Rezension: „Viel Schönes dabei“ (Arbeitsgruppe Zukunft)

Was? Wie? Diese Bloggerin geht nicht nur in Buchläden, sondern auch mal auf ein Konzert?

Richtig. Aber ich überwinde meine Abneigung gegen größere Menschenuafläufe nur, wenn es sich wirklich lohnt – was im Falle des Konzertes der „Arbeitsgruppe Zukunft“, kurz: AGZ, definitv der Fall war. Und da Euch zumindest ein Teil der AGZ auch schriftlich bekannt sein dürfte, gibt es nun meine Meinung zur Live-CD. Wenn auch nicht in dem üblichen Rezensions-Format – aber das werdet Ihr schon überleben.

An dieser Stelle übrigens vielen Dank an den Voland und Quist Verlag und die Geduld beim Warten auf die Rezension.

MU

(Foto: Privat)

Schon Anfang Juni war ich auf dem Konzert der AGZ, die sich damals noch nicht AGZ nannte. Der Titel des Konzerts war dieser hier:

Marc-Uwe Kling mit Michael Krebs und Julius Fischer + Die Pommesgabeln des Teufels: »Viel Schönes dabei«

Ich muss ja zugeben, dass ich AGZ witziger finde. Und man muss weniger tippen.

Direkt vorab das, was mir negativ aufgefallen ist: Nicht alle Lieder des Konzerts sind auch auf der CD. Das steht nicht explizit so drauf und hat mich zugegebenermaßen ein wenig gestört. Der Verlag schrieb mir auf Nachfrage, dass beispielsweise das allseits beliebte „Scheißverein“ (das wir beim Konzert begeistert mitgesungen haben) bereits vorher veröffentlicht wurde. Das mag aus Verlagssicht irgendwie sinnvoll sein – aus Konzertbesuchersicht hätte ich mir da eine andere Entscheidung gewünscht.

Ansonsten ist der Name der CD jedoch Programm: Es ist „viel Schönes dabei“. Bissige Texte führen dem Hörer vor Augen, in was für einer absurden Welt wir doch leben und wie viel absurder unser eigenes Verhalten darin ist. Egal, ob es um die Selbstausbeutung sogenannter „digitaler Nomaden“ geht („Lied für die digitale Boheme“), um unser aller Leidenschaft für die Prokrastination („Gestern hatt‘ ich heute noch viel vor“) oder um den alltäglichen Wahnsinn mit angeblichen Bonuskarten von Supermärkten: Die AGZ findet immer treffende Worte. Zwischen satirischer Überspitzung und humoristischen Wortspielen finden sich immer auch Momente, in denen man sich als Zuhörer dann doch fragt, ob man den ganzen Wahnsinn, den unsere Gesellschaft bereithält, wirklich mitmachen möchte.

Hier die Tracklist:

1. Viel Schoenes dabei
2. Steve
3. Grundschullehrerin
4. Lied für die digitale Boheme
5. Gestern hatt‘ ich heute noch viel vor
6. Zwei Seiten
7. Unternehmerfreunde
8. 20 Dorsche
9. Wenn ich ‚N Rapper wär
10. Hobbys
11. Freunde
12. Party
13. Schneeflocke
14. Lied von der Verweigerung
15. Leude

Zugegeben, die Jungs der AGZ sind noch nicht ganz in der Weltklasse des Gesangs angekommen. Wie gut, dass ich selbst auch kaum singen kann – meine schiefen Töne also nicht allzu leicht zu hören sind –  und mich Texte sowieso viel mehr interessieren als Tonleitern. Es gibt übrigens kaum etwas Schöneres, als nach einem anstrengenden Tag heim zu kommen, laut „Leude“ aufzudrehen und wie auf dem Konzert laut mitzusingen (sorry, liebe Nachbarn).

Witzig ist auch das Interview mit der AGZ das der CD beilag. Für all diejenigen, die nicht in den Genuss eines Rezensionsexemplars kommen, gibt es das Interview hier zum Nachlesen.

Fazit:

Wer das Känguru mag und bei Lesedünen nicht an Sandhügel denkt, der wird die AGZ lieben und ich persönlich hoffe, dass sie noch ganz oft in Dresden auftreten wird. Und dann gibt es hoffentlich auch Live-CDs mit allen Konzertliedern.

4 von 5 Sternen.

Mehr zur CD:

  • Preis: 14,99 €
  • Audio CD: 1 Seite (2. Oktober 2015)
  • Anzahl Disks/Tonträger: 1
  • Label: Voland & Quist (Broken Silence)
  • ASIN: 3863911180

 

 

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