Nicht mehr lange, dann werde ich 25 – also wird es höchste Zeit Euch Teil vier meiner Bücherauswahl zu präsentieren.
Wie immer, die Erklärung noch einmal vorweg: Ich zeige Euch hier 25 Bücher, die mich besonders beeindruckt oder bewegt haben. Anlass ist mein 25. Geburtstag und es ist natürlich kein Bücher-Ranking sondern der Versuch, diese Bücher in eine chronologische Reihenfolge zu bringen. Die Jahreszahlen hinter den Autorennamen zeigen, wann ich das jeweilige Buch (ungefähr) gelesen habe. Es ist also ein Bücher-Rückblick.
Teil eins des Rückblicks gibt es hier, Teil zwei hier und Teil drei könnt Ihr hier ansehen.
Und mittlerweile gehen mir die Variationsmöglichkeiten für diese einleitende Erklärung aus, sorry wenn ich mich langsam aber sicher wie Heidi Klum anhöre.
16. „Fischerlexikon, Publizistik, Massenkommunikation“ von Elisabeth Noelle-Neumann, Winfried Schulz und Jürgen Wilke (Hrsg.) (2009)
Keine Panik, wenn Ihr dieses Buch nicht kennt. Es ist sozusagen das Nachschlagewerk, das man im Kommunikationswissenschafts-Studium in Dresden braucht. Gefühlt war es so, dass ich jede Woche einen der darin befindlichen Texte für die Vorlesungen lesen musste. Mein Glück war, dass die wirklich zugänglich geschrieben sind und ich hatte – wie auch an den Vorlesungen – recht viel Spaß beim Lesen. Für mich ist das irgendwie so das Buch, das mich durchs Bachelor-Studium gebracht hat und auch jetzt noch an all die schönen Stunden in Hörsälen und Seminarräumen erinnert.
Natürlich war die Uni oft auch stressig, aber ich bin da gut im Verdrängen.
17. „Verwesung“ von Simon Beckett (2010)
Simon Beckett bin ich ebenfalls im Studium „begegnet“ und zwar, als ich zwischen zwei Vorlesungen eine Freistunde zum Stöbern am Grabbeltisch nutzte und „Chemie des Todes“ mitnahm. Ich war vom ersten Satz an fasziniert von seiner kühlen und distanzierten Schreibweise, bei der seine Hauptfigur, David Hunter, dennoch sehr sympathisch rüberkommt.
Leider gehört seine David Hunter-Reihe zu den Buchreihen, bei denen man gefühlte Ewigkeiten auf den nächsten Band warten muss. Aber daran bin ich ja mittlerweile durch diverse Reihen gewöhnt. Warum ich jetzt Teil vier der Hunter-Reihe in diese Auswahl hineingenommen habe? Wer hier schon ein wenig länger mitliest, wird es vielleicht ahnen:
Zu „Verwesung“ gab es vom Rowohlt Verlag einen Kurzgeschichtenwettbewerb, bei dem man das Ende von „Verwesung“ weiterschreiben sollte. Ich weiß bis heute nicht, woher ich die Idee nahm, aber ich hatte sie plötzlich und entschied spontan, am Wettbewerb teilzunehmen. Die erste Überraschung war, dass ich zu den Top 10 der Teilnehmer gehörte und meine Geschichte unter denen war, die an Simon Beckett geschickt wurden, damit er die Top 3 kürte. Noch größer war die Überraschung jedoch, als ich tatsächlich Platz 1 belegte.
Letztes Jahr, anlässlich der Leipziger Buchmesse und weil sein Roman „Stone Bruises“/ „Der Hof“ erschien, kam Simon Beckett nach Leipzig. Ich nutzte die Chance, druckte meine kleine Kurzgeschichte als Büchlein und ließ sie mir von ihm signieren. Bis heute kann ich es nicht wirklich fassen, dass er meine Geschichte so sehr mochte und sich sogar an sie erinnerte.
18. „Motivationspsychologie“ von Udo Rudolph (2011)
Ihr ahnt es sicher schon: Auch hierbei handelt es sich um ein Uni-Buch. Im Master entschied ich mich für das Nebenfach Psychologie und belegte im ersten Semester „Motivationspsychologie“ beim Autor des gleichnamigen Buches.
Es gibt an der Uni gute und schlechte Vorlesungen – ganz einfach, weil die Dozenten mal mehr und mal weniger begabt darin sind, 90 Minuten lang die Aufmerksamkeit ihres Publikums aufrechtzuerhalten. Prof. Rudolph gelang dies mühelos und er gehört für mich zu den besten Dozenten, die ich während meiner insgesamt fünf Studienjahre hören durfte. Mal abgesehen davon, dass die Motivationspsychologie ein hochinteressantes Feld ist, hat er es scheinbar spielend leicht geschafft, mich – und viele meiner Kommilitonen – nie zu langweilen. Normalerweise guckt man als Student so nach 45-60 Minuten (bei einer passablen Vorlesung) auf die Uhr und fragt sich, was es wohl in der Mensa zu essen geben wird. Bei Prof. Rudolph war ich Woche für Woche erstaunt, dass die 90 Minuten schon wieder vorüber sein sollten. Und bei der Lektüre der Pflichtkapitel aus seinem Buch, die wir Woche für Woche aufbekamen, ging es mir nicht anders.
