Wieder ist einige Zeit vergangen, aber nun habe ich neue Eindrücke für Euch vom Potter-Marathon mitgebracht. Die neueste Verzögerung hat sich übrigens durch Simon Beckett und sein neues Buch (mein aktuelles Leserundenbuch) ergeben, aber mehr dazu in den nächsten Tagen.
Hier geht es jetzt weiter mit „Harry Potter und der Feuerkelch“. Vor fast 14 Jahren habe ich dieses Buch zum ersten Mal gelesen – am 14.10.2000 wurde es direkt bei unserer Buchhandlung des Vertrauens abgeholt. Und ich weiß noch, dass ich damals nicht wirklich begeistert war, weil das Buch bei Voldemort anfing und nicht bei Harry. Ging mir diesmal übrigens wieder ähnlich
Auch hier wieder gilt: Spoilergefahr für all diejenigen, die nicht alle sieben Harry Potter-Bände gelesen oder die acht Filme gesehen haben.
Zum Buch:
(Band vier wurde wie Band eins und zwei und drei auf Deutsch gelesen.)
Zugegebenermaßen finde ich es schwierig, etwas zu Band vier zu sagen. Es gab so viele kleine Szenen, in denen ich Ansätze für größere Handlungsbögen der späteren Bücher sah und so viele Dinge, die mich an meine Spekulationen von meinem ersten Lesen des Buches erinnerten, dass es ein wenig viel für einen einzelnen Blogpost wäre.
Deshalb habe ich mal drei Punkte herausgegriffen, über die ich in meinem „Büchlein für alles“ häufiger die ein oder andere Notiz festgehalten habe:
- Die Rolle von Sirius für Harry
- Die Freundschaft des Trios
- Die Darstellung von Snape
Zunächt: Sirius. Nachdem ich das Buch gelesen habe, weiß ich wieder, wieso es mir im Film so gefehlt hat, Sirius zu sehen. Seine Beziehung zu Harry und Harrys Beziehung zu ihm kommen da ja praktisch kaum drin vor. Dabei ist sie in meinen Augen besonders wichtig – auch für den weiteren Verlauf der Geschichte (und damit meine ich jetzt nicht nur Sirius‘ Tod in Band fünf sondern auch Harrys ganzes Verhalten im Verlauf aller Bücher). Ich hatte beim Lesen überlegt, was Harry wohl ohne Sirius gemacht hätte in Band vier… und irgendwie glaube ich nicht, dass er das Turnier so gut überstanden hätte. Und er wäre vielleicht nicht zu Dumbledore wegen seiner Narbe gegangen, um nicht schwach zu wirken.
Auch die Freundschaft vom Trio hat mich wieder beschäftigt. Als ich das Buch damals zum ersten Mal las, war ich ein wenig genervt, dass die Spannungen nun zwischen Ron und Harry lagen, nachdem Ron und Hermine sich in Band drei zeitweise nicht eingekriegt hatten. Dieses Mal hat mich das weniger gestört, auch wenn ich die Kapitel, in denen Harry so zum Außenseiter wurde, immer noch nicht besonders mochte. Ich verstehe es nicht, wie man seinem besten Freund nicht einfach glauben kann. Vor allem, nach all dem was Ron und Harry gemeinsam erlebt haben. Es ist ja auch nicht so, als hätte Harry sich in den Jahren davor um Ruhm gerissen. Lockhart ist er deswegen ja extra aus dem Weg gegangen. Aber gut. Als Teenager sieht man nunmal nicht immer alles rational. Leider.
Was ich wieder besonders schlimm fand, war die Herzlosigkeit Snapes – und hier war es mir wieder einmal ein Rätsel, wie Harry sein Kind nach diesem Mann benennen konnte! Ein Schüler seines Hauses verhext die Zähne von Hermine, so dass sie ohne Unterlass wachsen und er sagt „Ich sehe keine Veränderung“? Also bitte! Ja, er hat Harrys Leben mehr als einmal gerettet und ja, er ist mutiger als so manch ein Gryffindor, wenn man an das denkt, was er getan hat, um Voldemort zu stürzen. Aber irgendwo wird er in meinen Augen deshalb ein wenig sehr glorifiziert. Man kann zwar auf der richtigen Seite stehen und ein Held sein – aber das entschuldigt es nicht, wenn man sich wie ein absoluter Vollpfosten aufführt und Kinder mobbt…
Zu Pottermore:
Zu Pottermore kann ich noch nicht umfassend etwas sagen, denn es sind bisher nicht alle Kapitel des Buches verfügbar. Auch über die Umsetzung der Folgekapitel kann ich dementsprechend nichts mehr sagen.
Bis jetzt ist aber eines klar: Pottermore bietet zu jedem Buch, zu vielen vermeintlich Randgeschichten eine Fülle an Informationen, so dass ich mich jetzt schon auf die Freischaltung der restlichen Kapitel und Bücher freue.
Besonders die Darstellung der einzelnen Schlüsselszenen halte ich für sehr gut gelungen – teilweise sieht das dem sehr ähnlich, was in meinem persönlichen Kopfkino abläuft. Und damit unterscheidet es sich oft drastisch von dem, was in den Kinofilmen gezeigt wurde. Versteht mich nicht falsch, ich mag die Filme – nur sind sie halt teilweise so ganz anders, dass es irgendwie schön ist, dass die Pottermore-Sachen meiner Fantasie näher kommen.
Nun geht es weiter mit Band fünf – allerdings ohne Pottermore. Vielleicht sehe ich mir stattdessen die Filme an, aber dann komme ich aus der Kritik vermutlich nicht mehr heraus. Mal sehen.