazu gemacht, aber auf alle Fälle sind mir auch schon ein paar solcher, von dir beschriebenen Tendenzen zur Maßlosigkeit aufgefallen – vor allem auf Twitter. Gleichzeitig habe ich in dieser doch noch recht kurzen Zeit, in der ich nun meinen Blog betreibe und die Szene intensiver beobachte, auch bemerkt, dass sich mein (Kauf-)verhalten und meine Gedanken doch verändert haben, wenn auch glücklicherweise mein Leseverhalten davon nicht betroffen ist und es auch in Zukunft hoffentlich nicht sein wird! So ganz wohl fühl(t)e ich mich mit dieser subtilen Beeinflussung durch andere nämlich nicht – ein Grund, warum ich mich besonders mit Twitter auch noch nicht so richtig anfreunden kann.
Allerdings glaube ich auch, dass dieser Hang zur Maßlosigkeit auch wieder ein Symptom der gegewärtigen und scheinbar immer stärker werdenden Konsum-Mentalität ist. Genießt man einmal besonderes Annehmlichkeiten und ist an diese gewöhnt, weiß man sie irgendwann nicht mehr (wirklich) zu schätzen. Dein Erlebnis von der LBM schockiert mich aber doch ziemlich! Ich weiß nicht, ob ich mich da beherrschen hätte können, um dem Mädel nicht meine Meinung zu geigen. Man sollte ihr vielleicht einmal die Redewendung „Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul“ näherbringen…
Wie dem auch sei, das waren auch nur meine 2 Cents dazu, vielleicht habe ich auch wirklich noch nicht den allumfassenden Einblick in die Szene. Aber dir auf jeden Fall vielen Dank für diesen überzeugenden Beitrag!
Ganz liebe Grüße,
Elena
Liebe Elena,
Danke für die Blumen! Ich kann das mit Twitter gut nachvollziehen. Von Haus aus bin ich ja Kommunikationswissenschaftlerin und betrachte solche Tendenzen beinahe wissenschaftlich. Meine – nicht methodisch fundierte – Einschätzung ist die, dass sich diese Tendenzen durch die Schnellebigkeit von 140 Zeichen immer weiter selbst verstärken und potenzieren. Dass man dann irgendwann ’nen Rappel kriegt ist ja klar 😉 Tipp: So lange man merkt, dass es solche Tendenzen gibt, kann man ihnen eigentlich bewusst gegensteuern und sich nicht hetzen lassen 😉 Bist also auf der sicheren Seite!
Und ja… ich wünsche mir im Nachhinein, dass ich auf der LBM16 etwas gesagt hätte. Ich bin zwar gerne mal mit der großen Klappe vorweg, muss wohl aber noch lernen, sie auch in solchen Momenten aufzumachen.
Nochmal: Danke für Deine Meinung. Gerade auch von denjenigen, die nicht tief in der Szene drin stecken, ist das sehr interessant zu lesen 🙂 Neue Perspektiven und so 🙂
Liebe Grüße
Sarah
Liebe Sarah,
oh, das ist natürlich noch einmal ein anderer Blickwinkel, den du auf die ganze Sache bzw. in diesem Rahmen auf die sozialen Medien hast! Deine Theorie leuchtet mir auch ein und ich bin froh, dass ich diese Tendenzen (noch rechtzeitig) erkannt habe. 🙂 Im Übrigen kam mir dank eines anderen Kommentars jetzt auch noch Youtube in den Sinn: Da fielen mir diese Neigungen schon vor Twitter auf, weswegen ich dort Book Hauls (und eigentlich sämtlichen anderen Hauls auch) in den allermeisten Fällen gleich ganz aus dem Weg gehe. 😀
Wie haben denn die anderen damals auf diese Aussage auf der LBM reagiert? Hat da niemand gekontert oder pflichteten ihr andere womöglich noch bei? Sorry, falls ich zu neugierig bin, aber ich denke mir, dass es vielleicht auch die Situation gar nicht so richtig zugelassen hat, ihr da eine richtige Ansprache zu halten..? In jedem Falle denke ich, dass du dir deswegen keine Vorwürfe machen solltest!
Und sehr gerne! Für mich ist es ja auch wiederum interessant, von alten Hasen mitzubekommen, wie sich die Szene über die Jahre entwickelt hat. 🙂
Viele liebe Grüße,
Elena
Ein wirklich schön geschriebener Beitrag. Genau wie Emerald Notes bin ich noch nicht so lange beim Bloggen dabei und habe von daher noch nicht wirklich einen guten Überblick. Dennoch ist mir seit ich blogge sehr häufig der Begriff SUB oder auch Buchkaufverbot begegnet. Wenn ich dann von einem SUB mit mehreren hundert Büchern lese, bin ich doch immer wieder erstaunt, wie man so viel ansammeln kann. Aber im Endeffekt ist das natürlich jedem selbst überlassen.
Und auch deinen Appell an die Dankbarkeit kann ich gut nachvollziehen. Es ist schon sehr schade, wenn man etwas geschenkt bekommt und dann dennoch etwas zu meckern hat.
