Rezension: „Selection – Der Erwählte“ (Kiera Cass)

Auf die ersten beiden „Selection“-Bände folgt für mich natürlich auch der Abschluss der Trilogie (auch wenn es noch einige Bücher mehr gibt, die in Illeá spielen). Wie immer werde ich Spoiler vermeiden – also keine Sorge. Bei mir erfahrt Ihr natürlich nicht, dass am Ende herauskommt, dass das alles nur eine Fernsehshow für RTL II war 😉

Scherz beiseite: Trilogien vorzustellen ist immer etwas schwierig, aber ich möchte gerade denen, die – wie ich – mit solchen Hype-Büchern hadern oder denken, „Selection“ sei eine verschriftlichte Form der „Bachelor“-Sendungen, zeigen, was mich an der Trilogie trotz dieser Vorbehalte so reizt. Deshalb geht es hier logischerweise weniger um die Handlung (das lest mal schön selbst!) als vielmehr darum, wie ich die Lektüre empfand.

Hier geht es zur Rezension zu Band eins und hier zur Rezension zu Band zwei. Dieses Buch habe ich am Abend des 30.5. beendet (und an diesem Tag ca. 200 Seiten gelesen), weshalb ich es als erstes Buch des LovelyBooks Lesesommers zähle.

Selection 3

(Foto: Privat)

Inhalt:

Nein, es ist kein Spoiler, dass America noch immer am Casting teilnimmt. Das ist nunmal das Schicksal der Hauptfiguren: Sie überleben bis zum letzten Band – erst darin kann sich das Blatt für sie wenden.

Für America ist es eine viel größere Überraschung, dass sie noch am Casting teilnimmt, schließlich könnte man meinen, sie habe alles daran gesetzt um sich schnellstmöglich zu disqualifizieren. Dementsprechend hat sie sich durch ihre teils unbedachten Handlungen auch eine Menge Gegner gemacht, was das Palastleben nicht gerade einfacher werden lässt. Außerdem warten auch ganz persönliche Einschnitte auf sie, während sich die politische Situation in Illeá immer mehr zuspitzt. America muss feststellen, dass sie als Prinzessin einiges aushalten muss, denn schon jetzt wächst der Druck.

Mein Eindruck – Aus dem Lese-Tandem-Nähkästchen:

Jule von Jules Leseecke und ich haben uns dieses Buch zeitgleich gekauft und der Plan war eigentlich, es auch zeitgleich zu lesen. Ich muss mich deshalb an dieser Stelle bei Jule für den Lesestress auf ihrer Seite entschuldigen, denn ich konnte das Buch einfach nicht zur Seite legen, während sie allerhand zu tun hatte. Die Konsequenz daraus war, dass ich das wirklich mitreißende Ende komplett stumm durchleben musste, während Jule einen Tag später ohne Rücksicht auf Spoiler in unserem Facebook-Chat ausrasten konnte. Pech für mich, Glück für sie, denn der Schluss ist wirklich ein Page-turner und hält an Drama, Action und Spannung einiges bereit! Das führte übrigens schlussendlich dazu, dass ich Jules Reaktionen auf bestimmte Szenen auf Zettelchen notierte und meine Reaktion dazu darunter schrieb, weil ich sie sonst gespoilert hätte.

Nun aber wirklich zu meinem Eindruck:

Manchmal ist es bei Trilogien ja so, dass der erste Band unheimlich stark ist, der zweite schwächelt und der dritte vielleicht sogar enttäuscht. Glücklicherweise war das bei „Selection“ nicht der Fall. Band zwei war zwar durchaus ein Zwischenstück zwischen dem Auftakt von Americas Geschichte und dem großen Finale, allerdings hatte jedes Buch besondere Momente, die mich in ihren Bann zogen. In Band eins habe ich mich vor allem durch den Humor angesprochen gefühlt, Band zwei war durch die ganzen persönlichen Konflikte und den immer stärker werdenden politischen Einfluss sehr spannend und das besondere Merkmal von Band drei ist wohl das Tempo: Kein Kapitel vergeht, ohne dass die Geschichte nicht eine neue Wendung nimmt, oder die Figuren eine Entscheidung treffen (müssen), die weitreichende Folgen hat.

Kein Wunder also, dass ich „Selection – Der Erwählte“ in Windeseile gelesen habe und mich kaum von den Seiten trennen mochte. Was mir vor allem gefallen hat, war die Entwicklung, welche die Charaktere durchmachen, wenn auch in relativ kurzer Zeit. Selbst Americas impulsive Alleingänge (die mich ja schon ein klein wenig an Harry Potters Alleingänge erinnerten ^^) wurden – obwohl weiterhin impulsiv – dennoch etwas überlegter. Was nicht heißen will, dass man sie – ebenso wie andere Figuren – nicht manchmal anbrüllen möchte, weil sie sich einfach nur idiotisch aufführt und so ziemlich alles falsch interpretiert, was ihr gegenüber gesagt oder getan wird.

Wirklich stark fand ich außerdem die Zuspitzung der politischen Situation und wie diese subtil immer wieder und auch in den gefühlsbetonteren Sequenzen erwähnt wurden. Man wartet regelrecht auf einen „großen Knall“ – wie dieser aussieht, sollte jeder Leser selbst erfahren. Nur soviel: Ich fand es sehr authentisch beschrieben.

Fazit:

Die Mischung aus Liebesgeschichte inkl. Gefühlschaos und dystopischen Elementen mit den dazugehörigen politischen Entwicklungen machen „Selection – Der Erwählte“, wie auch die gesamte Trilogie, zu herrlich amüsanter, spannender und rasanter Lektüre. Sicherlich fehlt an der ein oder anderen Stelle der Tiefgang und manch einen Konflikt zwischen Maxon und America durchlebt man gefühlt gleich mehrfach – aber dennoch habe ich mich nie gelangweilt und weiß ganz genau, dass ich diese Trilogie nicht zum letzten Mal gelesen habe.

Selten spreche ich Buchempfehlungen in Bezug auf Jahreszeiten aus, aber hier kann ich nicht anders: Die „Selection“-Trilogie ist die perfekte Sommerlektüre! Beispielsweise auch zum LovelyBooks Lesesommer!

5 von 5 Sternen!

Mehr zum Buch:

  • Taschenbuch: 384 Seiten
  • Verlag: FISCHER Kinder- und Jugendtaschenbuch; Auflage: 1 (25. Mai 2016)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3733500962
  • ISBN-13: 978-3733500962
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
  • Originaltitel: Selection – The One

 

 

3 Gedanken zu “Rezension: „Selection – Der Erwählte“ (Kiera Cass)

  1. Ich bin auch ein absoluter Fan der Selection-Reihe, wobei wir die zwei Nachfolgebände schön außen vor lassen können 😉
    Ich kann dir einfach in allen Punkten zustimmen 🙂

    Liebe Grüße
    Andrea 🙂

      • Hallo Sarah 🙂
        Die Nachfolgebände sind jetzt nicht schlecht, aber auch nicht gut. Wenn man ein Fan der Reihe ist, kann man die lesen, einfach um noch mehr von dieser Welt zu bekommen. Aber meiner Meinung nach muss man die nicht unbedingt lesen.

        Liebe Grüße
        Andrea 🙂

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