In den folgenden Semestern habe ich dann noch freiwillig Biopsychologie und eine Master-Vorlesung besucht, obwohl ich weiß Gott genug mit dem Rest des Studiums zu tun hatte. Und ich blättere immer noch gerne in seinem Buch herum und lese dieses oder jenes nach.
19.„Steve Jobs“ von Walter Isaacson (2011)
Ja, ich gehöre zu denen, die sehr gerne die Produkte der Firma mit dem angebissenen Apfel nutzen. Zumindest, was Handy und Tablet anbelangt. Steve Jobs fand ich ebenfalls immer faszinierend und ich habe mir in meiner Freizeit gerne mal die ein oder andere Rede von ihm oder Interviews mit ihm auf YouTube angesehen, um zu verstehen, wie er es schaffte, seine Zuhörer so in seinen Bann zu ziehen. Das ist eine ganz nützliche Fähigkeit – vor allem, wenn man im Studium seine Kommilitonen irgendwie am Ball halten muss.
Als Steve Jobs verstarb, wurde kurz darauf seine Biographie herausgegeben und ich bekam sie zu Weihnachten. Ich wollte zumindest erahnen können, wie dieser Mann war, den viele als Genie bezeichneten. Im Nachhinein ist für mich vor allem eines hängen geblieben: Steve Jobs hat sich, egal wie man zu ihm stehen mag, vor allem dadurch ausgezeichnet, dass er er selbst war und stets geblieben ist. Viele fanden ihn merkwürdig, seine Ansichten zweifelhaft oder seine Art und Weise sich zu benehmen nicht richtig – aber er hatte stets den Mut so zu sein, wie er selbst sein wollte. Das hat mich sehr beeindruckt.
20. „Die Känguru-Chroniken“ von Marc-Uwe Kling (2012)
Passenderweise habe ich mir gerade Tickets für eine Marc-Uwe Kling-Veranstaltung in Dresden gesichert.
Aber zum Buch. Der Marc-Uwe lebt mit einem kommunistischen Känguru zusammen und mag es nicht, wenn man ihn Kleinkünstler nennt, wobei er das aber ist. Das Känguru hat immer die große Klappe – aber auch zwei schlagkräftige Ärmchen, wenn’s drauf ankommt – und Marc-Uwe weiß manchmal nicht so recht, warum er sich den Stress überhaupt antut. Dann geht’s meist zu Herta, die aber keine Kneipe betreibt – falls jemand von der Polizei in der Nähe sein sollte – sondern nur nette Partys für unbekannte Menschen schmeißt, die ab und an in eine Freundschaftskasse einzahlen.
Oder anders formuliert: „Die Känguru-Chroniken“ sind der Auftakt zu einer Trilogie von in Buchstaben gegossenen Lachtränen. Ich habe sowohl die Bücher als auch die Hörbücher (das heißt was!!!) und kann auch nach mehrmaligem Lesen/Hören nicht genug bekommen und immer wenn ich die Geschichten lese/höre, ist der Lachkoller vorprogrammiert. Für mich sind diese Bücher, die ich durch eine ganz liebe Freundin fand, pure gute Laune. Ich kann sie Euch nur ans Herz legen!
Den letzten Teil meiner Bücherliste gibt es dann in wenigen Tagen – ich freue mich, wie immer, über Eure Gedanken zu meiner Auswahl! Ich bin gespannt, was Ihr sagt!
Hey,
wow, Glückwunsch, dass du damals auf den 1. Platz gekommen bist!!
Ich mochte das Buch auch sehr gerne, aber du hast schon recht, es ist schon eine gewühlte Ewigkeit seit den letzten Hunter-Thrillers…
Liebe Grüße
Anna
Danke sehr 🙂 Letztes Jahr hat Simon Beckett auf seinem Deutschland-Besuch auch ein Kapitel seines nächsten Hunter-Romans vorgelesen. Es besteht also weiterhin Hoffnung 😉
Juhu, das klingt gut! 🙂
Ich dachte mir schon, dass es Dich freut 😉 Kennst Du schon „Katz und Maus“? Das ist eine Hunter-Kurzgeschichte – gibt’s aber nur als E-Book.
Ne, das kenne ich noch nicht…allerdings habe ich zurzeit keinen funktionierenden Ebook-Reader 🙁 Aber ich werde es mal im Hinterkopf behalten, danke für den Tipp!