LG, Moni
Liebe Moni,
vielen Dank für Deine Worte.
Vielleicht zur Verteidigung der 100+-SuB-Besitzer: Manchmal kann einem das Losglück den SuB in ungeahnte Höhen schnellen lassen. 2014 bekam ich beispielsweise von LovelyBooks ein Buchpaket mit 17 Büchern der Longlist-Nominierten des Deutschen Buchpreises. Das war für mich Glück und Überforderung pur! Sicher sind das Einzelfälle – aber nicht jeder Hohe SuB ist auch gleich dem eigenen Konsumverhalten geschuldet. 😉 Allerdings glaube ich, dass die wenigsten andauernd 10+ Buchpakete gewinnen… Womit wir wieder beim Konsumverhalten wären.
Liebe Grüße
Sarah
Hey,
ein wirklich schöner Beitrag! Du sprichst da einige Punkte an, bei denen ich dir voll und ganz zustimme. Auf mich macht es auch oft den Eindruck, dass das einzelne Buch gar nicht richtig wertgeschätzt wird und es nur darum geht, möglichst viele zu kaufen und zu besitzen. Das finde ich irgendwie schade. Vielleicht liege ich mit der Einschätzung auch falsch, aber zumindest mir würde es bei solchen Massen an Büchern so gehen. Ich finde meine nicht mal 20 ungelesenen Bücher im Regal schon fast zu viel und möchte in Zukunft noch besser abwägen, welches Buch nun gekauft wird und welches eben doch nur ungelesen hier rumliegen würde. Aber das alles ist ja zum Glück jedem selbst überlassen ;).
Bei Challenges mache ich allerdings trotzdem gerne mit, aber nicht um den SuB abzubauen oder irgendwelche festgelegten Leseziele zu erreichen, sondern einfach so aus Spaß. Am Ende eines Jahres (oder auch Monats) will ich auch immer gerne die Anzahl meiner gelesenen Bücher wissen – ich mag einfach Statistiken :D. Stress mache ich mir damit aber keinen.
Liebe Grüße und ein schönes Lesejahr 🙂
Anka
Liebe Anka,
dankeschön!
Ich hoffe es kam nicht so an, als würde ich Challenges generell verdammen? Ich meinte dieses paradoxe „ich will den SuB vermindern und mache zig Challenges dafür mit – und gehe aber dreimal im Monat im Buchladen shoppen“-Verhalten. Ich selbst schreibe ja auch auf, was ich gelesen habe – auch, um meinen Buchgeschmack über die Jahre verfolgen zu können – aber ich glaube, man sollte die Statistik nicht auf „schöner höher weiter“ trimmen. Dafür ist das Leben zu bunt und vielfältig und man hat zu viele andere tolle Möglichkeiten etwas zu tun 🙂
Dir auch ein schönes Lesejahr!
Liebe Grüße
Sarah
Nein, nein, hab verstanden, wie du das mit diesem paradoxen Verhalten meintest ;). Aber Challenges können ja auch generell für Druck und Stress beim Lesen sorgen. Das kommt, denk ich mal, immer auf die Person an. Meinte nur, dass ich selbst mich durch Challenges eben nicht unter Druck setze und sie mir deshalb Spaß machen und nicht mein Leseverhalten beeinflussen. Das mit den Statistiken seh ich auch genauso wie du. Sie sind interessant, aber versuchen sie zu „verbessern“ ist unsinnig.
Guten Morgen,
ich teile deine Meinung nur zur Hälfte 😉
Dieses Gejammer finde ich auch ganz schrecklich, denn schließlich ist jeder selbst dafür verantwortlich wann wie wo und wieviele Bücher er/sie kauft. Wenn es mich stört, dann muss ich es sein lassen (ist mit einer Diät ja nichts anderes).
Ich bin Vollblut Booknerd. Ich liebe Bücher. Dazu zählt für mich nicht nur lesen, sondern auch schöne Bücher zu besitzen. Sie einfach anschauen zu können, mal in die Hand zu nehmen oder reinzulesen. Und dafür muss ich sie natürlich zuerst kaufen 😉
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende.
Nanni
Liebe Nanni,
hihi, ich besitze auch unheimlich gerne schöne Bücher. Ich habe beispielsweise mehrere Ausgaben von Harry Potter hier stehen – was man als Nicht-Sammler schon mit einem Stirnrunzeln quittieren kann. Aber ich meinte im Beitrag auch vielmehr den beinahe wahllos wirkenden Konsum, bei dem die Bestsellerliste einmal rauf und runter gekauft wird, weil „alle davon sprechen“ etc.
