Das dritte Buch des Jahres war wieder ein digitales, das mich auf dem Kindle überallhin begleitet hat. Habe ich erwähnt, dass ich dank Kindle endlich wieder zum Parallelleser werde? Digital habe ich so immer das eine Buch dabei, daheim wartet in Printform das andere. Meist sind das verschiedene Genre, wodurch ich irgendwie auch noch schneller lese.
In der Reading Challenge 2015 zähle ich das Buch als „A book with nonhuman characters“.
Inhalt:
Piper zieht mit ihrer Mutter in eine Kleinstadt in Texas, da diese dort mit ihrem neuen Partner zusammenleben möchte. Wirklich begeistert ist Piper nicht, aber sie ist froh, schnell Freunde zu finden. Womit sie jedoch nicht gerechnet hat, ist, dass die Legenden, welche die abergläubischen Einwohner der Kleinstadt für wahr halten, auch wirklich stimmen.
Die Krieger des Horns, so wird es Piper erzählt, sind auserwählt, die letzten Einhörner der Welt zu retten und vor den dunklen Mächten zu schützen. Vampire und Werwölfe sind laut der Geschichte ihre größten Feinde.
Piper muss rasch erkennen, dass das mehr als nur kindische Gruselgeschichten sind und sie selbst eine der Krieger des Horns ist und über ungeahnte Fähigkeiten verfügt. Auch ihre neugewonnenen Freunde scheinen dazuzugehören, doch bald wird ihre beste Freundin entführt…
Mein Eindruck:
Josefine Gottwald hat in dem Auftakt zu ihrer vierbändigen Fantasy-Geschichte um die „Krieger des Horns“ viele Elemente miteinander verknüpft, die mir sehr gut gefallen haben: Die Gruppe von Pipers Freunden ist eine wohltuende Abwechslung zum üblichen Beziehungs-Dreieck, die Freundschaft steht spürbar im Vordergrund, auch wenn sich erste zarte Bande anbahnen.
Desweiteren finde ich die Idee gut, dass in ihrer Geschichte eine gewisse Hierarchie bei den Bösen zu finden ist. Anstelle eines einzigen übermächtigen Oberschurken gibt es zwei sich andeutende und scheinbar rivalisierende Lager von Vampiren, deren Diener Werwölfe sind.
Das Buch ist temporeich geschrieben und dadurch flott zu lesen. Besonders erwähnenswert ist hierbei die Erzählweise: Jedes Kapitel ist aus der Ich-Perspektive eines der Charaktere geschrieben. Das fand ich am Anfang sehr spannend, gegen Schluss – gerade als ich immer schneller gelesen habe – war das dann doch manchmal verwirrend, weil ich niemand bin der so genau auf Kapitelüberschriften achtet. Genau dort steht aber, aus wessen Sicht jetzt alles passiert. Ich musste so immer mal wieder zurückblättern.
Was mir ein wenig gefehlt hat, war der Tiefgang bei den einzelnen Figuren. Sicher, es ist schwierig gleich im Auftaktroman zu einer Reihe alle Charaktere in all ihren Facetten zu schildern, aber ich hatte leider doch öfter das Gefühl, mich nicht so wirklich mit den Figuren identifizieren zu können. An einigen Stellen hätte ich gerne detailreicher etwas mehr über ihre Gedanken, Gefühle und Beweggründe erfahren.
Auch das Ende kam für meinen Geschmack ein wenig zu abrupt daher, insbesondere was Andy und Piper anbelangt, ging es mir ein wenig schnell.
Fazit:
Ich beklage mich bei Fantasy häufig, dass es nur noch wenige originelle Geschichten gibt und man irgendwie immer nur schlechte Kopien großer Werke findet. Hier muss ich diesen Vorwurf endlich einmal nicht bringen!
Josefine Gottwald hat schon in ihrem Auftaktroman zwar bekannte Fantasyelemente ausgewählt, sie aber auf eine so ungewöhnliche Weise verknüpft, dass ich nie das Gefühl hatte, einen „Abklatsch“ zu lesen.
Leider fehlte mir, wie oben beschrieben, an mehreren Stellen die Charaktertiefe oder mehr Details in der Handlung. Da „Feuermond“ der Auftaktroman ist, kann das in den Folgebänden aber auch schon wieder ganz anders aussehen.
Von mir gibt es dafür 3 von 5 Sternen.
Weiteres zum Buch:
- Format: Kindle Edition
- Dateigröße: 685 KB
- Seitenzahl der Print-Ausgabe: 158 Seiten
- Verlag: BookRix (17. November 2014)
- Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
- Sprache: Deutsch
Vielen lieben Dank an dieser Stelle für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, liebe Josefine!