Heute bin ich nach dem ganzen Messetrubel und allerlei anderem Hin und Her endlich einmal wieder bei der Montagsfrage von Buchfresserchen mit von der Partie.
Wie immer ist die Beantwortung der Frage gar nicht so leicht. Ich lese so viel und so unterschiedliche Bücher, dass es oft wohl hauptsächlich eine unterschwellige Beeinflussung durch die jeweilige Geschichte und ihre Figuren gibt.
Allerdings gibt es eine Figur die mich dahingehend sehr beeinflusst hat, dass ich ihr wohl zeitweise wirklich nachgeeifert habe: Hermine Granger.
Ihr wisst ja, dass ich neun Jahre alt war, als meine Harry Potter-Zeit begann. Damals war ich natürlich absoluter Harry-Fan und wollte beispielsweise auch eine Eule haben wie Hedwig. Aber schon damals mochte ich Hermine sehr und von Buch zu Buch merkte ich, wie ähnlich mir dieses strebsame und bücherliebende Mädchen ist.
Ähnlich wie sie liebe ich es, mir neues Wissen anzueignen, fernab der von Lehrern vorgegebenen Pfade zu recherchieren, Dinge zu hinterfragen und neue Zusammenhänge zu erschließen. Doch entgegen der Buchfigur Hermine war ich vor Prüfungen dann irgendwann des Lernens müde. Ganz besonders im Studium. Da habe ich wochenlang den Stoff gelernt, wiederholt und abermals gepaukt und irgendwann – meist so drei oder vier Tage vor einer Prüfung – hatte ich einfach keine Lust mehr. Ich möchte sogar so weit gehen und sagen, dass das die Tage waren, an denen ich mein Studium am langweiligsten fand, denn in meinen Ordnern und Notizen fand ich einfach nichts Neues mehr.
Wenn ich dann vor meinen Unterlagen saß, in der einen Hand die x-te Tasse Kaffee, dann dachte ich immer unwillkürlich zurück an die Lesestunden, die ich im Potterversum verbracht habe. Und an meine Bewunderung für den Biss, den Hermine immer bewies: Ob es nun darum ging, Harry mal wieder aus einer vertrackten Situation herauszupauken oder darum, den Stoff des letzten Schuljahrs noch einmal kurz vor einer Prüfung durchzugehen – Hermine war mit Feuereifer dabei.
Warum war das so? Weil sie, als Muggelgeborene, die einmalige Chance bekam, alles über diese fantastische Zaubererwelt zu lernen. Und genau dieser Gedanke spornte mich dann auf den letzten Metern vor der Klausur noch einmal an: In Medienstudiengängen gibt es immer mehr Bewerber als Studienplätze und ich hatte das unverschämte Glück, mein Traumstudium ergattert zu haben. Es gibt viele, die liebend gern ohne zu zögern meinen Platz eingenommen hätten.
Genau in diesen Momenten eiferte ich dann meiner Kindheitsheldin Hermine Granger nach, schlug das Skript wieder auf und begann erneut, alle Informationen noch einmal durchzugehen. Denn ich hatte die einmalige Chance, bestmögliche Leistungen in dem Studium zu erbringen, auf das ich so sehr gehofft hatte.
Wie geht es Euch denn mit den Buchfiguren, die Ihr schon kennenlernen konntet? Eifert Ihr denen manchmal nach oder guckt Euch zeitweise vielleicht auch nur die ein oder andere Macke ab?
Ich eifere eigentlich keiner Figur nach aber ich habe erst vor ein paar Tagen Ex & Mops gelesen und danach hätte ich mir am liebsten auch einen Mops angeschafft, Mein Mann war darüber gar nicht glücklich, ihm reichen unsere beiden Katzen. So wird ein Mops immer ein Traum bleiben müssen.
Hihi, das kenne ich. Da hättest Du mich mal als Kind sehen sollen. Ich wollte UNBEDINGT eine Schneeeule wie Harry! Meine Eltern konnten froh sein, dass wir mit unserem Papageien schon einen Vogel im Haus hatten, so dass ich diesen Wunsch dann nicht allzu hartnäckig verfolgen musste 😉
Als Kind wollte ich immer wie Hanni und Nanni im Internat leben. Das war aber auch die einzige Phase, in der ich so sein wollte wie meine Protagonisten. 🙂
Hanni und Nanni mochte ich auch sehr – aber Internat fand ich bis auf Hogwarts irgendwie doof. Irgendwie hatte ich immer Zweifel daran, dass das in echt dort auch so toll wäre. ^^
Ich wollte früher immer eine „Gang“ haben. Wie TKKG, die fünf Freunde oder die drei ???. Gut das sind jetzt nicht direkt Buchfiguren, aber neben Harry Potter und Herr der Ringe war das jetzt das einzige was mir sofort dazu eingefallen ist…
Oh ja! Das ging mir auch so! Als ich die Abenteuer-Reihe von Enid Blyton las, hätte ich auch gerne immer drei Freunde um mich gehabt und tolle Abenteuer erlebt. Und natürlich gilt das auch zum Thema Buchfiguren 😉
Huhu!
Der amerikanische Blogger Mark Oshiro hat mal über mehrere Monate die ganze Harry-Potter-Serie am Stück gelesen und Kapitel für Kapitel kommentiert, und er hat mehrmals gesagt, dass er die Serie viel lieber aus Hermiones/Hermines Sicht lesen würde! Das wäre sicher auch klasse gewesen, sie ist wirklich ein toller Charakter.
Irgendwie finde ich übrigens, dass ihr englischer Name, Hermione, besser zu ihr passt als der deutsche. Ich weiß auch nicht, Hermine klingt für mich so nach Großmütterchen!
LG,
Mikka
Hallo Mikka,
von Mark Oshiro habe ich noch nichts gehört, aber danke – da werde ich über Ostern mal in aller Ruhe recherchieren. Klingt spannend! Mein Re-Read ist ja jetzt auch schon über ein Jahr her, ich müsste fast mal wieder zurück ins Potterversum.
Aus Hermines Sicht wäre die Buchreihe sicher spannend gewesen, ich favorisiere dennoch Harrys Blickwinkel 😉 Ob Hermione oder Hermine ist mir übrigens egal – der Name ist ja letztlich der gleiche. Ich passe das nur immer an, je nach Sprache, in der ich gerade schreibe oder rede. Auf Englisch würde Hermine komisch klingen und auf Deutsch sage ich halt nicht Hermione. Schon lustig, was die Sprache mit uns macht..
LG
Sarah / Estel