Trotzdem: Dir schönes Bücherkaufen und noch viel mehr bewussten Lesespaß 😉
Liebe Grüße
Sarah
Das ist ein wirklich toller Beitrag! In Sachen Maßlosigkeit muss ich immer an die Booktuber und so manche „Unpackings“ ihrer Buchpakete denken. Da staune ich oft, wie viel Lesestoff da auf einmal besorgt wird und das mehrmals im Monat. Nicht, dass es bei vielen Bloggern anders wäre, es wird einem durch youtube nur deutlicher vermittelt. Wie soll man denn die ganzen Bücher bewältigen? Bei Lovelybooks ist grad die große Buchverlosung „Bäume raus, Bücher rein“ ein gutes Beispiel. Wenn man ein Buch gewinnt, muss man bis März die Rezension geschrieben haben. Habe mich dort für nur ein Buch beworben. Es gibt aber nicht wenige, die sich gleich zehn Bücher raussuchen. Warum?
An Weihnachten habe ich mir gar kein Buch gewünscht, weil ich noch einige habe, die ich lesen möchte. An Challenges nehme ich aber auch gerne teil, sofern sie mein Leseverhalten nicht gerade einengen. Da bin ich dann aber auch wählerisch.
Liebe Janine,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Ja, mir gingen beim Schreiben des Artikels auch die Booktuber durch den Kopf. Vor einiger Zeit, ich weiß leider nicht mehr von wem, gab es bei den Beautybloggern einen Rant zum Thema Konsumverhalten – den konnte ich so nur unterschreiben.
Übrigens: Mich hat das LovelyBooks-Gewinnspiel zugegebenermaßen abgeschreckt. Klar wären da sicher auch Bücher für mich dabei, aber der Druck ist mir zu groß und vor allem die Auswahl ist es. Da nehme ich mir lieber einen 20€ Schein und gehe mir im Laden zwei Taschenbücher oder ein Hardcover kaufen und habe dann ohne Rezensionsstress ein Buch erstanden. Und zusätzlich noch die Beratung durch Buchhändler, denn die Auswahl ist dann ja noch größer. 🙂
Ich drücke Dir die Daumen für das eine Buch! Ich hoffe es klappt!
Liebe Grüße
Sarah
Hi,
ich bin durch meine Timeline in Twitter auf Deinem tollen Beitrag gelandet 😉
Ich finde, Du bringst es auf den Punkt:
Wie kann man sich darüber beschweren, dass man NUR zwei Bücher GESCHENKT bekommt?! Ich persönlich freue mich über jedes Buch, welches ich geschenkt bekomme oder auch mal gewinne. Über ein größeres Buchpaket (wie neulich 10 Bücher bei LovelyBooks) freue ich mich natürlich mega, aber genauso fühle ich mich (wenn die Freude ein wenig gesackt ist) unter Druck gesetzt, die Bücher zeitnah zu lesen.
Ich lese gern und nach Ansicht meiner Familie auch „fürchterlich viel“, aber mit meinen 40 – 60 Büchern pro Jahr doch deutlich weniger als andere.
Und ja, mein SuB ist, seit ich auf Online-Buchportalen und als Blogger unterwegs bin, deutlich angewachsen. Was aber auch u.a. daran liegt, dass ich Informationen über so viele Bücher erhalte, die mich interessieren (könnten). Allerdings halte ich es mit Rezensionsexemplaren wie Du und frage nur ein bis zwei gleichzeitig an bzw. nehme Angebote nur an, wenn ich sie auch zeitnah lesen und rezensieren kann. Eher bleibt dann eines der selbst gekauften Bücher ein wenig länger liegen.
LG – Ute
Liebe Ute,
ich freue mich, dass Du hierher gefunden hast. Ich hab’s bei den anderen Kommentaren gar nicht erwähnt, aber ich werde bei nächster Gelegenheit mal alle Eure Blogs durchstöbern ^^
Jedenfalls: Vielen Dank für Deinen Kommentar! Und ja, ich kann das verstehen mit dem Buchpaket – in einem anderen Kommentar habe ich von dem 17-Bücher-Paket von 2014 berichtet… das war ein Schock, um ehrlich zu sein. Ein schöner Schock aber… halleluja.
In den vergangenen Monaten ist mir aufgefallen, dass ich viel von genau zwei Verlagen lese – Diogenes und Carlsen – und auch wenn ich gute Beziehungen zu den anderen Verlagen pflege, finde ich nicht, dass man als Blogger immer auf allen Hochzeiten tanzen muss. Ich denke, die Verlage verstehen das auch. Und klar: Das Angebot seitens der Verlage ist da und die Informationen auch. Und natürlich sind Klappentexte darauf ausgelegt, dass man beim Lesen das Buch sofort haben möchte – man muss sich dessen dann aber auch bewusst sein. Das ist für mich auch immer noch nicht leicht, denn die Marketingabteilungen sind verdammt gut dabei, ihre Bücher zu bewerben 😉
Dir ein schönes restliches Lesewochenende!
Liebe Grüße
Sarah
Hallo Sarah!
Du hast einen wirklich wundervollen Beitrag formuliert! Und auch wenn man es kaum zu geben mag, ja ich finde mich darin wieder! Der SuB wird höher & doch kommen neue Bücher hinzu … Nachdem mein Freund dies schon kritisch beäugte, musste ich eingestehen „Unrecht hat er leider nicht“, denn auch die ungelesenen Bücher verdienen ihre Aufmerksamkeit!
Wer seinen SuB wie pflegt ist jedem selbst überlassen, aber ich staune wirklich über enttäuschte Aussagen, „nur“ 2 Bücher von Lovelybooks zu bekommen ~ das ist mehr als etwas frech!
Das Anfrage bezgl. Rezensionsexemplare finde ich ist jedem selbst überlassen – es gibt ja wirklich Menschen die viel in kurzer Zeit lesen (können), erstaunlich ja, aber die schaffen es dann auch 5 anzufordern und zeitnahe zu lesen.
Aber deine grundlegende Aussage ist absolut nachvollziehbar! Das Lesen ist zu einer Konkurrenz geworden, ob nun als Blogger oder nicht. Ich für mich habe, ohne Buchkaufverbot o.ä., beschlossen mein Augenmerk wieder genauer auf meine vorhandenen Bücher zu richten, denn auch das Kaufen von neuen hat etwas mit dem heutigen Konsumverhalten zu tun und dem möchte ich für mich etwas entgegengetreten! Natürlich schließe ich mich aber nicht von denen aus, die ein Buch entdecken und zugreifen, bei dem ein oder anderem Gewinnspiel mit machen ~ ein bewussteres Lesen, ein genussvolleres, ein wenig mehr den SuB mit einbeziehen, mehr braucht es doch nicht … oder? (=
Ganz liebe Grüße
Janna
Liebe Janna,
vielen, vielen Dank für Deine selbstkritischen Worte. Wie gesagt, ich bin auch nicht diejenige, die mit weißer Weste rumläuft und auch hier liegen ungelesene Bücher. Sich dessen bewusst zu sein, ist ein erster Schritt. Und ich mache mittlerweile folgendes: Wenn Verlagsvorschauen eintrudeln, setze ich mich ins Wohnzimmer, Blick zum Regal, und gucke sie an. Und dann bleibt es wirklich bei den ein oder zwei Büchern, bei denen ich so gar nicht wiederstehen kann. Und auch das, finde ich, ist okay – schließlich muss man sich nichts komplett versagen. Das wäre in die umgekehrte Richtung extrem und in meinen Augen sind alle Extreme bedenklich.
Ganz liebe Grüße
Sarah
Hi Sarah 🙂
Toller Beitrag! Ich kann deine Meinung gut nachvollziehen und erschrecke mich manchmal sogar vor mir selbst, wenn ich merke, dass ich den Hals einfach nicht voll genug bekommen kann, wenn es um Bücher geht. Vor allem im letzten Jahr ist das ziemlich eskaliert. Ich habe meine Lehre beendet, danach sofort gearbeitet und mein erstes, richtiges Geld verdient, das mal kein Lehrlingshungerlohn war. So viel Geld hatte ich wohl noch nie nur für mich zur Verfügung und da ist der Buchwurm in mir Amok gelaufen. Ich habe teilweise 19 Bücher im Monat gekauft, aber mal gerade 10 gelesen. Mein SuB hat mittlerweile eine nicht mehr annehmbare Größe. Dieses Jahr möchte ich das ändern. Weniger Bücher kaufen. Allerdings muss ich auch dazu sagen, dass ich dennoch ohne schlechtes Gewissen Bücher kaufe und für jedes Buch, das bei mir Zuhause eintrudelt dankbar bin. Ich bin dankbar für jedes Buch, denn sie machen mich glücklich. Sie sind Balsam für meine Seele, wenn ich einen stressigen Tag durchgestanden habe, sie sind Familie und Entspannung, wenn ich einfach relaxen will.
Im letzten Jahr hatte ich mir noch ein Leseziel gesetzt, aber das wird dieses Jahr nicht mehr so sein. Ich möchte keine Ziele erreichen müssen, mir keinen Stress machen müssen. Ich lese in meinem Tempo und dann wenn ich Zeit habe. Im Gegensatz zu vielen Bloggern habe ich in diesem Jahr noch gar kein Buch beendet und das wird sich wohl auch erstmal nicht ändern…aber das ist okay. Denn ich bin nicht nur Blogger und Bücherwurm, sondern auch ein Mensch. Ich habe ein Leben abseits von Büchern und das möchte ebenso genossen werden wie ein gutes Buch. 🙂
Liebste Grüße
Ellen
Liebe Ellen,
vielen Dank für Deine Worte. Bei mir war es ehrlich gesagt umgekehrt: Ich hatte eine Zeitlang nur Hartz 4, trotz gutem Uniabschluss. Mein Ausweg war das Bloggen bzw. waren Gewinnspiele, um mir das Lesen überhaupt leisten zu können und so in dem grauen Alltag mit zig Listen fürs Amt etwas Schönes zu haben. Wenn man aber fünf Gewinnspiele mitmacht, hat man auch die Chance fünfmal zu gewinnen, ne? 😉 Von daher: Wie gesagt, ich bin auch keine Heilige.
Vielleicht ist es auch immer eine Lernphase, die man durchmachen muss – nämlich dass zu viel des Guten nicht unbedingt etwas gutes sein muss. Wobei Du natürlich vollkommen Recht hast: Das einzelne Buch an sich macht Freude, ist Seelentröster und definitiv auch Anti-Stress-Coach. Der Genuss sollte halt vielleicht im Vordergrund stehen.
Ich wünsche Dir ein schönes und genussvolles Lesejahr 🙂
Liebe Grüße
Sarah
Hallo,
ich kann den anderen Kommentaren nur zustimmen: Ein tolles Beitrag! Und ganz meine Meinung. Ich finde auch, jedes Buch gehört wertgeschätzt und ausreichend gewürdigt. In der Erstellung steckt (meist) eine Menge Arbeit und Liebe und wenn man Bücher nur kauft um sie zu besitzen und sie nicht bald zu lesen, dann wird man diesem Schatz nicht gerecht. Ich selbst besitze gerne Bücher, ich liebe den Anblick meines Regals, aber ich achte drauf, dass sich kein SuB entwickelt ( http://lexasleben.de/keinen-sub/ ), denn dann fühle ich mich unter Druck gesetzt und kann das einzelne Buch nicht so in Ruhe lesen, wie ich es gerne tue.
Schön, dass es mal wieder jemand ausgesprochen hat 🙂
LG Lexa
Liebe Lexa,
vielen Dank für Deinen Kommentar! Ich werde Dein Blog sicher auch in den nächsten Tagen (und Wochen – aktuell muss ich meine Chefin vertreten…) besuchen und bin gespannt, wie Du das mit dem Null-SuB umsetzt.
Liebe Grüße
Sarah
Liebe Sarah,
jetzt habe ich endlich auch die Ruhe, dir noch einen Kommentar da zu lassen. Mir ist diese Maßlosigkeit auch schon öfter begegnet – aber ich sehe es generell als ein Zeichen unserer Konsum-Gesellschaft, dass es so aus dem Ruder läuft. Weil es ja nicht nur bei Büchern so läuft … Und ich finde auch Grafiken, in denen indirekt der (Buch)Kaufrausch verherrlicht wird, eher bedenklich als lustig.
Lesen soll Genuss sein. Jedoch sind wir alle ziemlich gut darin, uns selbst Stress und Druck aufzuerlegen, wenn wir uns an den Lesegewohnheiten anderer orientieren … Als ob wir eine Leistung erbringen müssten. Und wo bleibt dann der Spaß dabei?
Das ist auch der Grund, warum ich letztes Jahr meinen SuB recht erfolgreich fast auf null reduziert habe, dieses Jahr wird es Challenges, Leserunden und von mir angeforderten Rezi-Exemplaren ein wenig an den Kragen gehen. Besonders im Dezember, wo ich wenig Zeit zum Lesen hatte, ist mir aufgefallen, dass es einfach nichts bringt – es erzeugt nur Druck, fristgerecht Bücher lesen zu müssen …
Liebe Grüße und alles Gute im neuen Jahr!
Ascari
Liebe Sarah,
ich gehöre zu denen, die deinen Beitrag nur bedingt unterschreiben können Was für mich gar nicht geht ist die Maßlosigkeit in Bezug auf kostenlose Bücher. Solche Erlebnisse, wie du sie auf der Buchmesse hattest, darüber bin ich wirklich entsetzt. Schenkt mir jemand (sei es privat oder ein Verlag) ein Buch, dann freue ich mich darüber und denke nicht „Hallo! das hätten aber nun auch gut 2, 5 oder 10 sein können“. Solches Denken ist einfach nur frech.
Was den SuB und das kaufen von Büchern angeht, so kenne ich es gar nicht anders und möchte es auch nicht anders haben. Schon als Kind/ Jugendliche hatte ich einen SuB von bestimmt 20 oder 30 Büchern. Meine Eltern und meine Großtante haben immer dafür gesorgt, dass ausreichend Lesenachschub im Haus ist. Und so halte ich es auch heute. Bücher, die ich gerne haben möchte, die kaufe ich mir. Sei es im Buchladen oder auf dem Flohmarkt. Von einem Flohmarkt komme ich auch locker mal mit 20 Büchern nach Hause. Ich genieße meine eigene kleine Bibliothek, die immer ausreichend Nachschub bereithält, so dass ich reingehen und aussuchen kann. Wie groß mein SuB derzeit ist kann ich nicht sagen, da ich die Bücher nicht nach gelesen und ungelesen sortiert habe, aber ich gehe mal davon aus, dass es um die 200 Stück sein dürften. Nächste Woche kommt wieder eine Kiste mit rund 50 Büchern dazu, denn meine Kollegin hat ihr Regal aussortiert und die bringt sie mir vorbei. Maßlos? Mag sein, aber für mich absolut legitim. Ich tue damit niemandem weh, es belastet niemanden. Es ist mein Geld und ich darf es ausgeben, wofür es mir beliebt. Dafür gebe ich in anderen Bereichen sehr wenig Geld aus. Kleidung und Schuhe kaufe ich z. B. nur wenn absolut notwendig. Ich kaufe kein Make-up, keine Cremes, etc. Das sind Sachen, die mir nicht so wichtig sind, wie Bücher. Ebenso ist es mein Haus und ich darf es mir vollstellen, womit es mir Spaß macht. Von daher alles im grünen Bereich.
Für mich ist Lesen definitv Genuß. Mal verschlinge ich 500 Seiten an einem Tag und mal lese ich 2 Wochen gar nicht. Gerade so wie ich Lust und Zeit habe.
Auch ich habe mir übrigens in diesem Jahr ein Buchkaufverbot auferlegt, aber nicht, weil ich zu viele Bücher besitze, sondern weil ich das Geld gerne für eine etwas größere, spezielle Reise sparen möchte. Aufgrund meiner kleinen Bibliothek wird mir der Lesestoff nicht ausgehen. Ich werde es aber auch nicht Hardcore durchziehen. Wenn ein Buch rauskommt, das ich unbedingt lesen will, dann wird es selbstverständlich gekauft. Aber, ich denke, dass ich in zwei Jahren ungefähr den Wert dieser Reise für Bücher ausgebe, also müsste es machbar sein, durch das Buchkaufverbot auch die Reise zusammen zu sparen. Mal schauen, ich bin gespannt.
Alles in allem würde ich auch bei diesem Thema sagen: leben und leben lassen. Jeder darf das so machen, wie er oder sie mag.
Das ist jetzt viel mehr geworden, als geplant. Auf jeden Fall vielen Dank für den sehr gut geschriebenen Beitrag!
Viele liebe Grüße
Yvonne
Liebe Yvonne,
bitte entschuldige die verzögerte Antwort. Das liebe Arbeitsleben…
Ich finde es interessant, wie Du Deine Beziehung zu Büchern beschreibst. Mir hat es auch nie an Büchern gemangelt, aber viele auf einmal habe ich halt nicht bekommen – zumal wir in einem sehr bücherreichen Haushalt gelebt haben/leben und ich so auch gerne mal bei meinen Familienmitgliedern stöbern konnte. Wie gesagt, ich will keineswegs jemanden verurteilen, und solange man weiß, was für ein Glück man hat, kann ja auch jeder für’s Geld kaufen, was er will. Nur schwingt in so einigen Posts halt „mehr, mehr, mehr“ mit und ich frage mich, ob das so der richtige Weg ist…
Ich drücke Dir die Daumen für die Ersparnisse und schonmal viel Spaß bei der Reise!
Viele Grüße
Sarah
Hi!
Ich bin über deinen Beitrag grade durch die Stöberrunde beim Bücherbahnhof gestolpert.
Ich muss zugeben, dass ich am Anfang meines Blogs auch ein bisschen in Maßlosigkeit ausgeartet bin *lach* Es kam eine wahre Bücherflut und ich hab alles verschlungen und es hat einfach riesig viel Spaß gemacht! Diese ganze Euphorie ist zwar nicht verflogen, aber ich hab jetzt doch etwas zurückgeschraubt, weil ich auch das Gefühl habe, alles viel zu schnell wegzulesen.
ABER ich schaff das nur bedingt, denn ich merke einfach, wenn mich ein Buch packt, dann bin ich da drin und dann kann ich auch nicht zum Lesen aufhören. Dann les ich eben abends mal 4-5 Stunden und ja, das ist für mich auch ein Genuss. Ich lese allerdings nicht schnell (im Vergleich zu anderen) und lasse mir Zeit für die Geschichte, zumindest aus meinen Augen.
Ich bin kein Fan von riesigen SuBs und ich hab meinen in den letzten beiden Jahren auch stark reduziert und fühl mich damit viel wohler. Meine Wunschliste darf gerne wachsen, da kann ich auch jederzeit wieder aussortieren und ich frage auch (schon immer!) nur 2-3 Rezi-Exemplare gleichzeitig an. Zum einen weil ich mir eben auch sonst zu „gierig“ vorkommen würde und ich möchte die Bücher ja auch zeitnah lesen.
Trotzdem les ich immer noch zu viele Bücher und würde es schon gerne etwas bremsen, aber das schaff ich momentan einfach nicht. Ich brauche abends die Zeit zum Abschalten, es kommt mir fast schon ein bisschen wie ein Suchtverhalten vor *lach*
Aber ich denke, das geht auch irgendwann wieder vorbei und spielt sich auf ein „normales“ Maß ein 😀
Liebste Grüße, Aleshanee
Liebe Aleshanee,
sorry für die späte Rückmeldung – meine Arbeit hat mich in Atem gehalten.
Vielen Dank auch für Deine Sichtweise und Schilderung! Ich kenne diese anfängliche Euphorie gut (habe in Studienzeiten ja viele Gewinnspiele mitgemacht, um überhaupt an neue Bücher zu kommen…), aber auch den Moment, wenn das alles ein wenig viel wird. Und letztlich kann man immer sagen, dass es schlimmere Süchte gibt 😉
In diesem Sinne: Genieß die Leseabende!
Liebe Grüße
Sarah
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Kann ich absolut unterschreiben!
Danke 🙂
Ja wir können dankbar sein, daß es soviele schöne Bücher gibt und so viele Menschen, die sie schreiben und uns vorm Christbaum auch über die Freude des Kindes oder Enkels über die schöne Eisenbahn beglücken lassen, ich denke aber auch, daß ich enttäuscht sein kann, wenn ich beispielsweise statt eines Buches das mich wünschte, ein paar häßliche Socken oder eine Filmcassette geschenkt bekomme, die ich mir nie anschauen werde.
Ich bin auch eine mit großen Stößen ungelesener Bücher, eine Büchersammlerin, die an die hundertfünfzig Bücher im Jahr liest und die auch alle bespricht und die sich freut, wenn sie in einem der offenen Bücherschränke ein Buch aus den 1930 Jahren vielleicht findet, das so nicht mehr erhältlich ist und wenn ich in den Buchabverkaufskisten zwei oder ein Euro Bücher finde, kann es schon sein, daß ich zehn davon in meine Tasche packe und dann ein paar Jahre brauche, um sie zu lesen, ich nehme aber manchmal immer wieder eines davon heraus, beispielsweise demnächst den Clemens Meyer, den ich diesmal lesen will, wenn ich nach Leipzig fahre.
Das Problem mit der Maßlosigkeit und der Gier nach Büchern kenne ich und ich muß mich auch manchmal an der Nase nehmen, um nicht zu viel zu bestellen oder zu lesen, weil ich noch so viel nicht gelesen habe.
Als Mißachtung gegenüber den Autoren oder den Verlagen sehe ich das aber nicht, ganz im Gegenteil, ich denke, es ist eher der Respekt und die Lust an den Büchern, die mich nach ihnen greifen läßt, auch wenn ich sie nicht gleich lese. Später habe ich sie dann immer griffbereit und kann sie herausnehmen und die vielen schönen Bücher gibt es ja auch, wenn ich meine Gier beherrsche und nicht danach greife.
Ich habe das schon mal versucht und eigentlich keine guten Erfahrungen damit gemacht, so bleibe ich glaube ich bei meiner „Gier“ und bin vielleicht auch ein bißchen stolz darauf und das ist es wohl auch, was uns dazu verleitet, irgendwo ein Bild von unseren ungelesenen Bücherstapeln zu zeigen.
Ich denke es gibt schlimmeres, als ungelesene Bücher, sofern man sich wegen ihnen sich nicht verschuldet und noch einigermaßen Platz hat, gut und bequem zu leben und sie auch, wenn man sie braucht, relativ rasch wieder findet.
Das sich Beherrschen und das Bescheidensein habe ich im Laufe meines nun schon über sechzigjährigen Lebens verelernt und ist vielleicht doch nicht so gut, wie man es uns als Kinder beibringen wollte.
Die Bücherschränke sind voll von ausrangierten Büchern, sie liegen in den Abverkaufskisten, weil die Buchhandlungen Platz brauchen und die Verlage bieten sie auch recht großzügig an, warum soll man sie dann nicht nehmen, sich darüber freuen, lesen, besprechen, etcetera.
Ich glaube, es gibt schlimmeres als meine „Büchergier“ und man sollte sich auch etwas wünschen dürfen und enttäuscht sein können, wenn man zu Weihnachten einen Fußball statt eines Buchs bekommt, wenn man gerne liest, aber nicht Fußball spielt.
Und wenn man diesen Gedanken weiterspinnt kommt man vielleicht dazu, auch den Autoren das Schreiben der Bücher zu verbieten, weil es ja schon mehr gibt, als man lesen kann und das würde ich nicht wollen und wüßte auch nicht, was der Sinn an einer solchen Bescheidenheit wäre, liebe Grüße aus Wien!
Vielleicht noch ein Nachtrag bezüglich der Rezensionsexemplare, die sind, glaube ich, harte Arbeit und etwas, wovon sich die Verlage etwas versprechen, sonst würden sie sie nicht so bereitwillig verteilen.
Also hält sich die Dankbarkeit, denke ich, in Grenzen.
Aber natürlich, wenn ich fünf Bücher anfordere oder annehme und sie dann auf meinen SUB lege, nachdem ich sie vielleicht stolz getwittert oder gefacebooked habe, werden mir die Verlage wahrscheinlich kein sechstes mehr schicken und die Angelegenheit regelt sich von selbst und man braucht eigentlich keine Neiddebatte, die, wie man im Netz lesen kann, ja sehr hartnäckig ist und nicht so leicht vertreiben läßt!
Viele Grüße nach Wien 🙂
Vielen Dank für die ausführlichen Antworten – ich antworte hier mal gesammelt, ich hoffe das ist in Ordnung.
Ich glaube, den Abschnitt mit den Weihnachtsgeschenken verstehen viele falsch: Ich meinte damit, dass wenn Geschenke (keine Bücher) überreicht werden, die von Herzen gegeben werden, dass man dann nicht enttäuscht sein sollte, weil es kein Buch ist – auch wenn das Geschenk nicht den eigenen Geschmack trifft. Schließlich kommt es dennoch von Herzen. „Pro-Forma“ Geschenke, ich denke da sind wir uns alle einig, könnte man ebenso gut komplett lassen, denn sie nützen weder dem Bschenkten noch dem Schenkenden.
Eine Neidkultur sehe ich allerdings nicht. Ich glaube nicht, dass dieses „Mehr, mehr, mehr“ daran liegt, dass man sich gegenseitig zeigen will, wie sehr die Verlage einen beschenken.
Viele Grüße
Sarah
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Liebe Sarah,
bin gerade durch das #litnetzwerk auf deine Seite gestoßen und habe diesen wunderbar ehrlichen Post entdeckt. Und ja, du hast recht.
Auch ich habe diese Maßlosigkeit an mir entdeckt und bin gerade dabei, das abzustellen. Das liegt nicht unbedingt an meiner Selbstdisziplin sondern an meiner enormen Leseflaute. Die zusätzlich in einer Buchkaufunlust mündete. Und auch wenn mich immer wieder Anfragen zu Rezi-Exemplaren erreichen, wähle ich mittlerweile mit Bedacht und Verstand.
Mein bisheriges Fazit: 2 Monate ohne Buchkauf und ein sinkender SuB 🙂
Wunderbar formuliert finde ich deinen Abschnitt von deiner dir und deiner Familie unter dem Weihnachtsbaum. Genau so sollte es laufen, den Blick auf das Wesentliche, Dankbarkeit für das was man hat und nicht Unmut über das, was man vllt nicht bekommen hat.
Wenn wir uns das alle mal zu Herzen nehmen würden, könnte sicher eine Menge Druck von einigen Bloggern genommen werden, die sich mit ihrem riesigen SuB oder maßlosen Buchkäufen selbst übernehmen.
Viele liebe Grüße und ein schönes verlängertes Wochenende,
Janine von read.craft.love.
Liebe Janine,
vielen lieben Dank für Deine ehrlichen Worte. Ich kenne diese Phasen, in denen die Augen größer als die Freizeit sind ja auch. (Ein wenig war der Artikel da auch als Mahnung an mich selbst gedacht, auch wenn es bei mir noch nie so ausgeartet ist, wie vielleicht bei manch anderem. Man hat da aber auch unterschiedlche Ansichten, was „ausarten“ denn heißt.) Man sollte nur nie komplett den Bezug zur Realität verlieren. Mir hilft dann immer, den Geldwert der Bücher zu berechnen, die da gerade ins Haus flattern. Als ehemalige Hartz-4-Empfängerin wird mir da regelmäßig ganz anders, denn von so manch einer Buchsendung konnte ich gut mal zwei Wochen Essen kaufen.
Also immer etwas Maß halten und im Süßigkeitenladen (aka Buchladen) nicht gar so eskalieren ^^ Das hab ich aus der H4-Zeit auch mitgenommen: Schaufensterbummel können auch Spaß machen 🙂
Liebe Grüße und schöne Pfingsten,
Sarah
Hey!
Der Artikel hat mir unendlich gut gefallen und du sprichst mir so aus der Seele. Ich hatte dazu auch schon einen Beitrag geplant, aber eigentlich hast du schon alles gesagt.
Ich merke es ja selbst, eine Lesechallenge auf Goodreads, fünf Rezensionsexemplare, die am besten schnell gelesen werden müssen, Neuerscheinungen, die man als liebstes als erstes haben möchte…
Ich versuche, davon einen Schritt Abstand zu nehmen und lese jetzt wieder mehr die Bücher, die mich zu 100% interessieren, auch wenn ich sehe, dass die Rezensionen nicht so oft angeklickt werden wie für Jugendbücher (die ich immer noch lese, aber selten rezensiere).
Glaube bei vielen ist es wirklich in einer Sammelsucht ausgeartet 😀 Das einzelne Buch wird gar nicht mehr wertgeschätzt, in vielen Fällen liegt es jahrelang auf dem SuB. Aber Hauptsache es steht im Regal, oder?
Deswegen habe ich mir angewöhnt: Höchstens 1-2 Bücher auf einmal kaufen, auf die ich Lust habe, und die dann auch direkt lesen. Oder einfach nur ausleihen. So wie früher als Kind. 🙂
Liebste Grüße,
Celine
Liebe Celine,
vielen herzlichen Dank für Deinen Kommentar. Ich habe selbst aktuell sehr viele (also für mich sehr viele – drei) Rezensionexemplare hier liegen und musste erst letztens an meine eigenen Worte hier denken. Zwar bin ich dankbar ohne Ende, dass ich die Bücher habe – aber es ist gerade etwas viel und auch ich versuche es gerade wieder einzuschränken. Hilfreich ist es natürlich nicht, dass alle Bücher gerade auf einmal herauszukommen scheinen…
Danke, dass Du vorbei geschaut hast!
Liebe Grüße
Sarah